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TA 1675, II, Buch 2 (italienische Künstler), S. 136

Mander (Fortsetzung von vorheriger Seite)Informat. zur Quellenmarkierung:
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 13): Mander, Schilderboek, Het leven van Baccio Bandinelli, Schilder en Beeldtsnijder van Florencen, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 150v–156r [Accessed: 2011-11-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/631PZwunm].Christina Posselt, 21.07.2010Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 342
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aber eben ein solches Glück damit/ als wie mit seinen andern Sachen/ sintemalen solches (so wol mit darauf Paßquillen angeschlagen werden. Lateinischen als Toscanischen Reimschriften sehr beschimpft worden/ deren eine folgenden Inhalts gewesen ist:ManderInformat. zur Quellenmarkierung
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 13): Mander, Schilderboek, Het leven van Baccio Bandinelli, Schilder en Beeldtsnijder van Florencen, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 150v–156r [Accessed: 2011-11-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/631PZwunm].Christina Posselt, 21.07.2010Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 342

BirkenInformat. zur Quellenmarkierung:
Die deutsche Übersetzung wird in der Teutschen Academie ergänzt. Für die sprachliche Abfassung dürfte Sigmund von Birken verantwortlich gewesen sein, dem die redaktionelle Überarbeitung von Sandrarts Schrift oblag (vgl. Laufhütte 2011, S. 22; siehe allgemeiner zu Birkens Anteil auch Klemm 1995; Laufhütte 1998, S. 25–29; Möseneder 2000, S. 163). Van Mander gibt das Gedicht auf Niederländisch wieder: »Het Lusthof was onteert van Adam en sijn bruydt,/ Door onghehoorsaemheyt, des mosten sy daer uyt:/ En dees twee Beelden oock der aerde schande gheven,/ Verdienen uyt de Kerck daerom te zijn ghedreven.« (Vgl. Mander, Schilderboek, Het leven van Baccio Bandinelli, Schilder en Beeldtsnijder van Florencen, hier zitiert nach der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 155r [Accessed: 2011-11-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/631PZwunm]).Christina Posselt, 20.07.2011
Weil Adam und sein Braut das Paradeis entehrt/
So wurden sie daraus zu ihrer Straff ver- stört/
So diese Bilder auch: Weil sie der Kirch ein Schand/
Bekamen sie/ von dort verjagt/ hier ihren Stand.BirkenInformat. zur Quellenmarkierung
Die deutsche Übersetzung wird in der Teutschen Academie ergänzt. Für die sprachliche Abfassung dürfte Sigmund von Birken verantwortlich gewesen sein, dem die redaktionelle Überarbeitung von Sandrarts Schrift oblag (vgl. Laufhütte 2011, S. 22; siehe allgemeiner zu Birkens Anteil auch Klemm 1995; Laufhütte 1998, S. 25–29; Möseneder 2000, S. 163). Van Mander gibt das Gedicht auf Niederländisch wieder: »Het Lusthof was onteert van Adam en sijn bruydt,/ Door onghehoorsaemheyt, des mosten sy daer uyt:/ En dees twee Beelden oock der aerde schande gheven,/ Verdienen uyt de Kerck daerom te zijn ghedreven.« (Vgl. Mander, Schilderboek, Het leven van Baccio Bandinelli, Schilder en Beeldtsnijder van Florencen, hier zitiert nach der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 155r [Accessed: 2011-11-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/631PZwunm]).Christina Posselt, 20.07.2011

ManderInformat. zur Quellenmarkierung:
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 13): Mander, Schilderboek, Het leven van Baccio Bandinelli, Schilder en Beeldtsnijder van Florencen, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 150v–156r [Accessed: 2011-11-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/631PZwunm].Christina Posselt, 21.07.2010Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 348
Hierbey ist zu merken/ wie der Trutzige oftmalen getrutzet worden/ und daß selten einer mit allen Eigenschaften der Kunst begabet sey. In des Sein Fehler. Baccio Werken mangelte allezeit die Annehmlichkeit/ jedoch waren sie von guter proportion, schön und wol gestellt/ wie nicht minder von guter Zeichnung/ daß sie durch solches zum wenigsten wol ein Lob verdienen könten. Es hat sich aber einmal zugetragen/ daß eine edle Frau/ welche diese Bilder stark besehen/ von etlichen Edelleuten gefragt worden/ was sie davon bedunkte ? Da gab sie zur Antwort Durch eine Edle Frau klüglich getadelt.: von der Männer Leib gebührt mir kein Urtheil zu fällen/ von dem weiblichen aber zu reden/ so hat die Eva zwey gute Theil/ so würdig zu loben/ weiln sie weiß und standhaftig ist. Dieses war eine sehr listige Antwort/ so von ihnen hoch gepriesen worden/ jedoch aber dem Künstler wenig Lob gebracht/ weil sie damit allein den Marmor wegen der Weiße lobte/ und durch die Standhaftigkeit die Tugend/ so allen Frauenbildern wol anstehet/ verstanden. Baccio machte zu dem Altar noch zwey Bilder/ von Marmor/ einen nackenden Christus und einen Engel/ welcher ihn aufhält/ diß solle eines von seinen bästen Werken gewesen sehn/ auch fieng er an/ einen GOtt den Vatter halb nackend weiters zu verfärtigen/ so aber unaus gemacht verblieben. Baccio legt sich auf nichts anders/ als auf das Geld gewinnen. Es gabe aber Baccio letzlich nicht mehr acht auf die Reden des Volks/ sondern trachtete einig und allein dahin/ sich reich zu machen/ wie er dann viel schöner Höf/ Weingärten und Häuser gekauft/ und sich forthin nicht viel mehr mit der Arbeit zu beladen willens gewesen/ ob gleich die Kammer vor den Grafen und den Herrn Johann zur Audienz, wie auch der Chor mit dem Altar von S. Maria del Fiore nicht zu End gebracht wäre.

Es begab sich aber darauf/ daß einer aus Benevento, ein Bildhauer/ komt nach Florenz. Frankreich/ Namens Benevento Cellini, so dem König Francisco für einen Goldschmied gedient/ und auch neben seiner Kunst sehr fürtreflich mit dem Giessen umzugehen wuste/ankommen/ wie nun der Herzog den Lust/ die Stadt Florenz auszieren zu lassen/ überkommen/ ist ihme dieser Benevento darzu recommendirt und gepriesen worden. Deme nun hat der Herzog/ nach erwießner großer affection und Wolneigung/ ein kupfernes Bild von fünf Elen hoch zu giessen/ angegeben/ welches ein nackender Perseus, so eine bloße Medusa unter sich gehabt und enthaupt gewesen/ und unter einen Bogen von der logie auf dem Platz gestellet

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werden solte. Als Benevento nun an diesem und andern Dingen gearbeitet/ beneidete denselben Den Baccio nicht neben sich leiden will. Baccio sehr/ und konte nicht ertragen/ daß ein Goldschmied gleich ein Bildhauer werden wolte/ als der nur metallene Bildlein und andere geringe Stuck zu machen gewohnet wäre/ demnach große Colossen oder Risen zu giessen und zu stalten/ sich nicht unterstehen solte/ konte auch seinen Neid und Mißgunst/ in Gegenwart des Benevento, vor dem Herzog nicht verbergen/ aber er fande auch einen/ der ihme im reden gewachsen und sich zu verantworten wuste; über welches kurzweilige Gespräch oder Gezänk dann der Hertzog sich sehr erlustiget; Baccio aber dardurch angetrieben wurde/ desto eiferiger und begieriger seinen GOtt Vatter zu End zu bringen. Weilen er aber die vorige Gunst bey dem Herzog nicht mehr verspürte/ hielte er sich meistens an die Herzogin . Einest geschahe/ daß diese zwey in einem hitzigen Gespräch wieder aneinander waren/ da immerzu einer des andern Werk verachtet und getadelt/ so daß Benevento mit zornigem Angesicht drohend zu Baccio gesagt/ versehet euch nur einer andern Welt/ dann auf dieser solt ihr nicht lang mehr bleiben/ weiln ich euch bald davon helfen will. Deme aber Baccio geantwortet: Last es mich zuvor doch wissen/ daß ich mein Testament und Beicht machen könne/ und nicht sterbe als eine Bestia/ gleichwie ihr eine seyd/ also gaben sie einander immerdar Stich mit der Zungen/ ohne einiges Blutvergiessen/ welches/ indem es etliche Monat gewähret/ endlich ihnen zuletzt von dem Herzog untersagt und verbotten worden.

Darauf aber hatte er von ihnen begehret/ daß sie beyde nach dem Leben ihn contrafäten/ und in Kupfer in groß biß auf den halben Leib/ aufs bäste als ein jeder vermocht/ und Lob davon zu erhalten verlangte/ giessen solten. Indessen endigte Baccio seinen GOtt den Vatter/ und ließe neben her durch Vincentio de Rossi, seinen Lehrjungen/ zween Engel/ die beyderseits Kerzen halten/ machen/ welches als es samt andern zu dem Altar gehörigen Zierrahten färtig gewesen/ von ihme aufgedeckt/ und allem Volk gewiesen worden/ wobey Kommt in Ungnad bey dem Herzog. er dann alle Mittel erdacht/ den Herzog dahin zu bewegen/ daß er kommen und solches besehen wolte/ so er aber gänzlich unterlassen/ obgleich er von der Herzogin auch ersucht und darum gebetten worden/ sintemalen er mit Baccio sehr übel zufrieden gewesen/ daß er so viel schöne Werk ungefärtigt stecken und liegen lassen/ und doch so viel Güter und Schätze von dem Herzog empfangen. Als nun Baccio gesehen/ daß er zugleich aus dem Dienst und Gnade des Herzogs gekommen/ hat er sich also darüber entrüst und bekümmert/ daß niemand mit ihme umgehen können. Nachmalen musten wieder Baccio, Benvento, und ein anderer Bildhauer/ Bartholomaeus Ammannati, von Marmor/ einen Risen/ mehr als zehen Elen hoch machen/ darzwischen Baccio einen todten Christum zu End brachte/ welchen Clemens sein Sohn/ Bereitet seine Begräbnis. so jung gestorben war/ angefangen hatte/ weiln er vernommen/ daß Michaël Angelo zu Rom auch einen mit einem Grabbild/ zu einer Begräbnis

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Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 13): Mander, Schilderboek, Het leven van Baccio Bandinelli, Schilder en Beeldtsnijder van Florencen, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 150v–156r [Accessed: 2011-11-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/631PZwunm].Christina Posselt, 21.07.2010Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 348