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TA 1679, Metamorphosis, S. 161

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welche den Missethäter und Sünder nach Verdiensten abstraffet. Sie trug (bey den Atheniensern) eine Cron/anzudeuten/ daß sie über alle Creaturen herrsche.Auf dieselbe sind Hirsche gegraben/ dieweil sie diejenige erschrecket/ und furchtsam macht/ die von ihr getroffen werden.Die darbey gezeichnete Uberwindungs- oder Siegs-Bilder weisen an/ daß sie allezeit das Feld erhält. Sie führet einen Eschenbaums-Zweig: welches Holz ist/ darvon man die Kriegs-Stäbe machet/ und anzeiget/ daß aus Hochmut Krieg und Straffe folge. Der Krug mit Ethiopischen/ oder Mohren-Bildern/ da der Krug das Meer/ die Mohren aber ein fernes Land/ bemercken/ will andeuten/ daß wann die Göttliche Rache/ einen verfolget/ ihn weder Meer noch ein fernes Land verbergen können. Die von Schmirnen beteten viel Nemeses an: In Erwegung/ daß Gott viel Mittel habe/ seine Urtheile und Straffen wider die sündenvolle Menschen/ nach Beschaffenheiten der Missethat/ auszuführen. Unser Poet gehet fort/ und komt/ in seiner Erzehlung/ auf die Römische Tarpeja/ welche des Nachts/ da Romulus schlief/ die Sabinen in das Capitolium/ oder in die Stadt Rom/

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ließ. Plutarchus im Leben des Romulus/ saget: Tarpeja/ eine Tochter Tarpejus/ des Commendantens im Capitolio, übergab/ die Vestung denen Sabinen: Dann sie/ mit Tatius/ dem Obersten der Sabiner/ einen Accord gemacht/ daß man ihr geben solte alles Gold/ oder schwere guldene Armringe/ so die Sabinen am lincken Arme trugen. Da nun die Sabinen von ihr hinein gelassen waren/ und Tatius die Verrähterey zwar liebte/ die Verrähterin aber hasste. Warff er ihr das Gold/ von seinem lincken Arme/ zusamt dem schweren Schilde auf den Leib. Welchem alles sein Volck gleichfalls also nachfolgte/ daß sie solcher Gestalt unter der Last todt bliebe/ und also den rechten Verrähter-Lohn empfing. Welches/ dann ebenmässig beweist/ was der unvorsichtige böse Geitz/ und die Begierde des betrieglichen Goldes/ für verderb und schändliche Früchte tragen. Die Himmelfahrt des Romulus hat gleichmässige Meinung/ wie wir von des AEneas erzehlt haben.

Ende des vierzehnten Buchs.

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Ausleg- und Sinn-gebender
Erklärung/
über die
METAMORPHOSIS.
oder
Verwandlungs-Bücher/
Des
Publius Ovidius Naso.
Fünffzehnd- und letztes Buch.
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UNser Poet hat vornen/ in dem Trauer-Spiel des blutigen Trojanischen Untergangs/ uns vorgemahlt/ und angewiesen/ wie durch Thorheit/ böses Urtheil/ Verachtung guter Gesetze/ Ungehorsam/ Hochmut/ Zärtlichkeit/ und andere Untugenden/ Städte gemeine freye Städte/ und Reiche/ von ihrer Herrligkeit und Grösse in Schande/ Nichtigkeit und Verderbnus gekommen und verfallen sind. Nunmehro zeiget er/ mit Anführung des bäurischen Ursprungs/ des anfangs demühtig kleinen Roms/ wie durch Weisheit/ Vorsichtigkeit/ Gottesfurcht/ gute Gesetze/ Gehorsam/ Aufrichtigkeit/

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Fleiß und Tapfferkeit/ Städte und Länder zunehmen; Auch die gemeine Wolfahrt verbessert und zum Flor gebracht werden könne. Anfänglich hatten sie ihre kleine aufgeworffne Stadt und Bauplatz mit Eintracht/ unter dem tapffern martialischem Das Römische Volck durch den Romulus in drey Theile getheilet. Romulus/ von welchem Rom den Namen empfangen/ wie auch mit einigen Gesetzen. Er hatte/ von gemeiner Burgerschafft/ den Kern der Jugend zu Kriegsleuten ausgesondert/ mit Hülffe derselben die Stadt zu beschirmen/ und daraus einen Hauffen/ oder Regiment/ eine Ordnung von dreytausend Knechten/ und dreyhundert Reutern/ welches eine Legion genannt wurde/ gemacht: Er wehlte auch/ aus den besten/ältsten/frömmsten/ weisesten Männern ein hundert Rahts-Herren/ welche