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TA 1679, I (Architektur), S. 58

Donati (Fortsetzung von vorheriger Seite)Informat. zur Quellenmarkierung:
Für Sponsel liegt Donatis Roma Vetus als Hauptreferenzquelle zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 32). Dieser Abschnitt ließ sich bisher keiner konkreten Textpassage zuordnen. Vgl. allgemeiner den einführenden Kommentar zu diesem Kapitel.Julia Kleinbeck, 31.05.2012Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 788
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Neumonden der nächste nach dem Hohenpriester das Volck zu beruffen und zu versamlen pflegte. Die Freyung. Zur andern Seiten dieses Bergs/ gegen dem Schloß über war das Asylum, oder Freyung erbauet/ sonst Templum Misericordiae, der Servius ad lib. VIII. Aen. Tempel der Barmhertzigkeit genannt; wohin alle diejenige/ nach Art der Griechen/ welche für ihren Feinden nicht sicher waren/ ihre Zuflucht nahmen; Damit sie/ vermittelst eines so heiligen Orts/ für denselben versichert seyn möchten. Welchen Ort Romulus zu diesem Ende darzu ausersehen/ damit Ovid. lib. III.Fast. sich das Römische Volck/ durch solches Mittel/ immerdar vermehren; und ein jeder Flüchtling daselbst zum Burger an und aufgenommen Dionys. lib. II. Antiqq. werden möchte. Diejenige Freyung aber war oben/ auf dem jetzigen/ Capitolinischen Platz/ zwischen zwey kleinen Haynen/ oder Wäldlein/ in einem dornichten Gebüsch gelegen/ und mit einer steinernen Mauer umgeben: Der Tempel Jovis stund mitten in/ also/ daß solcher Freyhain dadurch zertheilet/ und anzusehen war / als ob derselbigen zween wären.

Der hohe Steig. Wann man aus dem Capitolio herab gehen wolte/ so fand sich zu erst ein jeher Weg/ welcher

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sich bis zu dem Triumphbogen des Keysers Septimii Severi erstreckte/ und der hohe/ Capitolinische Steig/ oder Hügel genennet wurde: Von dannen man endlich auf den Marck herab kam. Dannenhero wann die Triumphirende Siegesfürsten ihren Einzug hielten/ so nahmen sie ihren rechten Gang von dem heiligen Weg auf dem Mark zu; und von dar aus wendeten sie sich/ durch den hohen Steig/ oder Hügel auf das Capitolium zu; in welcher Gegend sich auch der Tempel der Einträchtigkeit/ und nicht weit davon die Geldkammer dazumal sich befunden.DonatiInformat. zur Quellenmarkierung
Für Sponsel liegt Donatis Roma Vetus als Hauptreferenzquelle zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 32). Dieser Abschnitt ließ sich bisher keiner konkreten Textpassage zuordnen. Vgl. allgemeiner den einführenden Kommentar zu diesem Kapitel.Julia Kleinbeck, 31.05.2012Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 788

BirkenInformat. zur Quellenmarkierung:
Diese in Versform gestalteten, poetischen Übersetzungen/Schlussverse, die teilweise den Quellenschriften entnommen sind, wurden vermutlich von Sigmund von Birken oder einem der anderen Redaktoren der Teutschen Academie besorgt; vgl. Laufhütte 2011, S. 22.Julia Kleinbeck, 12.01.2012
Hie strebte Glück und Rath berg-auf/ und Himmel an;
Der Römer Tapferkeit ist diesen Steig gestie- gen/
Daß man/ mit allem Ruhm/ von ihnen sa- gen kan:
Ein Adler könte kaum/ fast selber höher flie- gen.
Dort oben stund der Götter Thron/
und aller Helden höchster Lohn!BirkenInformat. zur Quellenmarkierung
Diese in Versform gestalteten, poetischen Übersetzungen/Schlussverse, die teilweise den Quellenschriften entnommen sind, wurden vermutlich von Sigmund von Birken oder einem der anderen Redaktoren der Teutschen Academie besorgt; vgl. Laufhütte 2011, S. 22.Julia Kleinbeck, 12.01.2012

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Das VI. VII. Capittel. Laut Sponsel ist auch für dieses VII. Capitel Donatis Roma Vetus die Hauptreferenzquelle (vgl. Sponsel 1896, S. 32). Sandrart bedient sich diesem Text jedoch in einem äußerst freien, kompilatorischen Verfahren. Weder liefert er eine wörtliche Übersetzung, noch folgt er streng Donatis Kapitelabfolge.Julia Kleinbeck, 13.03.2012

Plat. 6. Der Ehrenseulen Nutz und Absehen. Augusti, und anderer Schiff-spitz-seulen. Der Grundstütze Nutz/ und Sinnbild. Der Schiff-spitzen Gestalt/ und Gebrauch. Der Meilen-Zeiger. Wo derselbe gestanden? Der Gebrauch solcher Meilen-Seule. Erfinder derselben. Sonnen-Uhr/ in Campo Martio. Das Schweiß-Ziel/ Meta Sudans genant.

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DonatiInformat. zur Quellenmarkierung:
Für Sponsel liegt Donatis Roma Vetus als Hauptreferenzquelle zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 32). Dieser Abschnitt ließ sich bisher jedoch keiner konkreten Textpassage zuordnen. Vgl. allgemeiner den einführenden Kommentar zu diesem Kapitel.Julia Kleinbeck, 31.05.2012Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 791
Der Ehrenseulen Nutz und AbsehenGRossen Leuten grosse Ehre zu erzeigen/ wurde von den Römern wol gethan zu seyn erachet/ wann derselben hohe Vertienste durch hocherhabene Ehrenseulen allen Menschen vorstellig und sichtbar gemacht würden: Damit anzuzeigen/ gleich wie diejenigen Personen über andere ihr Haubt empor strecken/ und sich über den gemeinen Pövel/ durch ihre tapfere Em. Figrel. lib. de Stat. Illust. Rom. cap. 26. Thaten/ erheben: Also solte auch eine solche Ehrenseule gleichsam ein Sinnbild seyn/ wodurch deren ungemeine Hoheit mercklich zu verstehen gegeben werden möchte. Insonderheit aber richteten sie/ aus gewissen Rath und erheblichen Ursachen/ unter andern auch denen Siegreichen Seehelden solche Seulen auf/ welche vielleicht nicht unfüglich die Schiff-spitzen-seulen von uns genennet werden könten.

Dergleichen Ehre wiederfuhr dem Cajo Duilio, als dem ersten/ welcher die Poenos zur See Plin. lib. XXXIV. cap. 5. Quintil. lib. I. cap. 7. überwunden; wie Plinius von ihm bezeuget/ daß er den ersten See-triumph zu Rom gehalten/ dem auch dergleichen Schiff-spitzen-seule auf dem Marck daselbst aufgerichtet worden. Wie nun aber solche Seule eigentlich ausgesehen/ zeiget und lehret uns Onuphrius, in seinem Buch vom Triumph: Gleichwie solche auch noch auf den heutigen Tag/ auf dem Capitolio in Marmel gehauen/ und mit

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der Wand eingefangen zusehen. Eben diejenige Marmel-tafel/ welche auch die alte Innschrifft/ wiewol zerstümmelt/ annoch in sich begriffen/ ist in den vorigen Jahren unter andern Capitolinischen/ zerfallenen Gebäuen der Stadt gefunden worden.

Augusti, und anderer Schiff-spitz-seulen. Eben dergleichen Schiffspitz-seule ließ der Rath zu Rom dem Augusto aufrichten/ da er Sextum Pompejum überwunden hatte; nach dem eigentlichen Bildnis Augusti mit dieser Appian. lib. V. denckwürdigen Uberschrift: OB. PACEM. POST. DIUTURNA. BELLA. TERRA. MARIQUE. REDDITAM. Das ist: Wegen des/ nach so langwierigen Kriegen/ zu Wasser und zu Land wiedergebrachten Friedens. Es waren aber/ wie aus dem Appiano deutlicher erhellet/ diejenigen Schiff-spitzen um die Seule herum angehefftet/ und war des Augusti Bilden-seule darauf gesetzet.

Der Grundstütze Nutz und Sinnbild. Ferner dienet zu wissen/ daß an solchen Seulen/ gleichwie auch an andern Statuen unten in der Grundstütze/ die Lobsprüche und Ehrentitel der verrichteten Heldenthaten angeschrieben/ und der Nachwelt zum besten aufgezeichnet worden; wie aus der Seule Duilii, in dem Capitolinischen Marmelstein/ annoch zu sehen. Solche Grundstützen aber waren darzu vermeint/ damit die darauf gesetzten Ehrenseulen von der Winde Grausamkeit

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Für Sponsel liegt Donatis Roma Vetus als Hauptreferenzquelle zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 32). Dieser Abschnitt ließ sich bisher jedoch keiner konkreten Textpassage zuordnen. Vgl. allgemeiner den einführenden Kommentar zu diesem Kapitel.Julia Kleinbeck, 31.05.2012Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 791