TA 1675, II, Buch 2 (italienische Künstler), S. 206
Vasari (Fortsetzung von vorheriger Seite)Informat. zur Quellenmarkierung:Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 15, der jedoch die gesamte Vita als Übernahme nach Vasari auszeichnet): Vasari, Le Vite 1568, überprüft anhand der Ed. Bettarini/Barocchi, vgl. Online-Ausgabe SNS, Bd. V, S. 9–S. 11 [Accessed: 2011-11-09. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/634b4kBu5].Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 420
Mehr auch auf ein kleines Papier die Mutter Gottes/ wie dieselbe auf einem niederen Sessel sitzet/ und das halb angekleidete liebe JEsuskindlein umarmet/ neben noch andern vielfältigen Sachen mehr/ die Raphael an unterschiedlichen Orten gezeichnet und gemahlet.
Ferner stache Marc Antonio einen jungen Noch mehr seine Werke. Johann Baptist/ wie selbiger in der Wüsten bey dem Tisch sitzet/ und welchen Raphael zu S. Johann auf dem Berg der heiligen Caecilia, neben mehr Heiligen/gemahlt/ so für ein sehr schönes Werk gehalten worden: Und weiln Raphael zur Päpstlichen Capellen alle Cartonen zu denen Teppichen/ so nachmalen von Seiden und Gold mit denen Geschichten Petri/ Pauli/ und Stephani gewirket worden/ gemacht/ als hat Marc Antonio in Kupfer auch die Lehr und das Predigamt des heiligen Stephani/ auch wie er den Blinden das Gesicht wieder ertheilt/gebracht/ welche Kupfer dann/ wegen sinnreicher Invention, Austheilung und Zeichnung des Raphaels, wie auch fürtreflichen Fleisses und saubern Stichs des Marc Antonio, also vollkommen waren/ daß es unmöglich bässere zu überkommen und anzutreffen schiene/ sonderlich aber kame auch von ihm eine herrliche Abnehmung vom Creutz/ worunter Maria vor Schmerzen und Wehmut niedersinket/ nach Raphaels invention sehr wunderbar und rar heraus/ wie nicht weniger eine Creuztragung Christi/ welche Raphael nach Palermo gemacht/ mit sonderbar herrlich und saubern Stichen. Nachgehends auch die jenige Zeichnung Raphaels von Christo in der Luft mit Maria/ Johann Baptista/ und der heiligen Catharina/ die auf der Erden kniet/ neben dem heiligen Apostel Paulo/ der aufrecht stehet/ welches ein grosses und herrliches Kupfer ist.
Vasaris Bemerkung über den Sacco di Roma und die Plünderungen durch deutsche Landsknechte und spanische Söldner lässt Sandrart an dieser Stelle aus: »furono portate via dai Tedeschi et altri nel sacco di Roma« (Vasari, Le Vite 1568, hier zitiert nach der Ed. Bettarini/Barocchi, vgl. Online-Ausgabe SNS, Bd. V, Bd. V, S. 11 [Accessed: 2011-11-09. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/634bA6TbE]). Er machte auch in Profil Papst Clemens den VII. nach Gewonheit der Medaglien mit geschornem Bart/ auch Carolum Quintum noch jung/ und wie er älter worden/ nicht minder auch seinen Nachfolger Ferdinandum den Röm. König. In Rom stellte er ganz natürlich den Peter Aretino, einen weitberühmten Poëten/ vor/ welches Kupfer für das bäste/ so Marc Antonio jemalen gemacht/ gehalten wird/ bald darauf aber die 12. Käiser/ deren Abdrücke Raphael in Teutschland an Albrecht Dürer übersandt/ welcher den Marc Antonio dann sehr gelobt/ und hingegen wiederum viel von seiner Hand an Raphaeln überschikt/ daraus dann auch sein herrliche Kunst sehr gepriesen worden/ wie ferner an seinem Ort gemeldet.VasariInformat. zur Quellenmarkierung
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 15, der jedoch die gesamte Vita als Übernahme nach Vasari auszeichnet):
Vasari, Le Vite 1568, überprüft anhand der Ed. Bettarini/Barocchi, vgl. Online-Ausgabe SNS, Bd. V, S. 9–S. 11 [Accessed: 2011-11-09. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/634b4kBu5].Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 420
VasariInformat. zur Quellenmarkierung:
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 15):
Vasari, Le Vite 1568, überprüft anhand der Ed. Bettarini/Barocchi, vgl. Online-Ausgabe SNS, Bd. V, S. 11–S. 14 [Accessed: 2011-11-09. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/634bA6TbE].Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 422Weil dann nun der Nam und Ruhm des Marc Antonio treflich gewachsen/ haben sich sehr viel/ um bey ihm die Kunst zu erlernen und zu ergreiffen/angemeldet/ und Seine Discipel/ MARCO DA RAVENNA, und AUGUSTINO VINETIANO, stechen die meiste übrige Werke des Raphaels. hat/ vor andern/ grossen Progress MARCO DA RAVENNA erwiesen/ als der seine Stich ebenmässig unter dem Zeichen R. S.
Bei Vasari wird das Monogramm fälschlicherweise mit »SR« angegeben (vgl. Vasari, Le Vite 1568, überprüft anhand der Ed. Bettarini/Barocchi, vgl. Online-Ausgabe SNS, Bd. V, S. 11 [Accessed: 2011-11-09. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/634bA6TbE]). Dente signierte seine Werke jedoch mit R.S. für »Ravennas sculpsit« bzw. D.R. für »Dente Ravennas« (vgl. AKL, Bd. XXVI, S. 183). ausgehen lassen/ wie ingleichem auch AUGUSTIN VINETIANO, so sich des Zeichens A. V. bedient/ welche beyde sehr viel Zeichnungen Raphaels zu Kupfer gebracht/ als nämlichen die Mutter GOttes mit dem verstorbnen Heyland/ der ganz ausgestreckt da liget/ und zu seinen Füssen den heiligen Johannes/ Mariam Magdalenam/ Nicodemum und andere Marien stehen hat/ auch wie mit mehrerm
Ansehen gedachte Mutter GOttes/ mit offnen Armen und erhebten Augen/ gegen dem Himmel ganz anmuhtig sich erhebt/ und ebemnässig Christum also ausgestrekt und verblichen auf der Schoß ligend hat; hernach einen heiligen Augustinum auf grossem Papier/ item die Geburt JEsu Christi in Beyseyn der Hirten und Englen/ samt GOtt dem Vatter/ worbey auch rings herum viel Geschirr auf alt und neue Manier zu sehen/ mehr auf einem Papier einen/ der in einen Wolf verwandelt worden/ und dem Bett/ daselbst einen im Schlaf umzubringen/ zugetretten. Weiters einen Alexander, deme Rosana zum Beyschlaff zugeführet/ ihro aber von dem König die Cron aufgesezt worden/ worzwischen etliche Liebes-Götter herumfliegen/ und andere indessen die Waffen Alexandri bewahren; mehr brachte er auf ein zimlich grosses Papier das Abendmahl unsers HErrn und Erlösers mit den zwölf Apostlen/ alle nach Zeichnung Raphaels, auch zwey Historien von Psyche, so kurz zuvor Raphael gemahlet gehabt.
Auch viel nach der Zeichnung des Giulio Romano. Sie stachen auch viel Ding in Kupfer/ die Giulio Romano gemahlt/ und sie hernachmalen nachgezeichnet hatten/ und weiln fast kein einiges Stuck von Raphaël übrig/ das sie nicht nachgestochen/ so haben sie endlich selbige Sachen/ so Giulio Romano nach Zeichnung des Raphaëls gemahlt/ vor sich genommen/ da dann etliche von den ersten anzutreffen/ welche das Zeichen M. R. als Marco Ravignano, und andere A. V. als Augustino vinetiano führen/ weil selbige von andern wieder nachgestochen worden/ als die Erschaffung der Welt/ und wie GOtt der Allmächtige die unvernünftige Thier gemacht/ ingleichen das Opfer Cains und Abels/ auch dessen Tod. Item/ wie Abraham den Isaac zu schlachten bereit da stehet. Nicht weniger die Arche Noe/ und Sündfluth/ den Durchzug durch das rohte Meer/ die Liefferung des Gesetzes auf dem Berg Sinai/ das Manna/ item wie David Goliath enthauptet/ so Marc Antonio vorhin auch schon gestochen. Weiters die Erbauung des Salomonischen Tempels/ die Ankunft der Königin aus Saba zu Salomon; und aus dem Neuen Testament die Geburt und Auferstehung Christi/ Sendung des Heiligen Geistes/ so alle bey Lebzeiten Raphaëls gestochen worden; nach dessen Tod Marco und Augustino scheiden sich und kommt jener zu Baccio Bandinelli. aber sind Marco und Augustino voneinander geschieden/ und ist Augustino von Baccio Bandinelli, dem Florentinischen Bildhauer/ gedinget worden/ um mit seiner Zeichnung eine Anatomi von trucknen alten Leibern und Todtenbeinen zu machen/ wie nachgehends auch eine Cleopatra, die er beyde sehr wol verfärtiget/ und ist dadurch ihme das Herz gewachsen/ nach Zeichnung des Baccio ein grösseres Stuck von bekleidt-und nackenden Weibspersonen zu machen/ die aus Befehl des Königs Herodis ihre kleine Kinder um das Leben bringen.
Noch andere Werke von Marco Antonio. Marc Antonio aber fuhre unterdessen in seinem stechen fort/ und machte die zwölf Apostel in klein auf unterschiedliche Manier/ auch viel Heiligen und Heilige/ damit er denen Mahlern/ die etwas schwach von Zeichnung und Invention, mit solchen zu Hülf kommen möchte. Dieser machte auch einen Nackenden/ zu dessen Füssen ein Löw
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 15): Vasari, Le Vite 1568, überprüft anhand der Ed. Bettarini/Barocchi, vgl. Online-Ausgabe SNS, Bd. V, S. 11–S. 14 [Accessed: 2011-11-09. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/634bA6TbE].Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 422