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TA 1679, I (Architektur), S. 94

Donati (Fortsetzung von vorheriger Seite)Informat. zur Quellenmarkierung:
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 32): Donati, Roma Vetus, Liber Quartus, Kap. VII, Arx S. Angeli, überprüft anhand der Ausgabe 1648, S. 349358.Christina Posselt, 20.03.2012Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 823
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und an einem wolverwahrten Ort/ über der Tiber/ eine andere Wohnung beziehen muste: dieweil nunmehr die Engelsburg denen Frantzösischen Cardinälen in die Hände gekommen/ worauf Pabst Urbanus VI. sich nothsächlich nach Campanien zu verfügen/ gezwungen wurde: unterdessen aber tractirte entweder das Volck mit demjenigen Verwalter/ oder (wie andere wollen) jagte die darin ligende Besatzung aus/ und brachte die Burg allerdings an sich.

Es ist möglich, dass Sandrart insbesondere für den Abschnitt zum Grabmal Hadrians auf Giovanni Battista Casalis Aufzeichnungen zurück griff, den er selbst auf der folgenden Seite als Quelle benennt (vgl. TA 1679, I (Architektur), S. 95). Bei Casali bilden diese Ausführungen ein eigenes Kapitel in der Publikation De Urbis ac Romani (überprüft anhand der Ausgabe von 1650, Cap. XXIII, De Mole Adriani, S. 114–119, v.a. S. 118).Julia Kleinbeck, 17.07.2012Die Päbste bemächtigen sich derselben abermal. Nachdem aber Pabst Bonifacius IX. des Urbani Nachfolger/ sich aller und jeder Zollgerechtigkeit anmasste/ bekam er auch zugleich solche Molem Adriani wieder ein/ baute die aller Orten zerrissenen und schadhafften Mauren/ von neuem wieder auf/ und verwahrte die Brucken aufs beste/ die unbändige Stadt dadurch im Zaum zu halten. Nachdem aber Innocentius VII. zum päbstlichen Stuhl gelanget/ begehrten die Burger an ihn/ daß er ihnen ihre alte Freyheit wiederum ertheilen/ und das Capitolium, samt der Milvischen Brucke/ und der Engelsburg wieder einraumen möchte. Bald darauf griffen sie zu den Waffen/ eroberten in Abwesenheit des Pabsts/ den Capitolinischen Berghügel; kunten aber doch vor der Burg nichts ausrichten.

Ladislaus König zu Neapoli erobert die Engelsburg Hat also der Streit so lang aufgehört/ bis unter dem Pabst Johanne XXIII. der Neapolitanische König/ Ladislaus, die an der Tiber gelegene Stadt Ostiam überwältiget/ und die Mauren über einen Hauffen geworssen/ und des Lateranischen Palasts sich bemächtiget: worauf sich endlich die Engelsburg ihm auch ergeben. Allein bald hernach wurde ihm mit Gift vergeben/ und seine Schwester Königin Johanna, behielt ebenmässig diejenige Burg/ zumal in des Pabsts Abwesenheit; so lang und so viel/ bis solche Pabst Martino V. wieder eingehändiget worden.

Die Päbste beherrschten sie wiederum. Pabst Eugenius IV. entwiech nach Pisa und Florenz, da sich ein Aufruhr unter dem Volck erhub; bey welcher Angelegenheit die Römer sich zwar/ die Burg an sich zu bringen/ durch ihr innhabendes Kriegsvolck äusserst bemühet: Allein der Commendant hat sie dermassen betrogen/ daß sie wieder davon abgestanden. Pabst Sixtus IV. hat abermal den Cardinälen die Verwaltung der Burg erneuert und zu wege gebracht; also daß die beeden Ruverei, Christophorus, und nach ihm/ Dominicus, solcher beyarrlich vorgestanden. Wozu auch die beeden Cardinäle/ Ennius Verulanus, und Joh. Vincentius Aquaviva, vom Pabst Paulo III. benennet worden.

Fernere Befestigung solcher Burg. Uber dis alles war Alexander III. Borgia Es handelt sich um Alexander VI., wie aus dem Familiennamen deutlich wird.Anna Schreurs, 16.04.2009, fürnemlich darauf bedacht/ wie solches alte/ von grossen Quaderstücken aufgeführte Grab/ mit Bachsteinen mehr erhöhet/ und bequeme Wohnungen darauf gesetzt werden möchten: Sintemal er ein steinernes Bollwerck/ gegen der Tiber/ und Aelischen Brucken über/ aufgeführt und dermassen vermassen verwahrt/ daß er sich selbst eine zeitlang daselbst aufgehalten; zumal Carolus VIII. der Francken König/ seinen Einzug/ mit vielem Kriegsvolck/ in die Stadt gehalten. Nach Absterben des Pabsts Alexandri

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hat Caesar Valentinus die Burg/ welche er in seiner Gewalt hatte/ noch mehr mit Wällen bevestiget/ und das Vaticanum mit zwölftausend Mann belagert; damit er den Rath/ welcher in der päbstlichen Residenz einen Tag angesetzt hatte/ mit ihren Stimmen auf seine Seiten zwingen und bringen möchte: Allein die Herren entwichen in die Kirche/ und das Kloster der H. Jungfrauen über der Minerva , und wolten ihre Versammlung eher nicht werckstellig machen/ eh und bevor der Keyser mit seinem Volck die Stadt wieder verlassen/ und sie das Vaticanum samt der Engelsburg wieder einbekommen: da sie dann die Stad mit ihrem Volck wieder aufs beste besetzet.

Herzog von Burbon kom mit seinem Kriegsvolck in die Stadt. Diejenige starcke Wercke Alexandri nun vermochten ferner so viel/ daß sie des Hertzogs von Burbon siegendes Kriegsheer/ womit er des 1527. Jahrs die Stadt/ samt dem Vaticano, überwältiget/ sieben gantzer Monat/ in der Belagerung auf- und ausgehalten: So lang/ und so viel/ bis der Pabst Clemens heimlich durchgelassen/ und auf freyen Fuß gestellt worden. Dazumal war der Cardinal Farnesius samt demjenigen Pabst daselbst Verbesserung all derjenigen Gebäuen. eingeschlossen/ und zu dessen Nachfolger Paulus III. benennet; welcher die alten/ und in voriger Belagerung zerschutterten Mauren wieder ausbessern/ neue Wercke aufführen/ mit Geschütz versehen/ die obern Zimmer erbauen/ und mit schönen Mahlereyen auf das allerprächtigste zieren lassen. Nachmals hat Pabst Pius IV. noch viel ein mehrers dabey gethan/ neue Mauren/ mit einem breitern Umgang/ und solchen Bollwercken/ die einander bestreichen kunten/ hinzugefüget.

Pabst Urbanus III. Urbanus VIII. ein guter Kriegsmann/ und Baumeister. Wiewol nun zwar dis alles sehr klug und fürsichtig eingerichtet war/ so hat nichts destoweniger Pabst Urbanus VIII. gleich im Anfang seines Pontificatus, als welcher auf die Kriegs-sachen sehr befliessen war/ die oftbemeldte Burg mit sehr grossem Unkosten/ in kurtzer Zeit/ noch viel stärker bevestiget: Denn/ dieweil die Mauren für dem Stuckschiessen nicht gnugsam verwahrt gewest/ hat er dieselben ausschütten/ und eine Brustwehr darauf setzen lassen/zudem/ so wurde auch ein sehr breiter und hoher Graben umher geführet/ also und dergestalt/ daß das dareingeleitetete Wasser seinen Abfall wieder in die Tiber hatte: Etliche Bollwerck/ so noch daran mangelten/ wurden noch über die vorigen hinzugethan: Die Höhe der hinten her ligenden Felder noch in etwas beschüttet/ und also erhoben/ damit selbe dem Wassergraben/ in der Höhe/ gleich wären: Die umherstehenden Dächer abgeworffen/ und der Boden von allen Gebäuen gantz befreyet und eröffnet: Das steinerne Bollwerck Alexandri VI. gantz abgetragen/ so in der Mitte gestanden; Dadurch zuvor die Stücke verhindert wurden/ daß sie nicht/ wie sichs gehörte/ recht aufeinander zielen und spielen kunten. Uber dis alles wurden bey huntert Stucke/ von unterschiedlicher Grösse/ dazumal von neuem gegossen/ und an unterschiedlichem Orten der Mauren aufgeführet: Häuser für die Soldaten/ in der Besatzung erbauet: mit Apotheken/ Weinkellern/ Pulverthürnen/ Zeug-und Proviant-häusern/ wie nicht weniger mit

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Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 32): Donati, Roma Vetus, Liber Quartus, Kap. VII, Arx S. Angeli, überprüft anhand der Ausgabe 1648, S. 349358.Christina Posselt, 20.03.2012Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 827