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TA 1675, II, Buch 3 (niederl. u. dt. Künstler), S. 213

Spaltenübergreifend
Das I. Capitel.
Johann und Hubert von Eyk/ und noch
sechs andere Künstlere.
Innhalt.

I. Johann und Hubert von Eyk/ Gebrüder und Mahlere von Maseyk. Des Johannes Geburt. Seine Schwester ist auch eine Mahlerin gewesen: Komt nach Brugg: Erfindet einen Firniß unter die Leim- und Eyrfarben. Erfindet die Oelfarben. Ihr Werk zu Gent. König Philippus läst es copiren: Woher das beständige Blau komme. Allerhand seine Werke: Seine Grabschrift. Seines Bruders Huberts Tod und Begräbnis. II. Rogier/ Mahler von Brugg. III. Hugo von der Goes/ Mahler. Seine Werke zu Gent in S. Jacobs Kirche: Unterschiedliche alte gute Künstlere/ Israel von Mecheln/ der hüpsche Märten/ Hans Memmelink/ Johann von Hemsen/ Johann Mandin/ der kleine Hans/ Johann Cransee/ Lambrecht von Ort/ Peter Bom. IV. Albert von Ouwatter/ Mahler von Harlem: Sein Werk. V. Gerhard von Harlem zu S. Johann: Seine Werke zu S. Johann. VI. Dirich von Harlem Mahler; hat lang vor Albrecht Dürers Zeiten gelebt. VII. Rogier von der Weyden/ Mahler von Brüssel: Seine Werke zu Brüssel. VIII. Jacob Cornelis/ Mahler von Ostsanen: Seine Werke.

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I. Johann und Hubert von Eyk/ Gebrüder und Mahlere von Maseyk.ManderInformat. zur Quellenmarkierung:
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 16): Mander, Schilderboek, Het leven van Ian en Hubrecht van Eyck, ghebroeders, en Schilders van Maeseyck, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 199r–203r [Accessed: 2011-11-08. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/632Ta1dIy].Christina Posselt, 31.07.2010
SO haltet dann nun ein wenig inn mit dem Ruhm eurer Kinder/ ihr preiß-volle Flüße Arnus, Padus, und du absonderlich hochberühmte Tyber: Gebet nach/ ihr Kunst-volle Italianische Provinzien und Stadte/ daß man/ neben die herrliche und Ruhmwürdige Geister dern von euch erzeugten Mahlere/ auch die in Ober- und Nider-Teutschland gebohrne/ auf den Thron höchster Ehren erhebe: Leidet/ daß man sage/ es habe die Kunst aus Italien in Niderland reißen/ und daselbst die Vollkommenheit von dem niemals gnug gepriesenen Johann von Eyk holen müßen; Rühme dich/ du schöne Revier der Mase/ daß aus deinem Ufer dieses hellscheinende Liecht aufgangen/ welches ganz Europa, ja die ganze Welt erleuchtet/ und mit dem Glanz seines sinnreichen Geistes erfrenet hat/ dernthalben auch billich/ daß wir/ zu seinem wolverdienten Nach-Ruhm/ sein Lob-würdiges Leben/ so viel hiervon bekandt/ erzehlen.ManderInformat. zur Quellenmarkierung
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 16): Mander, Schilderboek, Het leven van Ian en Hubrecht van Eyck, ghebroeders, en Schilders van Maeseyck, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 199r–203r [Accessed: 2011-11-08. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/632Ta1dIy].Christina Posselt, 31.07.2010

Des Johannes Geburt.SandrartInformat. zur Quellenmarkierung:
Diese Metapher wird von van Mander nicht verwendet. Sandrart, der sich selber als Sonne bezeichnet (vgl. TA 1675, Lebenslauf, S. 3), knüpft mit der für das Wiedererwachen der Künste eingesetzten Lichtmetaphorik an ein Bild an, das schon Vasari in diesem Sinne gebraucht.Christina Posselt, 01.08.2011
Diese helleuchtende Mahler-Sonne nun/ ist aufgegangenSandrartInformat. zur Quellenmarkierung
Diese Metapher wird von van Mander nicht verwendet. Sandrart, der sich selber als Sonne bezeichnet (vgl. TA 1675, Lebenslauf, S. 3), knüpft mit der für das Wiedererwachen der Künste eingesetzten Lichtmetaphorik an ein Bild an, das schon Vasari in diesem Sinne gebraucht.Christina Posselt, 01.08.2011
ManderInformat. zur Quellenmarkierung:
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 16): Mander, Schilderboek, Het leven van Ian en Hubrecht van Eyck, ghebroeders, en Schilders van Maeseyck, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 199r–203r [Accessed: 2011-11-08. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/632Ta1dIy].Christina Posselt, 31.07.2010Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 429
zu Mayseck an der Mase/ ungefehr um das Jahr Christi 1370. Van Mander nennt kein Geburtsjahr Jan van Eycks, weist aber darauf hin, dass sein älterer Bruder Hubert 1366 geboren wurde. Heute wird Jan van Eycks Geburt um 1390 datiert.Christina Posselt, 01.08.2011 weil man weiß/ daß sein Bruder Hubert etliche Jahr älter/ als er/ gewesen/ welcher um das Jahr 1366. an das Tages-Liecht gekommen: Wer die Eltern dieses fürtreflichen Künstlers gewesen/ ist zwar unbekandt/ ihme aber zu größerer Ehre beförderlich/ daß er sein im Staub der Nidrigkeit ligendes Geschlecht/ mit dem schönen Jubel under gänglichen Ruhms bezieret hat. Es scheinet jedoch/ daß der gütige Himmel eine sonderbare Neigung zu unsrer Preiß-vollen Kunst/ in

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dieser Geschwister Geblüt müsse gepflanzet haben/ weil nicht allein sein Bruder Hubert, gleichfals ein Seine Schwester ist auch eine Mahlerin gewesen. guter Mahler/ sondern so gar auch seine Schwester Margret/ durch die weit-fliegende Fama, für eine herrliche Mahlerinne ausgeruffen worden/ als welche/ der klugen Minerva zur Folge/ des Hymens Süßigkeit/ wegen der Lucinae beschwerlicher Arbeit/ gemeidet/ und ihre Jungfräuliche Seele/ in reiner Keuschheit/ ihrem Schöpfer wiederum vermählet.

Alsbald der Knab in etwas das kindische Alter überstiegen/ hat er die Behendigkeit seines edlen Geists/ mit hohem Verstand/ an sich merken/ und eine sonderbare/ von der Natur eingegossene Neigung zu der Zeichen-Kunst blicken lassen: Bey wem er die Kunst erlernet/ ist in das Buch der Vergessenheit geschrieben/ doch muhtmäßlich/ daß sein älterer Bruder Hubert ihme das Eiß gebrochen/ oder vielleicht sein Vatter selbst einen Lob-würdigen Lauff in diesen Schranken verrichtet. Gewiß ist/ daß in dem damals zimlich unbewohnten Land/ die rauhe Einwohnere noch nicht viel Mahlere gehabt haben/ gleichwol aber ist die durch Johann Cimabue zu Florenz/ Anno 1250. gebrauchte Manier/ mit Leim- und Eyr-Farben zu mahlen/ ausserhalb Italien auch gebracht worden/ dann noch viel auf diese Art von denen zween Brüdern/ Hubert und Johann, gemahlte Stuck vorhanden/ eh sie eine bässere Kunst erfunden.

Weil nun damals in Flandern die Stadt Brugg/ wegen der Mänge gewaltiger Commercien/ mit Komt nach Brugg. Reichtum überfloße/ lokte diese Säugamme der Künsten/ unsern Johannes aus seinem Vatterland an diesen Ort/ allwo er durch die/ mit großer Kunst auf Holz in Eyr- und Leim-Farben gemachte viele

Mander (Fortsetzung auf einer folgenden Seite)Informat. zur Quellenmarkierung
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 16): Mander, Schilderboek, Het leven van Ian en Hubrecht van Eyck, ghebroeders, en Schilders van Maeseyck, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 199r–203r [Accessed: 2011-11-08. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/632Ta1dIy].Christina Posselt, 31.07.2010Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 429