TA 1675, II, Buch 3 (niederl. u. dt. Künstler), S. 375
SandrartInformat. zur Quellenmarkierung:
Diese Vita wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 26).diesen Zufall/ durch einen gehengten Dachstul/ allerdings auf bestand vermittelt/ sondern auch/ zu großer Zierde dieses schönen Saals/ besagte unformliche Seule von 24 Schuhen/ ganz hinweg genommen/ und ein freyes Gewölbe 50 Schuh hoch darein ordiniret: welches die besagte beyde Baumeistere/ Namens Salomon de Chaus und Johann Schoch/ ihme nicht zugetrauet hatten. Im Monat Februario folgenden 1617 Jahrs/ reisete er/ in Churfürstlichen Bau-Geschäften/ nach Manheim/ Frankenthal und Sandhofen: an welchem letzten Ort er den 12 diß im HErren entschlaffen/ und den 14 in die Peters-Kirche zu Heidelberg begraben/ auch ihme von dem berühmten H. Abrahamo Sculteto eine Leichpredigt/ die im offenen Druck zu lesen ist/ gehalten worden.SandrartInformat. zur Quellenmarkierung
Diese Vita wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 26).
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Diese Vita wurde von Sandrart verfasst; vgl. Sponsel 1896, S. 26. Sein Sohn Joh. Carl, Zeugmeister zu Nürnberg Ingenieur und Architectus. SEin Sohn Johann Carl, der A. 1587 in Nürnberg gebohren/ und von Jugend auf in der Architectura Civili und Militari unterrichtet worden/ begabe sich in die Holländische damals florirende Krieges-Schule des Welt-berühmten Prinz Moritz in Dienste: da er sich in allen Arcanen und Ordinanz des Feldzeuges/ von Feuerwerken/ Geschütz/ Wägen/ Schiff- und anderen Brücken/ mit allen deren Regeln/ meisterhaft erfahren gemacht/ und daneben selbiger Nation Sittsamkeit angenommen: daher ihme nachmals Anno 1631 das Zeugmeister-Amt in Nürnberg anvertrauet/ und von damaliger Evangelischen Union die Artillerie anbefohlen worden. Allhier hat er Dessen Compendium. von der Artillerie. folgends/ die Holländische Feldzeug-Meister- und Artillerie-Kunst/ in ein Compendium, nach Kriegs-Regeln/ verjüngt/ gezeichnet und beschrieben/ und damit ein löbliches hochnützliches Werk verrichtet. Er ist auch sonst/ sowol in Fortifications-Sachen/ als in Architectura Civili, Seine Gebäude/ die Roß- Mühl zu Nürnberg und die Kirche zur H. DreyEinigkeit in Regensburg. viel gebraucht worden: maßen von seinem sonderbaren Bau-Verstand/ die Nürnbergische Roß-Mühl/ fürnemlich aber die unter seiner Direction neu-erbaute und berühmte Evangelische Kirche zu Regenspurg/ zur H.DreyEinigkeit genannt/ annoch redet/ und vor augen stehet/ was er in diesem letzern fürtrefflichen großen Bau/ ohne Seulen/ für schöne Gedanken/ Invention und Vernunft gebrauchet. Er ist A. 1665, seines Alters im 78 Jahr/ mit Ruhm gestorben: deme sein Sohn Magnus Carl, im Zeugmeister-Amt zu Nürnberg/ löblich succediret.SandrartInformat. zur Quellenmarkierung
Diese Vita wurde von Sandrart verfasst; vgl. Sponsel 1896, S. 26.
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Diese Vita wurde von Sandrart verfasst; vgl. Sponsel 1896, S. 26. Georg Christof Eimart/ der Elter/ KunstMahler und Architectus zu Regensburg. GEorg Ehristof Christof Eimart der Elter/ war zu Regenspurg wonhaft/ auch als der erfahrenste Mahler in Oel- und Wasserfarben/ wie nicht weniger in der Architectura und andren hierzu gehörigen Zierlichkeiten und Wissenschaften/ daselbst berühmt. Er mahlte viel Contrafäte in Lebens-grösse/ und Figuren/ auch Kuchenspeiße/ Fleisch/ Fische und Geflügel/ nach dem Leben: derer sonderlich bey Ihr. Hochfürstl. Durchl. zu Freysing/ auch anderwärts/ viele zu sehen sind. In Landschaften/ auch Miniatur, hat er viel verrichtet/ und ware selbiger Stadt seine Wissenschaft lange Jahre zu Diensten: voraus bey dem Wahl-Tag des Römischen
Königs Ferdinandi IV höchstseeligen Andenkens: da er auf sich nahme die zum Einzug verlangte Ehrenpforten zu machen/ die er auch ganz zierlich inventirt/ und wol ordonnirt/ mit gemahlten Emblematibus, großen Bildern/ und anderer Bereichung: wordurch er sein Lob merklich bey hoch und niederen Stands-Personen vermehret. Er wuste sich hiermit beliebt zu machen/ und erreichte ein ziemliches Seine Söhne. Alter/ verschiede alda zu Regenspurg A. 1663, und hinterließe etliche Kinder: darunter 3 Söhne/ die alle zu Studien/ Kunst und Tugend geneigt sind/ wie dann schon von dem ältsten Sohn Georg Christof Eimart an seinem Ort gedacht worden. Der andere/ genannt Matthäus/ wartet seiner Profession zu Regenspurg ab. Der dritte/ Namens Christian/ befindet sich bereits viel Jahre in Italien/ und ist nunmehr zu Rom/ um durch mehrere Erfahrenheit sich zu perfectioniren.SandrartInformat. zur Quellenmarkierung
Diese Vita wurde von Sandrart verfasst; vgl. Sponsel 1896, S. 26.
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Diese Vita wurde von Sandrart verfasst; vgl. Sponsel 1896, S. 26.Wenczel Jamiczer zu Nürnberg/ ein Künstler im Zeichnen und Wachs-besiren.WEnczel Jamiczer/ Anno 1508 zu Nürnberg gebohren
Wenzel Jamnitzer ist zwar 1585 oder 1588 in Nürnberg gestorben, geboren jedoch in Wien; vgl. Thieme-Becker, Bd. XVIII, S. 369–374./ ware in der Zeichenkunst wol erfahren/ und darneben auch ein guter Bosirer in Wachs/ von allerley Figuren Bildern und Zieraten/ worinn damals die Gold-Arbeiter zu Nürnberg/ insonderheit aber dieserJamiczer/ Ruhm gesuchet und gefunden. Er machte/ für Käyser und Könige/ viel große Geschirre/Juwele/ Kleinodien und andere kunstreiche ausgearbeitete hochschätzbare Stucke. Weil er alles nach der Zeichenkunst und Bildhauerey meisterhaft verstanden/ als verdienet er/ daß dißorts in der Platte QQ sein Bildnis gesehen werde: und wäre zu wünschen/ daß die Lehr-Jugend/ im Zeichnen/ Bosiren und andren Regeln/ Ihme nachfolgete/ wann sie diese Profession antretten; die wurde sodann heutiges tags nicht so schwach stehen und fast ganz erloschen seyn.SandrartInformat. zur Quellenmarkierung
Diese Vita wurde von Sandrart verfasst; vgl. Sponsel 1896, S. 26.
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Diese Vita wurde von Sandrart verfasst; vgl. Sponsel 1896, S. 26.Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 607Anna Schurmanns von Utrecht/ Hochgelehrt und eine Künstlerin.DAmit diese Erzehlungen mit einem Kunst-Wunder beschlossen werden/ so soll diesen letzten Platz erfullen der Name und Ruhm von Anna Schurmanns: der Anna Römers und ihrer Schwester/ genannt Terel Schaede/ zu geschweigen. Diese Dame/ zu Utrecht An. 1607 gebohren/ konte dreyjahrig schon lesen/ und sechsjährig allerhand Figuren aus Papier schneiden. Mit Zuwachs der Jahre/ ward sie fürtrefflich in allen Künsten. An Blumen und Insecten/ fienge sie an zu mahlen/ und erlangte hierinn so stattliche Wissenschaft/ daß das Urtheil ihrer Augen und Verstandes die Gemälde schätz- oder unschätzbar machte. Mit einem gemeinen Messer/ schnitzte sie von freyer Hand/ ohne Lehrmeister/ drey Bilder/ als ihrer Mutter/ ihres Bruders und ihr eigenes Contrafät; und sagte Hundhorst von dem Zweyten/ als er es am ersten zu sehen bekommen/ Es wäre tausend Gülden wehrt. Sie hat auch/ ihr eigenes Bildnis/ in Wachs so künstlich gebildet/ daß man die Edelsteine am Hals für natürlich hielte/ daß es schiene/ als ob die Augen sich verwendeten/ und daß die Haare geringelt hiengen/ als wann sie flatterten. Mit diesen zweyen Versen/ die sie herum geschrieben/
Diese Vita wurde von Sandrart verfasst; vgl. Sponsel 1896, S. 26.Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 607