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TA 1679, I (Architektur), S. 24

Quelle unbekannt (Fortsetzung von vorheriger Seite)Informat. zur Quellenmarkierung:
Für diese Textpassage konnte keine Quelle ermittelt werden.Julia Kleinbeck, 15.08.2010Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 755
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vier Ordre componirt/ die erste Ordre auf dem Grund ist Dorica, unangesehen in dem Frieß auch Architrave, und sonst davon viel Zier abgehet kan/ Vordonica genannt werden/ die ander Ordine ist wircklich Ionica, die dritte Corinthiaca, iedoch mit stärckerer Arbeit ohne ausgehauene Zieraden/ ausser der Capitellen/ als die/ wegen habender Höhe/ auch nicht zart ausgemacht seyn/ die vierdte Ordre ist Composito, oder von andern genannt/ die Lateinische/ weil solche von den Römern meist erfunden/ zu diesem Werck/ damit um so viel mehrer Unterschied in grossen Gebäuen erhelle/ etliche benennen solche Italico,aber mit bessen recht bleibt der Nam Composito; weil keine andere ordre die mensola, oder Vortrag-Tischlein in dem Fregio haben. Viel fragen nach der Ursach/ warum die Römer diesen Bau von vier ordine, und nicht nur von einer allein gemacht/ wie die andern gethan/ nemlich zu Veronna, welcher nach Rustica-Arbeit und der zu Pola ingleichen gemacht/ denen kan geantwortet werden/ daß die alten Römer/ als Uberwinder des gantzen Erd-Bodens/ und sonderlich derjenigen Völcker waren/ von welchen diese drey Namen entstanden/ aufeinander gestellet/ und endlichen oben drauf/ nach dieser von ihnen gefundenen ordre, über sie alle gesetzt/zuzeigen/ daß wie sie über alle Nationen triumphiret; also auch mit ihren Wercken über die ihrigen zubefehlen haben/ nach eigenem Belieben. Wir lassen ab von diesen Reden/ und nehmen ferner vor uns zu erzehlen die auswendigen Theile dieses Baues/ welche gesamt von der Ebene der Erden erhoben ist/ mit wenigen Staffeln/ oder Tritten sehr gelegener Breite/ und in der Höhe bey 1. Schuh/ der Colonne Base nicht gar 2. Schuh/ ist auch nicht wie die Dorica.Die Colonne ist dick 4. Schuh 2. Min. dero Höhe 38. Schuh 5. Minut. samt der Base und Capitel, der Capitel Höhe ist bey 2. Schuh/

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die Seiten Pilastrata der Colonnen 3. Schuh 3. Minut. Der Bogen Breite 20. Schuh und die Höhe 33. Schuh/ das unterst dieses Bogens bis unter der Architrave 5. Schuh 6. Minut. der Architrave 2. Schuh 8. Min. die Höhe des Frieß 3. Schuh 2. Min. Eben soviel auch der Cornice, der Piedistal zweyter Ordnung Ionica ist hoch 8. Schuh 11. Min. Die Höhe der Colonne mit Base und Capitelle 35. Schuh/ deren Dicke 4. Min. die Pilastren und Bögen seyn wie die untere/ aber des Bogens Höhe 30. Schuh von unten des Bogens zu unterst des Architrave 5. Schuh 6. Min. Des Architrave Höhe 3. Schuh. Des Fregio 2. Schuh 9. Min. des Cornice Höhe 3. Schuh 9. Min. der Piedistal, von dritter ordre, genannt Composito ist 12. Schuh/ die Platten/ so darauf/ 4. Schuh/ der Colonna Höhe/ mit der Basa Capitel, 38. Schuh 6. Minut. die Höhe des Architrave, des Frieß und Cornice ist ohngefehr 10. Schuh in 3. Theilen ausgetheilet. Ein Theil davon ist der Cornice, ein der Frisia, worin die mensole seyn/ eine Sache/ die vorhero nicht gesehen; diese vierdte Ordre Colonnen sein flach erhaben/ alle andere aber rund zusagen mit zwey drittel aus der Pilastrelle erhaben/ dieselbige mensole auf den Fenstern waren zu Unterstützung etlicher Aufsätz von Eisen/ die herunter auf der Cornice gelassen wurde/ an welchen die Gezelten befestigt/ und damit konte das gantze Amphitheatrum überschattet werden/ zu gegen dem Sonnenschein/ welche Hitze allda schädlich/ auch für einfallende Regengüs zu befreyen/ die Ursach warum alle Colonnen einer Dicke gemacht/ und nicht/ wie Vitruvius vor billig gehalten/ daß die zweyte von der ersten um den vierdten Theil verjungere/ lasse ich dem vernünftigen Leser selbst Urtheilen.Quelle unbekanntInformat. zur Quellenmarkierung
Für diese Textpassage konnte keine Quelle ermittelt werden.Julia Kleinbeck, 15.08.2010Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 755

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Plat. 16. Das XXIII. Capittel.
Vom Tempel des Glücks.
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PalladioInformat. zur Quellenmarkierung:
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 32): Palladio, I quattro libri, Libro Quarto, Kap. XIII, Del tempio della fortuna virile, überprüft anhand der Ausgabe 1570, vgl. Online-Ausgabe Universidad de Sevilla, S. 48.Julia Kleinbeck, 15.08.2010
BEy der Raths-Brücke/ oder Ponte Senatorio in Rom/ so heutiges Tags Sancta Maria genannt wird/ siehet man fast noch den gantzen Tempel/PalladioInformat. zur Quellenmarkierung
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 32): Palladio, I quattro libri, Libro Quarto, Kap. XIII, Del tempio della fortuna virile, überprüft anhand der Ausgabe 1570, vgl. Online-Ausgabe Universidad de Sevilla, S. 48.Julia Kleinbeck, 15.08.2010
wie Platte 16. zeiget/ und ist die Kirche bey S. Maria Egyptiaca. Wie man es vor Alters geheissen/ ist ungewis: Etliche wollen/ daß es der Tempel des Glücks gewesen/ von welchem/ als einem Wunderwerck gelesen wird/daß/ als selbiger mit alle deme/ was darinnen war/verbrannt/ einig und allein eine höltzerne verguldete Statua des Servii Tullii, so darinnen war/ gantz/ und vom Feuer unversehret sey gefunden worden. Und weil durchgehends die Glücks-Tempel rund gemacht wurden/ so hielten etliche davor/ daß es kein Tempel/ sondern ein Basilich. des C. Lucii gewesen; und wollen diese ihre Meinung mit etlichen Buchstaben/ so allda gefunden worden/ behaupten: Meinen Gedancken aber nach/ kan es

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nicht seyn/ erstlich/ weil dieses Gebäu gar zu klein/ da die Basilichen/ nothwendiger Weise grosse Gebäue/ zu einer Menge Volcks/ die daselbst zu thun hatten/ seyn müssen; dann auch/ weil in denen Basilichen die Gänge inwendig gemacht werden/ und aber in diesen Tempel nicht das geringste davon zu sehen/ als glaube ich vor gewiß/ daß es ein Tempel/ und kein Basilich gewesen. Dessen Aspect ist Prostilos, und hat halbe Seulen in der Mauren der Cellen an dem äussern Theil/ welche mit den Gang-Seulen übereinkommen/ und gleichen Zierad haben; Dannenhero denjenigen/ so es auf der Seiten anschauen/ erschien der Aufsatz gantz herum/ die Zwischen-Seulen sind 2. Diameter und ein Viertel/ also daß seine Manier Sistilos ist. Der Boden des Tempels erhebt sich vom Erdreich auf 6½. Schuh/ worauf man Staffelweis gehet/ welchen die basamenten untergestützt werden/ so das gantze Gebäu tragen und erhalten. Die Seulen sind nach Ionischer Ordnung eingerichtet. Der Grund