Die Pest von Azdod
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Related works of art
- Baron: Die Pest von Azdod (nach Poussin) Printmaking
Related places
- Rom, Santa Maria di Costantinopoli; Es herrscht Unklarheit darüber, ob Sandrarts Aussage einer Ausstellung auf 1631,1632 (Pepper 1998) oder 1635 (Colantuono 1997, S. 43) zu datieren ist oder ob es sich um eine literarische Fiktion handelt (Ebert-Schifferer 1994, S. 101 / Meier 2004, S. 218).
Literature
- Blunt 1966; S. 148
- Teutsche Academie 1675/ Viten (Ed. Peltzer 1925); S. 411, Anm. 1126
- Costello 1950
- Bonfait 1994; S. 162 ff.
- Meier 2004; S. 217–219
Basic data
Date
1630
Material(s)/Technique
Öl auf Leinwand
Dimensions
148 x 198 cm
Location
Paris, Musée du Louvre
Mentions in the “Teutsche Academie”
“… Jungfrau Maria/ und die Israeliten/ so das guldene Kalb anbeten/ wie lib. 1. Reg. cap. 5. vermeldet wird/ gleichfals der unerkantliche Abfall und die Verachtung der Bundsladen und Anbetung der Abgötter/ auch wie selbige durch Katzen/ Mäus und Ungeziefer gestraft worden/ wiederum wie eine Mutter und ihr…”
TA 1675, II, Buch 3 (niederl. u. dt. Künstler), S. 368
“11 Nicola Pousin, ein Pesthaus: wird mit 1000 Cronen bezahlt”
TA 1675, Lebenslauf, S. 10
“Nicolaus Pousin, ein Franzos/ brachte zum Eilften etwas neues aus dem Alten Testament/ wie nämlich Gott die Leute mit der Pest und Mäuse Mänge gezüchtiget/ daß viele todt/ andere matt und krank/ darnieder lagen/ die übrigen aber gelabt und getröstet/ auch von den Medicis aufgericht und geheilet wurden. Ware nicht minder künstlich/ als affectuos: massen es nachgehends zu Rom für 1000 Cronen geschätzet/…”
TA 1675, Lebenslauf, S. 10
Annotations
Sandrart erwähnt die Pest von Asdod sowohl in der Vita Nicolas Poussins (TA 1675, II, Buch 3 (niederl. u. dt. Künstler), S. 368), als auch im »Lebenslauf« (TA 1675, Lebenslauf, S. 10). In jener viel diskutierten Textstelle erwähnt Sandrart, dass dieses Gemälde sowie elf weitere Werke vom spanischen König Felipe in Auftrag gegeben worden seien und am »Feiertag unserer lieben Frauen da Constantinopoli« in Rom der Öffentlichkeit präsentiert wurden. Die von Sandrart postulierte Auftraggeberschaft zweifelte Jane Costello erstmals an. Sie wies darauf hin, dass sich das Gemälde im Besitz des sizilianischen Diamantenhändlers Fabrizio Valguarnara (gest. 1632) befand, der durch einen Betrug in den Besitz des Gemäldes und einer Kopie nach Sacchis »Divina Sapienza «gelangte (vgl. Costello 1950). Wie zuvor schon Peltzer, verweist Jane Costello auf einen Zusatz in der lateinischen Ausgabe der »Teutschen Academie, demzufolge Poussins Pestbild von einem »Siculo, cui nomen Antoni« gekauft worden sei, der kurze Zeit später im Gefängnis verstarb (vgl. Teutsche Academie 1675/Viten (Ed. Peltzer 1925) S. 411, Anm. 1126). Während Costello die Ausstellung grundsätzlich für möglich hält, herrschen Zweifel darüber, ob diese im Jahr 1631 oder am 1. Juni des Folgejahres zu sehen war (vgl. Pepper 1998) oder erst 1635 (vgl. Colantuono 1997, S. 43). Ebenso ist fraglich, ob die Ausstellung überhaupt je statt fand (vgl. Ebert-Schifferer 1994, S. 101) oder nicht vielmehr als eine literarische Fiktion zu verstehen ist, die Sandrarts künstlerisches Vermögen betonen sollte (vgl. Meier 2004, S. 218). In der lateinischen Ausgabe Sandrarts Academie findet sich der Zusatz, dass das Gemälde von Jean Baron nachgestochen worden sei (vgl. Teutsche Academie 1675/Viten (Ed. Peltzer 1925), S. 411, Anm. 1126).