TA 1675, II, Buch 3 (niederl. u. dt. Künstler), S. 358
De Bie (Fortsetzung von vorheriger Seite)Informat. zur Quellenmarkierung:Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 26): De Bie, Gulden Cabinet, überprüft anhand der Ausgabe von 1661, S. 486 f.Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 586
wol erfahren/ womit er dann auch dem Prinzen von Oranien viel Jahr in Grafenhaag gedienet und aufgewartet/ und darmit auch endlich in vollem Lob verschieden.De BieInformat. zur Quellenmarkierung
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 26): De Bie, Gulden Cabinet, überprüft anhand der Ausgabe von 1661, S. 486 f.Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 586
SandrartInformat. zur Quellenmarkierung:
Diese Vita wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 25).XII. Lucas Vorstermann.LUcas Vorstermann von Antorf/ ware bey denen Studien erzogen/ wonebens er aber auch die Zeichen-Kunst geübet/ und auf Einrahten des Rubens/ zu dem Kupferstechen gebraucht worden/ in welcher Kunst dann er viel nach Rubens gemahlten großen Werken/ meistens in folio, als wie die drey Weisen aus Orient Christum den neugebornen Heyland anbeten/
Es existieren zwei Reproduktionsstiche Lucas Vorstermans nach Peter Paul Rubens mit dem Motiv der Anbetung der Könige. Sowohl eine hochformatige Darstellung, als auch ein Querformat (Vgl. Hollstein Dutch & Flemish 8–9). wiederum wie Lucifer durch Michael den Erz-Engel vom Himmel gestürzt/ neben noch mehr andern/ die so wol bekant/ daß es unnöhtig hievon ein mehrers zu erzehlen/ in Kupfer gebracht. Er hatte zuvor in seiner Manier/ wie damals sehr im Schwang gegangen/ auf der Schraffierung gute Ordinanz/ Achtung gegeben/ und daß die Strich lang auf ein ander mit schöner Seine Manier im Kupferstechen. Zierlichkeit des Grabstichels correspondiren möchten: auf Anweisung obgedachten Rubens aber/ als der ihn vor allen andern der Mahlerey-Art zu folgen ermahnet/ bunde er sich nicht mehr an des Grabstichels Mühsamkeit/ in der Zierde/ sondern beobachtete einig und allein die Sache selbst/ was er zu bilden sich vorgenommen/ nämlich neben der correcten Proportion in allem die Flache des Liechts oder Tags/ neben der halben und ganzen Flache des Schattens und Gegen-Glanzes/ worinnen er also verwunderlich erfahren gewesen/ daß alles sich meisterhaft gerundet aus einander erhoben/ und kräftig nach Verlangen über sich gezogen/ daß es nicht bäßer mit Penseln in weiß und schwarz hätte zuwegen gebracht werden mögen. Wordurch er dann das Lob erlanget/ daß er der Mahler mit dem Grabstichel benamet/ benebens aber auch durch seine große Historien sehr berühmt worden
Die in sechs Platten aufgeteilte Reproduktion der Komposition der Amazonenschlacht von Rubens demonstriert die von Vorsterman angewandte Strichtechnik. Die »Amazonenschlacht« markiert den Schlusspunkt der ersten Phase der Stichproduktion der Rubenswerkstatt und stellt gleichzeitig deren Höhepunkt dar (vgl. Pohlen 1985, v.a. S. 70).: Sein Contrafät stehet in der Kupferblatte P P.SandrartInformat. zur Quellenmarkierung
Diese Vita wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 25).
SandrartInformat. zur Quellenmarkierung:
Diese Vita wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 25).XIII. Michael le Blon, von Frankfurt.MIchael le Blon, von Frankfurt/ deßen Eltern aus Monts/ wegen langwürig- und verderblich- Spannischer und Französischer Kriege sich dahin begeben/ hat die Natur selbst zu allen Tugenden angetrieben; er wurde aber in seiner Jugend zu dem Goldschmied-Handwerk angeführet/ deßen er sich dann bald erfahren gemacht/ und mit dem Grabstichel/ als worzu ihn sein Geist und Lust gereitzet/ bald alle andere überstiegen/ auch in Gold/ Silber und Kupfer zu stechen/ und allerley kleine Historien zu bilden berühmt worden/ wie dann viel dern unter seinem Namen ausgegangen/ absonderlich aber die Zier der Laubwerken/ allerley Festinen/ Helm und Wappen/ deßen etliche Büchlein von ihme in Druck zu finden/ worinnen die Erkantnus jedes Blats der Laubwerke/ nach Art der Natur/ verwunderlich beygebracht; also wurde er auch in seinen Discursen wie ein Orpheus angehöret/ und von männiglich/ wegen seiner verständigen Wolredenheit/ geliebet und geehret/ dadurch er ferner also gestiegen/ daß die Cron Schweden ihne Wird Kön. Schwedischer Agent. zu hohem Staats-Dienst beruffen/ und zum Königlichen Agenten bey König Carolo Stuart in Engelland verordnet/ wo er dann viel Jahr lang
geblieben/ hernach auch in Holland zu Amsterdam.
Er hatte in allem eine besonderliche große Wissenschaft und vollkommenes Urtheil der Kunst/ dero er ein unvergleichlicher Liebhaber gewesen/ und in der er alle Potentaten unterrichten/ auch zu selbiger Liebe aufmuntern und antreiben können/ so daß wir niemaln jemand gehabt/ der alle Künst/ besonderlich die Zeichnung oder Handriß und Kupferstich/ die zu Büchern gehören/ also fürtreflich gekant/ geliebt und berühmt gemacht/ als unser Maecenas le Blon, deßwegen er wol ein Kunst-Vatter/ sonderlich von mir/ als den er von Kindheit auf darzu angewiesen/ und allen guten Raht und Anleitung gegeben/ kan genennet werden. Er hat seinen Lebens-Lauf glückseelig zu Amsterdam Anno 1656. geendiget/ und alles in gutem gewünschten Stand hinterlaßen/ wurde aber mit großem Lob und Liebe von männiglich zu Grabe begleitet/ deßwegen auch ich/ ihme zu Ehren/ sein Contrafät in der Kupferblatte OO. beygefüget habe.SandrartInformat. zur Quellenmarkierung
Diese Vita wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 25).
SandrartInformat. zur Quellenmarkierung:
Diese Vita wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 25).Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 588XIV. Lucas und Wolfgang Kilian.VOn den erstberühmten Kupferstechern/ welche aus der Stadt Augstburg entsproßen seynd/ waren diese zween/ Lucas und Wolfgang Kilian die allerberühmtesten/ von denen hernach diese löbliche Kunst dermaßen wol fortgepflanzet worden/ daß sie jederzeit die Mehrere geblieben seyn. Gleichwie aber die Güte Gottes mit ihren Gaben oftmals bey einem mehr als bey dem andern würket/ und auch der eine seine Erhebung mehr beherziget/ als der andere/ also übergieng Lucas weit den Wolfgang/ wie dann die große Mänge seiner vortreflichen Werke/ in großen Historien/ Figuren/ Contarfäten/ geist- und weltlichen Bildern/ alle zumal dermaßen herrlich ausgeführt/ daß nach den Weltberühmten Egidius Sadeler ihme die erste Stelle gebühret. Er ware mit dem Eisen überaus hurtig/ darzu ein guter Zeichner/ und hielte sich ins gemein in Gesellschaft der allerberühmtesten Mahlern seiner Zeit als den Joann von Aach/ Joseph Heinz/ Joan de Bolognien, Bartholome Sprager/ und in Summa bey allen Kunst-erfahrnen Meistern/ wordurch er zu dieser großen Erfahrenheit nach seinem Verlangen gestiegen. Von seinen Werken zu gedenken/ wäre ein Wunder zu melden/ wir wollen aber nur diese weneige gedenken. Er verfärtigte nämlich den glorwürdigen Käyser Ferdinandum III. zu Pferdt/ also auch alle Churfürsten und Fürsten des Reichs/ das berühmte Buch der Herren Fugger/ die Käyserlichen Rähte zu Wien/ und eine Mänge der gleichen lobwürdiger Sachen. Wol denkwürdig ist/ eine große Historia von dem Pluto, wie er die Proserpina auf seinem höllischen Wagen entführet/ und ihre zuruck laßende Gesellinnen in Furcht und Schröcken gestellet/ worinnen jedes Ding absonderlich und alles zusammen genugsam seine grosse Wißenschaft erweiset. Eben so fürtreflich ist das andere Stuck/ wie die Liebes-Göttin Venus von ihren Wagen tritt/ dem Cupido aber den Excess seines Pfeils verbietet/ entzwischen spielen 2. holdselige Kindlein gar artig mit den Tauben. Es seynd auch die schönen Brunnen zu Augstburg/ selbige
Diese Vita wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 25).Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 588