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TA 1675, II, Buch 3 (niederl. u. dt. Künstler), S. 246

Mander (Fortsetzung von vorheriger Seite)Informat. zur Quellenmarkierung:
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 18): Mander, Schilderboek, T’leven van Ioan de Mabuse, Schilder, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 225r–226r [Accessed: 2011-11-08. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/632aoV1Yt].Christina Posselt, 02.08.2010Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 464
Linke Spalte

auf Befehl des Marchesen/ für den Käyser tretten muste/ befühlte seine Majestät den Talar/ und als sie befande/ daß es Papier wäre/ und den Verlauff erzehlen hörte/ lachte er von Herzen darüber/ so daß der Marchese den rechten Damast nicht für diese Kurzweil genommen hätte. Endlich ist er/ wegen vieler angefangenen Ungelegenheiten/ ins Gefängnis geworffen worden Diese Episode, die van Mander mit einer Gefängnisstrafe enden lässt, habe sich in Middelburg zugetragen (vgl. Mander, Schilderboek, T’leven van Ioan de Mabuse, Schilder, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 226r [Accessed: 2011-11-08. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/632aoV1Yt]).Christina Posselt, 31.08.2011/ worinnen er viel herrliche Zeichnungen verfärtiget/ wann er aber gebohren oder gestorben seye/ hab ich nicht erfahren können.ManderInformat. zur Quellenmarkierung
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 18): Mander, Schilderboek, T’leven van Ioan de Mabuse, Schilder, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 225r–226r [Accessed: 2011-11-08. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/632aoV1Yt].Christina Posselt, 02.08.2010Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 464
SandrartInformat. zur Quellenmarkierung:
Mit dieser Ergänzung weist Sandrart auf das Kupferstich-Porträt des Künstlers in der Teutschen Academie hin und damit explizit auf seinen eigenen Beitrag bei der graphischen Ausstattung der Künstlerviten.Christina Posselt, 06.07.2011
Sein Contrafät ist zu seinem stätswärendem Gedächtnis in der Kupferblatte DD. zu sehen.SandrartInformat. zur Quellenmarkierung
Mit dieser Ergänzung weist Sandrart auf das Kupferstich-Porträt des Künstlers in der Teutschen Academie hin und damit explizit auf seinen eigenen Beitrag bei der graphischen Ausstattung der Künstlerviten.Christina Posselt, 06.07.2011

ManderInformat. zur Quellenmarkierung:
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 18) – von Sandrart an einigen Stellen gekürzt: Mander, Schilderboek, Het leven van Ioan Schoorel, Schilder, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 234r–236v [Accessed: 2011-11-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/630x7MRiv].Christina Posselt, 03.06.2010Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 466
LII. Johann Schorel/ Mahler.ES ist bekandt/ daß/ gleichwie Rom das Haupt aller Städte gewesen/ also es auch alle andere Oerter/ in Mänge der höchst-vernünftigen Geister und Künstler übertroffen habe/ die ihre Kunst durch herrliche hinterlaßene marmorne/ kupferne und gemahlte Bilder an Tag gegeben/ so aber nachmals durch entstandene grausame Kriegs-Empörungen niedergeworfen/ und durch der grimmigen Soldaten Füsse zutretten und verderbet worden/ biß endlich unter der friedlichen Regierung der Päpste die Stadt sich wieder erholet/ und allerhand schöne ehrine Statuen/ Colossen und Säulen/ auch marmorne Bilder/ ans Liecht gebracht/ welche dann unserer Mahlkunst ein großes Liecht gegeben/ damit man das geringe von den guten und allerbästen/ so wol in Thieren/ als Menschen/ unterscheiden konte/ so daß Italien zum ersten erleuchtet worden/ denen unsere Niederländer nach und nach mit selbsteigner Mühwaltung und emsigen Fleiß nach dem Leben gefolget/ unter andern aber hat Johann Bringet die Kunst aus Italien. Schorel die bäste Weiß unserer Kunst aus Italien gebracht/ und andern seinen Landsleuten vor Augen gestellet/ und weiln er wol der erste war/ der Italien besucht/ und darinn die Kunst begriffen/ wurde er von Franz Floris und andern (wie man sagt) der Fackeltrager und Strassenmacher der Kunst in denen Niederlanden geheißen.

Er war gebohren im Jahr 1495. den 1. Tag Augusti/ in einem Dorff bey Alchmar in Holland/ Schorel genannt/ daher er auch den Zunamen bekommen Sandrart lässt hier eine lange Passage aus, in der van Mander von Scorels ersten Lehrmeistern Willem Cornelisz und Jacob Cornelisz van Oostsanen berichtet (vgl. Mander, Schilderboek, Het leven van Ioan Schoorel, Schilder, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 234v [Accessed: 2011-11-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/630x7MRiv]).Christina Posselt, 31.08.2011/ Lernet anfänglich bey Mabuse.zu dieser Zeit ward Johann Mabuse in dem Dienst Philippi von Burgund/ Bischofen von Utrecht/ und wegen der Kunst sehr berühmt/ zu diesen verfügte sich Schorel nach Utrecht/ um etwas zu lernen/ weiln aber selbiger Meister zulezt ein unordentliches Leben führte/ und mehr den Trinkhäusern und Spielplätzen/ als seinem Mahl-Zimmer abwartete/ so daß Schorel oftmals für ihn bezahlen muste/ auch so gar wegen seiner in Gefahr des Lebens kame/ verließ er ihn/ zoge nach Reißt den Rhein hinauf. Cölln/ und von dar nach Speyer/ allwo er einen Geistlichen/ der in Steinhauen und Verkürzungen treflich erfahren/ antraffe/ zu dem begab er sich/ diese Kunst zu erlernen/ und machte ihme darfür etliche Gemälde; von Speyer reiste er nach Straßburg/ und dann nach Basel/ wurde auch allenthalben wol bezahlt und wehrt gehalten wegen seiner färtigen Hand/ weiln er mehr in einer Wochen/ als ein anderer manchmal in einem ganzen Monat zuwegen brachte/ doch bliebe er nirgends lang/ ohne

Rechte Spalte

zu Nürnberg bey dem Kunst-reichen Albert Dürer/ da er/ um fürtreflicher in der Kunst zu werden/ eine geraume Zeit sich aufhielte/ biß eben um selbige Zeit Lutherus mit seiner Lehre sich bemühete/ die Welt zu bewegen/ und also der ihme zugethane Komt zu Albert Dürer. Albert Dürer solche auch dem Schorel einzubilden sich unterstunde/ da verreiste er nach Steyermark und Kärnten/ von dannen aber nach etlich gemachten Stucken nach Venedig/ woselbst er mit einem Antorffischen Mahler und Liebhaber der Kunst/ nämlich dem Daniel von Bomberge/ bekandt wurde.

Unterdessen kamen aus unterschiedlichen Landen zu Venedig etliche/ die gesinnet waren/ in das Zieht nach Jerusalem/ und zeichnet alle aufstossende Oerter heilige Land nach Jerusalem zu reisen an/ unter denen ein geschickter Holländischer Geistlicher und großer Liebhaber der Mahlerey ware/ der beredete den Schorel/ daß er sich entschloßen/ mit ihnen zu ziehen/ ungefähr 25. Jahr alt/ und nahme mit sich alle zur Mahlerey nöhtige Bereitschaft/ arbeitete stätig auf dem Schiff/ und contrafätete einige Reißgesellen/ er zeichnete auch fleißig in ein Buch alle Tag-Fahrten/ wie auch Candien/ Cypern und andere Landschaften/ samt Geschichten/ Städten/ Castellen und Gebürgen nach dem Leben/ die sehr artig zu sehen; Zu Jerusalem machte er Kundschaft mit dem Guardian des Closters zu Sion/ der alldort bey den Juden und Türken in großen Ansehen ist/ mit diesem Guardian reiste er durch alle umligende Länder auch über den Jordan/ und contrafätete nach dem Leben die Landschaft und die Gelegenheit des Orts/ welches ihm gar dienlich war zu dem Gemälde/ in Oelfarb/ das er/ nachdem er wieder in Niederland ankommen/ verfärtiget/ nämlich/ wie Josua die Kinder Israel mit trucknen Fuß durch den Jordan führet.

Der Guardian hätte ihn gern ein Jahr lang bey sich behalten/ es wurde ihm aber durch vorgenannten Holländischen Geistlichen mißrahten/ daher zog er fort/ und versprach dem Guardian ein Seine Werke Gemälde auf dem Schiff zu machen/ wie er auch thäte/ und schickte selbiges von Venedig nach Jerusalem/ welches noch heutiges Tags an dem Ort seyn solle/ da Christus gebohren worden/ nämlich die Geschicht/ da der heilige Thomas seine Finger in die Seiten Christi legt/ welche viel Reisende daselbst gesehen zu haben/ noch dato bezeugen. Er hat auch die Stadt Jerusalem gecontrafätet/ und selbige oftmals in seinen Werken angebracht; als da Christus den Oelberg hinab reitet der Stadt zu/ da er auf selbigem Berg prediget/ und in andern dergleichen Historien/ nachmalen machte er das heilige Grab/ auch sich selbsten mit einem guten Theil Rittern von Jerusalem oder Reisenden/ von Oelfarbe in ein großes Stuck/ das noch zu Harlem in der Jacobinen Closter oder Fürsten-Hof bewahret wird.

Da Schorel wieder zuruck kehrte Anno 1520. zu Rhodis 2. Jahr/ ehe der Türk die Stadt Rhodis eroberte/ war er in dieser Stadt bey den Großmeister des teutschen Ordens/ die nun Malta bewohnen/ wo er der Stadt Gelegenheit contrafätete. Nachdeme er zu Venedig ankommen/ ist er noch einige Zeit verreist und Rom./ und hat mehr Plätze in Italien/ auch Rom

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Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 18) – von Sandrart an einigen Stellen gekürzt: Mander, Schilderboek, Het leven van Ioan Schoorel, Schilder, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 234r–236v [Accessed: 2011-11-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/630x7MRiv].Christina Posselt, 03.06.2010Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 466