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TA 1679, I (Architektur), S. 59

Donati (Fortsetzung von vorheriger Seite)Informat. zur Quellenmarkierung:
Für Sponsel liegt Donatis Roma Vetus als Hauptreferenzquelle zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 32). Dieser Abschnitt ließ sich bisher jedoch keiner konkreten Textpassage zuordnen. Vgl. allgemeiner den einführenden Kommentar zu diesem Kapitel.Julia Kleinbeck, 31.05.2012Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 790
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nicht überwogen/ oder sonst wegen der allzugrossen Plut. Orat. II. de Fort. Alex. & lib. ad Princip. indoct. Last über einen Hauffen gestürtzet werden möchten. In Ansehung dessen lehret Plutarchus, gleichnisweis/ wie ungelehrtete Fürsten/ durch ihre innwendige Unwissenheit/ und ihnen selbst überlässige Ungeschicklichkeit/ sich vielmals selbst stürtzen/ wofern der Grund/ darauf sie sich verlassen/ nicht gut; und nicht alles und jedes/ nach der Linie und Winckelmas/ also eingerichtet/ damit ihre Gewalt und Herrschaft bestehen könne.

Der Schiffspitzen Gestalt und Gebrauch. Was ferner diejenigen Schiff-spitzen anbelanget/ welche die Römer Rostra genennet/ dieweil sie einem Rüssel fast gleich sahen/ und wie hauende Zähne der reissenden Thiere geformet waren; so ist annoch dieses dabey zu erinnern/ daß sie von Ertz gemacht waren: dannenhero auch dergleichen geschnäbelte Schiffe/ die nemlich an dem vördersten Theil desselben solche aus hartem Ertz geschmiedete Rüssel führten/ naves aeratae, genennet; eben Plin. lib. XXXII. cap. I. Virg. lib. I. Aen. als ob dieselbige Schiffe allerdings aus Ertz wären/ welches doch nur von einem Theil zu verstehen ist. Uber dis so wird der Erfinder solcher Schiffspitzen namhaft gemacht/ nemlich Piseus; welche so wol Plin. lib. VII. cap 56. auf verdeckten/ als offenen Schiffen üblich waren: und werden auch so wol auf kleinen/ als grossen Schiffen geführet. Wan es dann geschah/ daß mit gutem Wind/ und starcken Rudern die Schiffe aufeinander loßgiengen/ so stiessen sie mit einer solchen God. Stewech. ad Veged. lib. V. cap. 14. Gewalt zusammen/ daß diejenige Spitzen nicht nur allein die streitende Schiffe vielmals durchlöcherten/ sondern auch so steiff und fest aneinander hiengen/ daß sie fast auf keine Weis und Wege voneinander loßgemacht werden kunten: und deswegen/ indem sie also durchboret/ gar sincken musten; wie es in dem Alexandrinischen See-gefecht ehedessen daher gieng/ da Octavius und Vatinius einander hart anstunden.

Der Meilenzeiger. Noch diesen Schiffspitzen-seulen folget nun der allhie-vorgestellte/ so genante Meilen-Zeiger/ oder Wegweiser; der da bestund in einer verguldten Seule/ zuvörderst auf dem Marck zu Rom; Plut. in Othon. Tac. lib. III. Hist. cap 6. wo derselbe gestanden. dar auf sich alle und jede Wege bezogen/ und gleichsam daselbst zusammen geloffen; unterhalb des Saturni Tempel/ wie beedes Plutarchus und Tacitus uns solches berichtet. Etliche sind der Meinung/ solcher Meilen-zeiger sey nächst der alten Kirche S. Salvatoris, in dem Aerario, gestanden: allein es scheinet glaubwürdiger zu seyn/ daß sie/ nicht weit von dem Triumph-bogen oder Ehren-porten Septimii sich befunden habe; daselbst Marl. lib. III. cap. 18. nun/ war der rechte Mittelpunct/ wie Marlianus dafür hält/ und/ so zu reden/ als ein Nabel der Stadt/ gleichwie er dann auch genennet wurde; dieweil nemlich solcher Wegweiser mitten in der Stadt/ und also in dem fürnemsten Ort stunde; von dar alle Stadt-und Landstrassen auslieffen/ und nach dem Maas ausgerechnet worden. Ist demnach dis die allerrichtigste Meinung/ daß eben diejenige guldne Seule gleich zu Anfang des Marcks/ gerad vor dem Tempel Saturni, wo anietzo S. Adriani Kirch ist/ dazumal warhafftig gestanden.DonatiInformat. zur Quellenmarkierung
Für Sponsel liegt Donatis Roma Vetus als Hauptreferenzquelle zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 32). Dieser Abschnitt ließ sich bisher jedoch keiner konkreten Textpassage zuordnen. Vgl. allgemeiner den einführenden Kommentar zu diesem Kapitel.Julia Kleinbeck, 31.05.2012Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 790

ReimarusInformat. zur Quellenmarkierung:
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde: Reimarus, Altes Rom 1662, S. 78–80. Sinngemäß findet sich diese Ausführung bei Albert Reimarus. Allerdings verschmelzen hier die Informationen auf Text- und Bildebene, da die Städtenamen lediglich im Kupferstich zu lesen sind. Auffälligste Hinzufügung ist »Nürnberg« in die Auflistung der von Rom entfernten Städte.Julia Kleinbeck, 31.05.2012
Der Gebrauch solcher Meilseule. Was anbelangt den Gebrauch und Nutzen solcher Meil-seule/ so lehret uns denselbigen Alb. Reimarus, in seinem/ aus der Italienischen in unsere

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Muttersprach übersetzten/ alten Rom/ am allerbesten/ mit dergleichen Worten: Weil Rom eine Fürstinn der gantzen Welt war/ gebürte denen Römern billich zu wissen/ wie weit ein jeder Ort von dannen entlegen; um damit man/ nach erheischender Nothdurft und Gelegenheit/ zu rechter Zeit/ Succurs, Kriegsvölcker/ Vice-Bürgermeister und Befehlhaber dahin zu senden/ auch Nachricht zuhaben/ wie viel Tagreisen man/ nach jedem Ort zu kommen/ benöthiget. Denn an diese Seulen war die Abgelegenheit/ oder Ferne der Oerter verzeichnet/ wie weit es/ nemlich/ (wie wir/ zum Exempel heut zu Tage reden/ und fragen möchten) von Rom aus nach Constantinopel/ Jerusalem/ Antiochien/ Algier/ Paris/ Antdorf/ Cölen/ Prag/ Wien/ Madrit/ Londen/ Amsterdam/ Hamburg/ Franckfurt/ Augsburg/ oder Nürnberg seyn möchte. Solche Wissenschafft half sehr viel zu guten Regiment/ und richtiger Bedienung aller Staats Händel. Man nennete diese Seule Metam, als die Zweck-seule; dieweil sie gleichsam der Zweck/ und das Ziel/ dahin alle umligende Orter eingerichtet waren/ und sich Erfinder derselben. endigten. Wer solches zu erst erdacht habe/ weiß man so eigentlich nicht; von etlichen wirds dem Cajo Graccho zugeschrieben: Derselbe/ sagt man/ sey der Erfinder der Meilen-seulen/ welche den gantzen Weg heraus zeigete/ wie viel Meilen schon abgeleget/ und wie viel derselben noch abzulegen wären.ReimarusInformat. zur Quellenmarkierung
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde: Reimarus, Altes Rom 1662, S. 78–80. Sinngemäß findet sich diese Ausführung bei Albert Reimarus. Allerdings verschmelzen hier die Informationen auf Text- und Bildebene, da die Städtenamen lediglich im Kupferstich zu lesen sind. Auffälligste Hinzufügung ist »Nürnberg« in die Auflistung der von Rom entfernten Städte.Julia Kleinbeck, 31.05.2012

DonatiInformat. zur Quellenmarkierung:
Für Sponsel liegt Donatis Roma Vetus als Hauptreferenzquelle zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 32). Dieser Abschnitt ließ sich bisher jedoch keiner konkreten Textpassage zuordnen. Vgl. allgemeiner den einführenden Kommentar zu diesem Kapitel.Julia Kleinbeck, 31.05.2012Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 792
Sonnen-uhr in Campo Martio. Indem Campo Martio stund weiland eine Sonnen-Uhr/ mit Steinen auspflastert/ und mit aus Ertz gegossenen Regulen also eingetheilet; daraus nicht nur allein die Stunden nach der Sonnen Schatten/ sondern auch so wol der Täge als Nächte Länge und Kürtze zu ersehen war. In der Mitte stund/ an statt des Sonnen-zeigers/ ein grosser Obeliscus; welcher aus Egypten nach Rom geführet worden: Oben auf dessen Spitze wurd eine Plin. lib. XXXVI. cap. 4. & 10. guldne Kugel gesetzet: Plinius gedenckt/ daß solcher CXVI. Schuhe hoch gewest/ welcher nun in viel Stucke zerbrochen/ mit Erden bedecket/ unten an dem Monte Citatorio , (oder Acetorio) gegen der Tiber/ unter gemeinen Burgers-häusern allerdings verfallen und begraben ligt. Aus desselbigen Grundstütze aber ist so viel abzunehmen/ daß/ nachdem die Römer gantz Egyptenland bezwungen/ solcher der Sonnen daselbst gewidmet worden.

Meta sudans, oder Schweisziel. Ist anietzo noch übrig das so genante Schweisziel/ oder der schwitzende Gräntzpfahl/ weiland von den Römern Meta sudans genant. So vor des Käysers Constantini Ehrenpforten und dem runden Schau-spiel-haus ehdessen gestanden/ davon nur noch ein weniges übrig ist. Derselbe Gräntzpfahl aber wurde deswegen schwitzend genant/ dieweil viel Wassers oben heraus sprang/ und zu beeden Seiten/ nicht ohne sonderbare Augenlust der Zuseher/ herab fiel: Bey welchem Kunst-brunnen fürnemlich diejenigen ihren Durst gelöscht/ welche in daselbst gehaltenen Renn- und Schauspielen sich sehr abgemattet hatten. Man sagt/ daß oben auf diesem Pfahl/ ein runder Knopf (wie aus des Käysers Titi Vespasiani Schaumüntze annoch zu ersehen) gestanden: und war derselbige

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Für Sponsel liegt Donatis Roma Vetus als Hauptreferenzquelle zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 32). Dieser Abschnitt ließ sich bisher jedoch keiner konkreten Textpassage zuordnen. Vgl. allgemeiner den einführenden Kommentar zu diesem Kapitel.Julia Kleinbeck, 31.05.2012Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 792