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TA 1675, II, Buch 2 (italienische Künstler), S. 124

Mander (Continued from previous page)Informat. on source text markers:
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 13): Mander, Schilderboek, Het leven van Ioan da Vdine, Schilder, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 143v–145v [Accessed: 2011-11-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/631PKEenQ].Christina Posselt, 07/21/2010The beginning of this part of the text is on page 333
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Nachdem kehrte er wieder nach Rom/ und machte Mahlet für den Augustin Chisi einen Saal. dem Augustin Gigi in das Gewölb sehr schöne Festonen/ und auf seine Art unterschiedliches von Früchten/ Blumen und Blättern/ alles so lebhaft/ daß es schiene/ als ob sie an die Maur angenagelt oder geleimet/ und recht natürlich wären/ daselbst sieht man allerley von Haber/ Korn/ und Fenchelblumen/ daß sich zu verwundern/ wie seine Hand der Natur so nahe kommen/ und mit todten Farben die Sachen so lebendig herfür bringen können. Uber der Figur Mercurii, welcher daher fleugt/ hat er ausgebildet Priapum mit einem Kürbis und aufgespalten Feigen/ welche bässer zu sehen/ als zu erzehlen ist. Uber das sind auch allda Kinder und Thier sehr schön verfärtiget/ und zwar unter andern ein Löw und See-Pferd von unten zu sehen/ welche fast über die Natur zu achten. Nachmalen machte er in das Castell S. Angelo und in den Palast noch viel Dinge.

Auf welches hin ihm sein liebster Raphäel, wie auch Papst Leo gestorben/ so bey ihm große Traurigkeit erwekt/ dann darauf kame Papst Adrianus, unter welchem sich Johann mit etlichen kleinen Werken fortgebracht/ und aber bald von Rom/ wegen der Pest/ in sein Vatterland Udine verreist. Da aber Papst Clemens erwehlet wurde/ kehrte er wieder um/ und machte zu der Krönung unterschiedliche Dinge/ wie auch mit Pieryn del Vaga schöne cempartirungen von stucco, an das Gewölb von dem alten Saal/ und dann schöne Groteschken von unterschiedlichen Thieren. Endlich aber/ nachdem er viel Ungemach erlitten/ ist er wieder nach Udine gezogen/ seinem Fürnehmen aber ganz entgegen muste er anwiederum nach Rom sich verfügen/ dann Papst Clemens ihne/ etliche Stuck zu machen/ beruffen lassen; allwo hernach das Bley-Amt dem Sebastian del Piombo von Venedig Bekomt von dem Papst eine Besoldung. gegeben/ ihm aber eine Bestallung von 80. Ducaten von der Cammer zugesagt/ und darauf von dem Papst nach Florenz gesandt worden/ allwo er etliche Stuck gemacht; als er aber den Tod des Papsts vernommen/ hat er alle Hofnung zu seiner Belohnung verlohren/ und gemerkt/ daß alle Gedanken eitel seyen/ die auf das Leben der Monarchen und Prinzen/ als ein wankelmütiges Ding/ sich lenken und richten/ und obwolen er von seiner Profession und Einkommen leben/ auch dem Cardinal Hippolyto de Medices dienen können/ so ist er doch/ bey Erwehlung Papsts Pauli des dritten Begibt sich nach Udine./ wieder nach Udine gezogen/ und hat daselbst sich bey seinem Brudern/ deme er den Canonicat überlassen/ aufgehalten/ in gänzlicher Meinung/ nichts mehr mit dem Pensel zu schaffen zu haben/ doch/ als er eine Haußfrau und Kinder bekommen/ ergriff er denselben wieder/ und machte da in seinem Vatterland unterschiedliche Werke.

Endlichen/ Anno 1550. kam er nach Rom/ als ein Pilgram gekleidet/ in Gesellschaft eines schlechten Volks/ um daselbst seine Andacht zu verrichten/ wurde aber bey dem Paulus-Thor von Giorgio Vassari, welcher auch dahin kame/ erkant. Dieser hätte ihn gern verschwiegen/ so er nicht gehoft/ durch ihn die Pension vom Bleywerk zu überkommen/ als worauf er nach dem Tod Sebastians,

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von Gulielmo, Bildhauern von Genua, welcher diesen Dienst hatte; und darzu ihm Vasari bey dem Papst verhülflich gewesen/ vertröstet worden. Deme er auch sonsten noch mehr Freundschaft erzeiget/ weiln er in Dienst bey Papst Pio dem IV. gebracht/ und von selbigem eine gute Pension erhalten; dann er muste daselbst in die logien die Groteschken verneuren/ als welches des Papsts geringer Verstand in der Kunst mit Gewalt erfordert/ da doch selbige dardurch mehr verderbt als verbässert worden. Wie nun Johann von Jugend auf zum Vogelfangen und Jagen gewehnet war/ also bliebe er auch allezeit/ so lang/ als er wol zu Fuß war/ darbey/ und lieff oft wol zehen Meil mit einem Jungen/ den Vögeln zu gefallen/ ausser Rom. Und weil er mit dem Rohr und Flitschbogen sehr wol umgehen konte/ schosse er so viel wilde Tauben/ und in dem Morast wilde Enten und Gänß/ auch anders Wassergeflügel mehr/ daß sein Jung genug daran zu tragen Soll ein Erfinder seyn der gemahlten Kuh. hatte. Man sagt: daß er ein Erfinder seye der gemahlten Kuh/ durch welche man das Wild herbey locket/ solches füglich zu schiessen. Er hielte/ um der Jagt willen/ allzeit Hund. Als er sein vorige Groteschken/ wie gemeldt/ verneuret/ starbe er Anno 1564. und ward alt 70. Jahr/ wurde darauf/ nach seinem Begehren/ bey Raphäel begraben.ManderInformat. on source text markers
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 13): Mander, Schilderboek, Het leven van Ioan da Vdine, Schilder, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 143v–145v [Accessed: 2011-11-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/631PKEenQ].Christina Posselt, 07/21/2010The beginning of this part of the text is on page 333
SandrartInformat. on source text markers:
Mit dieser Ergänzung weist Sandrart auf das Kupferstich-Porträt des Künstlers in der Teutschen Academie hin und damit explizit auf seinen eigenen Beitrag bei der graphischen Ausstattung der Künstlerviten.Christina Posselt, 07/06/2011
Sein Conterfät ist in der Kupferblatten P. zu finden.SandrartInformat. on source text markers
Mit dieser Ergänzung weist Sandrart auf das Kupferstich-Porträt des Künstlers in der Teutschen Academie hin und damit explizit auf seinen eigenen Beitrag bei der graphischen Ausstattung der Künstlerviten.Christina Posselt, 07/06/2011

LX. GIACOMO DA PUNTORMO, Mahler.ManderInformat. on source text markers:
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 13): Mander, Schilderboek, T’leven van Iacob van Puntormo, Schilder, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 145v–148v [Accessed: 2011-11-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/631POF2OT].Christina Posselt, 07/21/2010
GLeich wie zu Zeiten des großen Julii Caesaris sehr viel hochberühmte Kriegs-Helden und dapfere Männer gewesen/ also sind auch in der annehmlichen Mahl-Kunst in Italien/ und absonderlich zu Florenz/ zur Zeit des großen Michäel Angelo, gewesen viel furtreffliche/ kunstreiche/ vernünftige Geister/ unter welche nicht unwürdig GIACOMO von PUNTORMO,ManderInformat. on source text markers
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 13): Mander, Schilderboek, T’leven van Iacob van Puntormo, Schilder, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 145v–148v [Accessed: 2011-11-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/631POF2OT].Christina Posselt, 07/21/2010
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Mit dieser Ergänzung weist Sandrart auf das Kupferstich-Porträt des Künstlers in der Teutschen Academie hin und damit explizit auf seinen eigenen Beitrag bei der graphischen Ausstattung der Künstlerviten.Christina Posselt, 07/06/2011
( dessen Conterfät in der Kupferblatten P. zu sehen)SandrartInformat. on source text markers
Mit dieser Ergänzung weist Sandrart auf das Kupferstich-Porträt des Künstlers in der Teutschen Academie hin und damit explizit auf seinen eigenen Beitrag bei der graphischen Ausstattung der Künstlerviten.Christina Posselt, 07/06/2011
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Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 13): Mander, Schilderboek, T’leven van Iacob van Puntormo, Schilder, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 145v–148v [Accessed: 2011-11-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/631POF2OT].Christina Posselt, 07/21/2010The end of this part of the text is on page 338
gerechnet worden. Er ist gebohren zu besagtem Puntormo, Anno 1493. und in dem 13. Jahr seines Alters Seine Lehrmeistere. nach Florenz kommen/ allwo er dann bey Leonardo da Vince, und bald darauf bey Mariotto Albertinelli, nachmalen auch bey Pietro di Cosimo, endlich aber/ Anno 1512. bey Andrea del Sarto sich aufgehalten/ bey welchem leztern aber er nicht lang verblieben.

Das erste Werk/ so Jacob von seiner eignen Hand/ da er noch bey dem berühmten Mariotto gewesen/ verfärtiget/ war ein klein Stuck/ und Sein erstes Gemehl verursachet bey den Künstlern großes Verwundern. Bottschaft vor einen Schneider/ seinen guten Freund/ weilen aber unterdessen derselbe gestorben/ und das Stuck zu End gebracht worden/ ist es Jacoben in der Hand geblieben/ welches Mariotto, um willen es sehr köstlich gemacht/ einem jedwedern/ der in sein Mahl-Zimmer gekommen/ fürweisen und zu Gesicht bringen lassen. Unter andern wurde es auch Raphäel von Urbin, der damals eben nach Florenz sich begeben/ gezeiget/ welcher dann/ so wol über den Knaben/ als auch das Werk selbsten/ sich sehr verwundert/ und das jenige von Jacob vorgesagt/ was hernach in der Warheit erfolget ist. Dann da Mariotto hernachmals verreiset/ ist Jacob zu Andrea del Sarto gekommen/ welches eben zu selbiger Zeit geschehen/ da Andreas in dem Vorhof von Servi die Historie von

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Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 13): Mander, Schilderboek, T’leven van Iacob van Puntormo, Schilder, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 145v–148v [Accessed: 2011-11-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/631POF2OT].Christina Posselt, 07/21/2010The end of this part of the text is on page 338