TA 1679, I (Architektur), S. 56
Ez. Spanhem. Diss. e. de Praest. & Usu Numism. pag. 257. 258. Lilie/ auf unterschiedlichen/ schönen Müntzen der Egyptier/ die Isidem, und ihren Sohn Horum, betreffend/ sehr üblich und gebräuchlich gewest: Indem bald die Blum/ bald dero Stengel/ oder Frucht darauf gesehen wird: Und scheine/ allem Ansehen nach/ daß Lotus und Nymphaea nicht allerdings einerley Gewächs gewest; welchen Streit wir den Gelehrten/ so willig/ als billich/ überlassen.
Diese in Versform gestalteten, poetischen Übersetzungen/Schlussverse, die teilweise den Quellenschriften entnommen sind, wurden vermutlich von Sigmund von Birken oder einem der anderen Redaktoren der Teutschen Academie besorgt; vgl. Laufhütte 2011, S. 22.So weit ist die Vernunfft/ durch die Na-¶ tur/ gekommen;
bis sie/ was Göttlich ist/ in etwas wahr-¶ genommen:
Wol uns/ die Gottes Geist/ durch sein¶ Wort unterricht;
was Sonn und Mond nicht kan/ das¶ zeigt uns dessen Liecht.BirkenInformat. zur Quellenmarkierung
Diese in Versform gestalteten, poetischen Übersetzungen/Schlussverse, die teilweise den Quellenschriften entnommen sind, wurden vermutlich von Sigmund von Birken oder einem der anderen Redaktoren der Teutschen Academie besorgt; vgl. Laufhütte 2011, S. 22.
Des Capitolii Nam. Desselben Umkreis/ und Gelegenheit. Zween/ oder drey Theile dessen. Der Tarpaejische Fels. Die Form des Capitolii. Der Tempel Jovis Capitolini. Wer solchen Tempel erbauet. Dessen unterschiedliche Feuersbrunsten. Desjenigen Tempels innwendiges Gebäu. Die Bibliothek daselbst. Das Gymnasium daran. Die Cantzeley. Des Romuli Stroh-Hüttlein. Das alte Rathhaus. Die Freyung. Der hohe Steig.
DonatiInformat. zur Quellenmarkierung:
Für Sponsel liegt Donatis Roma Vetus als Hauptreferenzquelle zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 32). Dieser Abschnitt ließ sich bisher keiner konkreten Textpassage zuordnen. Vgl. allgemeiner den einführenden Kommentar zu diesem Kapitel.Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 790Des Capitolii Nam.DIe vormalige Herrlichkeit des alten Capitolii, insonderheit betreffend/ so ist/ (wie Eingangs schon erwähnet) ohne dem bekannt/ daß solches einer von den Stadt-bergen sey/ und wol der Haubt-berg unter allen genennet werden möchte: Zumal weil derselbige seinen Liv. lib. l: Dion. Hal. lib. 4. Namen von einem Menschen-Haubt bekommen/ welches daselbst gefunden worden/ als man den Grund zu des Jovis Tempel legen wollen. Solcher ist fast Mitternacht-werts gelegen: Vom Niedergang hat er zu nächst die Tiber/ gegen dem Desselben Umkreis und Gelegenheit. Aufgang den Quirnal-berg; gegen Mittag den alten Marck/ und den Palatin-berg. In seiseinem seinem Umkreis/ wie die Antiquarii solches erinnern/ hatte er sieben Stadia, das ist/ 875. Schritte; dessen Länge aber war viel grösser/ dann die Breite/ und gleichsam ablang/ wie zween halbe Zirckel/ und in den Seiten etwas eingezogen. Es hat aber solcher Stadt-Hügel zween Gipfel/ und so zu reden/ gleichsam zwey Häubter; denn zu beeden Seiten ist er ziemlich hoch gelegen/ aber in der Mitte etwas eingebogen; allda sich ein ebener Platz/ und auf demselbigen das Roß M. Aurelii Antonini befindet.
Des Capitolii zween oder drey Theile. Ins gemein zwar wird der gantze Berg in das Schloß/ und Capitolium eingetheilt; welche ihn aber etwas genauer betrachten/ die machen drey Theile daraus: Den Stein-felsen/ das Schloß/ und das Capitolium. Denn derselbige Stein ist ein sehr jäher und rauher Fels/ und ziemlicher Theil des Bergs; welcher gegen dem Niedergang/ und der Tiber gelegen/ weiland der Der Tarpejische Fels.Tarpejische Fels genannt: Welcher seinen Namen von einer Jungfrau Tarpeja, die daselbst begraben lag/ bekommen: Bis endlich der König Tarquinius denselben Ort dem Jovi gewidmet Plutarch. in Romulo. und eingeraumet; da dann die Gebeine derselben an ein ander Ort gebracht worden/ und der Tarpejae Nam allgemach verloschen: Einig und allein derjenige Fels wurde noch Saxum Tarpejum genannt/ von welchem die boshaftigen Ubelthäter herab gestürtzet wurden.
Ferner so bedeutete der Nam des Schlosses den höchsten Theil solches Bergs; das übrige wurde Liv. lib. 6. das Capitolium genennet. Dannenhero Livius solchen Unterscheid selbst beobachtet/ wenn er meldet/ es sey nicht zulässig gewesen/ daß ein Römischer Geschlechter entweder in dem Schloß/ oder im Capitolio hätte wohnen sollen. Wiewol andere Autoren solches so genau nicht genommen/ als denen Capitolium und Schloß eines gegolten.
Die Form des Capitolii. Die Gestalt des alten Capitolii an ihr selbst war/ wie ein Schloß/ geformt anzusehen; von oben an/ bis unten aus/ mit Quaderstücken gantz aufgeführet Liv, lib. 6. Plut. in Camil. Tacit. lib. 3. Hist. / mit Mauren umgeben/ und mit Thürnen befestiget. Die Thüren befinden sich oben an den höchsten Treppen/ wo man ins Schloß hinauf steiget. Die ersten Thüren waren allenthalben zu höchst auf dem Capitolinischen Hügel/ mit Wänden eingefangen: allwo man heutiges Tages/ von des Septimii Triumph-Bogen gerad hinauf hinauf gehet: Für die anderen Thüren aber möchten vielleicht diejenige gehalten werden/ welche auf dem andern Hügel gegenüber gewest/ nicht weit von dem Tempel Jovis; an welcher Seite des Bergs anietzo die Gefängnisse stehen: Wiewol solche/ anderer Meinung nach/ gestanden seyn sollen/ wo man ietzt hinter dem Palatio Conservatorum, den hohen/ so genannten Geiß-Berg hinauf steiget. Ausser denjenigen war noch eine andere Thür/ bey dem Tarpejischen Berg-Felsen/ dahin man hundert Staffeln zu steigen hatte. Aus welchem allen so viel zu schliessen/ daß solches Burg-Schloß sehr hoch gelegen/ und dabey wol verwahret gewesen. Demnach Tacitus sich nicht gescheuet/ das Schloß des Capitolii eine solche Vestung Tacit. lib. 3. Hist. zu nennen/ welche auch von den allergrössten Kriegsherren dazumal nicht bezwungen/ noch überwunden werden mochte.
Es stunden aber/ ausser etlichen Burgers-Häusern/ unterschiedliche Altäre/ Capellen/ und insgesamt auf die sechtzig Tempel/ auf dem Capitolio: Wie dann noch heut zu Tage/ auf demjenigen Hügel/ so gegen dem Aufgang gelegen/ die Franciscaner ihren Aufenthalt haben; zumal daselbst
Für Sponsel liegt Donatis Roma Vetus als Hauptreferenzquelle zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 32). Dieser Abschnitt ließ sich bisher keiner konkreten Textpassage zuordnen. Vgl. allgemeiner den einführenden Kommentar zu diesem Kapitel.Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 790