TA 1679, II (Skulptur), S. 21
Sandrart (Fortsetzung von vorheriger Seite)Informat. zur Quellenmarkierung:Die Caesar-Biographie basiert in weiten Teilen auf Sueton, De vita Caesarum, Divus Iulius, sie enthält jedoch auch Angaben aus Texten anderer antiker Autoren. Unter den zahlreichen kommentierten Neuausgaben in lateinischer Sprache, aber auch in Übersetzungen, die Suetons Kaiserbiographien im 17. Jahrhundert erfuhren, konnte die Ausgabe, die Sandrart bzw. seinen Mitarbeitern als Grundlage diente, bislang nicht eruiert werden. Daher muss die Frage offen bleiben, ob die Passagen, die sich nicht auf Sueton zurückführen lassen, den Annotationen einer neuzeitlichen Ausgabe folgen oder das Ergebnis des Quellenstudiums eines der Redakteure darstellen. Für die Redaktionsarbeit des 1679 erschienenen Teils der Academie wurden zuletzt Martin Limburger und Christoph Arnold in Betracht gezogen; s. Laufhütte 2011, S. 19.Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 900
bald zu Grab gefolget: wiewol Caesar, solche zu erhalten/ ihm seiner Schwester Enkelin die Octaviam angetragen/ und hinwiederum dessen Tochter/ welche dem Fausto Syllae zu vermeint gewesen/ von ihme zur Gemahlin begehret.
Weil grosse Herren hochmütig sind/ der Hochmut aber ihm selbst viel erlaubet/ als pflegen sie gemeiniglich/ gleichwie viel Tugenden/ also auch viel Lastere/ von sich scheinen zu lassen/ da es zwar heisset nach Horatii Lehr-Spruch: Diese Sentenz nach Horaz, Sermones I, 3, 68.
qui minimis urgetur - -SandrartInformat. zur Quellenmarkierung
Die Caesar-Biographie basiert in weiten Teilen auf Sueton, De vita Caesarum, Divus Iulius, sie enthält jedoch auch Angaben aus Texten anderer antiker Autoren. Unter den zahlreichen kommentierten Neuausgaben in lateinischer Sprache, aber auch in Übersetzungen, die Suetons Kaiserbiographien im 17. Jahrhundert erfuhren, konnte die Ausgabe, die Sandrart bzw. seinen Mitarbeitern als Grundlage diente, bislang nicht eruiert werden. Daher muss die Frage offen bleiben, ob die Passagen, die sich nicht auf Sueton zurückführen lassen, den Annotationen einer neuzeitlichen Ausgabe folgen oder das Ergebnis des Quellenstudiums eines der Redakteure darstellen. Für die Redaktionsarbeit des 1679 erschienenen Teils der Academie wurden zuletzt Martin Limburger und Christoph Arnold in Betracht gezogen; s. Laufhütte 2011, S. 19.Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 900
Für die deutsche Nachdichtung der Verse dürfte der Redaktor des entsprechenden Werkteils verantwortlich gewesen sein. Wer die Revisions- und Redaktionsarbeit für den 1679 erschienenen Teil der Academie leistete, ist unklar. Zuletzt wurden Martin Limburger und Christoph Arnold dafür in Betracht gezogen; vgl. Laufhütte 2011, S. 19.Niemand ohne Laster lebt: doch man¶ nennt der Besten einen/
der die minsten lässet scheinen.Unbekannter AutorInformat. zur Quellenmarkierung
Für die deutsche Nachdichtung der Verse dürfte der Redaktor des entsprechenden Werkteils verantwortlich gewesen sein. Wer die Revisions- und Redaktionsarbeit für den 1679 erschienenen Teil der Academie leistete, ist unklar. Zuletzt wurden Martin Limburger und Christoph Arnold dafür in Betracht gezogen; vgl. Laufhütte 2011, S. 19.
SandrartInformat. zur Quellenmarkierung:
Die Caesar-Biographie basiert in weiten Teilen auf Sueton, De vita Caesarum, Divus Iulius, sie enthält jedoch auch Angaben aus Texten anderer antiker Autoren. Unter den zahlreichen kommentierten Neuausgaben in lateinischer Sprache, aber auch in Übersetzungen, die Suetons Kaiserbiographien im 17. Jahrhundert erfuhren, konnte die Ausgabe, die Sandrart bzw. seinen Mitarbeitern als Grundlage diente, bislang nicht eruiert werden. Daher muss die Frage offen bleiben, ob die Passagen, die sich nicht auf Sueton zurückführen lassen, den Annotationen einer neuzeitlichen Ausgabe folgen oder das Ergebnis des Quellenstudiums eines der Redakteure darstellen. Für die Redaktionsarbeit des 1679 erschienenen Teils der Academie wurden zuletzt Martin Limburger und Christoph Arnold in Betracht gezogen; s. Laufhütte 2011, S. 19.Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 903Seine Großmütigkeit. Unter Caesars Tugenden/ war wol die gröste/ die Großmütigkeit/ die er allemal und überall erscheinen lassen. Er ware unverzagt in allen Gefärden/ und freuete sich derselben/ weil sie Ruhm nach sich zögen. Er sagte auch/ daß man selbige anzutreten sich nicht lang bedencken müste/ um den Feind/ sich zu erholen/ nicht Raum und Zeit zu geben. Gegen die Seeräuber. Er wurde/ als er vom K. Nicomedes aus Bithynien wiederkehrte/ bey der Insel Pharmacusa von Seeräubern aus Cicilien gefangen: welche er/ als sie 20. Talenta für seine Erledigung gefordert/ nur ausgelacht/ und ihnen funfzig dafür angeboten/ auch seine Leute/ solche aus der nächsten Stadt herbey zu bringen/ so fort ausgesendet/ und nur mit einem einigen Freund und zweyen Knechten/ unter diesen wilden Barbaren/ 38. Tage lang geblieben. Gleichwol ware er mehr ihr Herr/ als ihr Gefangener. Wann er ruhen wolte/ schickte er einen zu ihnen mit dem Befehl/ daß sie sich still verhalten solten: gleich als wann sie nicht seine Gefangenmeister/ sondern seine Aufwärter wären. Er schriebe Carmina, und lase sie ab mitten unter ihnen: und wann sie dieselben nicht bewunderten/ schallte er sie ungeschickte Barbaren/ und drohete ihnen/ er wolte sie aufhängen lassen. Sie vertrugen solches/ ihn für einen ungescheiden Jüngling haltend. Sobald sie aber/ nach Empfang des Geldes/ ihn ans Land aus gesetzet/ verfolgte er sie alsobald mit einer Flotte/ und liesse sie/ als er sie eingeholet/ alle aufhängen/ wie er ihnen zuvor im Scherz gedrohet. Im Egyptischen Krieg/ als ihn die Feinde Gegen dem Feind im Meer. übermänget/ sprange er vom Ufer ins Meer/ und schwamme wol 200. Schritte zum nächsten Schiffe/ mit der Lincken Hand einige acta in die Höhe/ und mit der Rechten seinen Mantel haltend/ damit jene nicht naß/ noch dieser dem Feind zu Theil und zu Feld. würde. In offentlichen Slachten/ deren er 50 gehalten/ hat er oft das halb-verlorne Feld noch erhalten/ den Flüchtigen begegnet/ und manchen beym Hals wieder gegen dem Feind gezogen. Also thate er einsmals auch einem Adler-Fähnrich/ und rieffe ihm zu: Wo trägt dich der Weg hin? dort hinten ist der Feind/ mit deme müssen wir ietzt fechten. Also hat er öfters einen ganzen Flügel
wider den Feind gekehret/ und die halb-überwundene noch zu Uberwindern gemacht.
Seine Klugheit. Witze und Hitze/ Raht und That/ gehören zusammen. Diese vollziehet/ was jene nützlich ersihet. Bey unsrem Caesar waren sie beyde so trefflich zu finden/ daß auf der Wage schwebet/ ob er zu Großthaten mehr wol-entschlossen/ oder mehr unverdrossen gewesen. Das Kriegsvolck führte er nie durch Unwege/ sondern spähete vorher die Gelegenheit selber wol aus: wie er dann auch die Seehäfen in Britannien wol besichtiget/ ehe er die Römische Waffen in diese Insel übergeführet.
Seine Sanftmut. Die Hohen der Welt sollen den Planeten gleichen: die/ um wieviel höher sie stehen/ soviel langsamer laufen. Julius Caesar war so gütig und langmütig/ daß er seiner Feinde schonen/ sie lieben und erheben konte. Als ihm seine Freunde riehten/ er solte/ seine mit Waffen erworbene Würde/ auch mit Waffen beschirmen/ gabe er zur Antwort: Ich wil lieber todt als gefürchtet seyn. Daher Marius von ihm zu sagen pflegte: Die den Caesar ansprechen dörfen/ denken nicht an seine Großmut/ und die es nicht thun dörfen/ kennen nicht seine Güte und Freundlichkeit. Als er einsmals mit C. Oppio reisete/ und sie in eine Herberge kamen/ darinnen nur einer ligen konte/ hat er solche dem Oppio, weil er erkranket/ und selbige Nacht unter freyem Himmel geschlaffen/ überlassen. Also/ da er das Collegium der Poeten besuchet/ und der Poet Accius vor ihme nicht aufgestanden/ hat er solches wol aufgenommen/ und gesagt: Accius sey/ an diesem Ort/ mit dem Caesar in gleicher Würde. An dieser Stelle wird Iulius Caesar fälschlicherweise mit einer Episode in Verbindung gebracht, die von der Begegnung des namensverwandten Redners Iulius Caesar Strabos mit Lucius Accius handelt; vgl. Suerbaum 2002, S. 159. Zu Meyland hatte ihn Valerius Leo zu gast geladen/ und Spargen unter andern Speisen aufgesetzet/ die der Koch aus Unbedachtsamkeit/ nicht mit Oel/ sondern mit einer Salbe zugerichtet. Dieses vertruge er/ und als seine Leute den Wirt darum schalten/ schalte er sie wieder/ und sagte: Sie möchten eine Speise/ die ihnen nicht schmekte/ unberührt lassen/ und es sey Bäurisch/ eine Unhöflichkeit nicht ungeantet lassen können.
Seine Glükseeligkeit/ Das Glück/ ist gern bey den Klugen und Tapfern: Darum hatte es auch Julius Caesar zur Gefärtin/ wie sein Leben bezeuget. Dis wuste er/ darum sagte er zu einem Schiffer/ der ihn bey Nacht/ unter grossem Ungestüm/ ganz verzagt überführte: Fürchte dich nicht/ du führest den Caesar und sein Glück.
Mildigkeit Der Mildigkeit war er sehr ergeben/ und pflage zu sagen: dis sey sein Reichthum/ wann er der Wolverdienten reich machen/ und zu Freunden erkaufen könne. Er hat auch/ durch sein reichliches Schenken/ bey dem Kriegsvolk sich in solches Ansehen gesetzet/ daß sie/ für seine Ehr und Glück sich gerne in Lebensgefahr begaben. Und diese seine Mildigkeit/ erstreckte sich auch über seine Feinde: massen er/ als Pompejus seine Völker/ die er ihme zum Galbischen Krieg geliehen/ wieder abgefordert/ demselben tausend Goldstücke geschenket.
und Mässigkeit. Sonsten ware er so gar dem Trunck nicht ergeben/ daß seiner Feinde einer M. Cato von ihm
Die Caesar-Biographie basiert in weiten Teilen auf Sueton, De vita Caesarum, Divus Iulius, sie enthält jedoch auch Angaben aus Texten anderer antiker Autoren. Unter den zahlreichen kommentierten Neuausgaben in lateinischer Sprache, aber auch in Übersetzungen, die Suetons Kaiserbiographien im 17. Jahrhundert erfuhren, konnte die Ausgabe, die Sandrart bzw. seinen Mitarbeitern als Grundlage diente, bislang nicht eruiert werden. Daher muss die Frage offen bleiben, ob die Passagen, die sich nicht auf Sueton zurückführen lassen, den Annotationen einer neuzeitlichen Ausgabe folgen oder das Ergebnis des Quellenstudiums eines der Redakteure darstellen. Für die Redaktionsarbeit des 1679 erschienenen Teils der Academie wurden zuletzt Martin Limburger und Christoph Arnold in Betracht gezogen; s. Laufhütte 2011, S. 19.Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 903