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TA 1675, II, Buch 2 (italienische Künstler), S. 108

Mander (Fortsetzung von vorheriger Seite)Informat. zur Quellenmarkierung:
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 13): Mander, Schilderboek, Het leven van Andries di Cosimo, Florentijn, en van Morto van Feltro, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 132r–132v [Accessed: 2011-11-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/631IqywWv].Christina Posselt, 21.07.2010Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 317
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im Umriß und Schatten künstlich herfür kommen/ doch kan man auch mit einem schwarzen/ und in den nassen Kalk gelassenen Saft die Vertieffung herfür bringen/ auf welche Manier Cosimo viele schöne facciaten in Florenz gemacht/ dernthalben er auch allenthalben zu Hochzeitlichen und Begräbnis-Auszierungen gebraucht wurde. Er ware gutherzig/ und in seiner Arbeit fleißig/ dabey aber sehr furchtsam und ganz melancholisch Die Bezeichnung »melancholisch«, die nicht nur einen Gemütszustand beschreibt, sondern auch häufig als Temperament dem kreativen Künstler zugeordnet wurde, wird von van Mander bei den Ausführungen zu Feltrinis Schwermut und Traurigkeit nicht verwendet (vgl. Mander, Schilderboek, Het leven van Andries di Cosimo, Florentijn, en van Morto van Feltro, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 132r [Accessed: 2011-11-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/631IqywWv]).Christina Posselt, 19.07.2011/ so daß er sich wol selbst ermordet hätte/ wo nicht einer seiner Mitgesellen ihn fleißig beobachtet hätte/ dannenhero er sein Leben biß ins 64. Jahr erstrecket/ mit welchem er dasselbe geendet/ hinterlassend ein gutes Lob/ daß er ein solcher Meister von Verzierungen gewesen/ von welchem andere viel erlernet.ManderInformat. zur Quellenmarkierung
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 13): Mander, Schilderboek, Het leven van Andries di Cosimo, Florentijn, en van Morto van Feltro, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 132r–132v [Accessed: 2011-11-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/631IqywWv].Christina Posselt, 21.07.2010Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 317

L. MORTO DA FELTRO.ManderInformat. zur Quellenmarkierung:
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 13): Mander, Schilderboek, Het leven van Andries di Cosimo, Florentijn, en van Morto van Feltro, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 132r–132v [Accessed: 2011-11-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/631IqywWv].Christina Posselt, 21.07.2010
DIeser unser Andrea hat sich in seiner ersten Jugend aufgehalten bey MORTO DA FELTRO, einem verständigen Meister in Zierrahten/ welchem also derselbe nachgefolget. Morto aber/ war ein schwermütiger einsamer Mensch/ und kam in seiner Jugend/ zu Zeiten Papsts Alexanders des Sechsten/ nach Rom/ woselbst er in alten Gebäuen und ruinen ohne Unterlaß zeichnete/ und an dergleichen Groteschen seine höchste Lust hatte/ wordurch er auch in diesem studio also zugenommen/ daß er den Blättern einen sonderbaren Schlag zu geben wuste. Er war auch viele Monaten zu Tivoli in villa Adriana, und zeichnete daselbst alle Grotten ober und unter der Erden/ auch hernach zu Puzzolo die zierliche alte Mauren/ und andere erhabene Arbeit von stucco, wie auch alle denkwürdige Begräbnissen/ und in Campana den Antichen-Weeg/ und zu Trullo bey der See / auch in allen Tempeln und Grotten zu Baja und Mercato, so daß er in dieser Grotten-Arbeit ein vollkommener Künstler worden.

Nachdem er zurück nach Rom gekommen/ legte er sich auf die Bilder-Mahlerey/ und da er von des Leonardo da Vince und Michaël Angelo Cartonen hörte/ begab er sich nach Florenz/ um solche Werke zu sehen/ verlohre aber zugleich die Hoffnung und den Muht/ zu solcher Vollkommenheit zu gelangen/ begab sich deßhalben wider auf seine Verzierungen/ und kame zu Andrea di Cosimo. Als er aber auch müd ware/ zu Florenz zu wohnen/ zog er nach Venedig zu Giorgione, welchem er geholfen an den Zierrahten des Teutschen Hauses/ reiste aber auch von dort bald weg nach Friaul, und weil der Staat von Venedig damals Wird ein Soldat. eben Soldaten annahme/ begab er sich in Krieg/ wurde ein Officier über 200. Mann/ und kam mit denselben nach Zara in Sclavonien: Da er sich nun einsmals in einem Scharmützel wider den Türken/ großmühtig vornen hin begeben/ wurd er erschlagen/ im 45ten Jahr seines Alters/ und erlangte damit/ was ihm sein Namen Morto täglich geprophezeyet/ jedoch sturbe mit ihm sein gutes Gerücht nicht zugleich/ sintemal man ihme noch heut rühmlich nachsaget/ daß er fast der erste gewesen/ welcher in Zierrahten die antiche-manier wieder herfürgebracht/ und die Groteschen auf die alte Weiß gemacht/ welchen daher dieser Namen zugewachsen/ daß die Antiche, sonderlich in Rom/

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solche Auszierungen/ unter der Erden gemacht/ welche die Italiener nachmals Grotten genennet haben.ManderInformat. zur Quellenmarkierung
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 13): Mander, Schilderboek, Het leven van Andries di Cosimo, Florentijn, en van Morto van Feltro, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 132r–132v [Accessed: 2011-11-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/631IqywWv].Christina Posselt, 21.07.2010

LI. MARCO aus Calabrien Mahler.ManderInformat. zur Quellenmarkierung:
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 13): Mander, Schilderboek, T’leven van Marcus, en Nicolaes, Calabresen, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 132v–133v [Accessed: 2011-11-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/631IxUe4Y].Christina Posselt, 21.07.2010
WAnn in der Welt ein neues Liecht einer sonderbaren schönen Wissenschaft oder Kunst aufgehet/ so wirft dasselbe seine Stralen nicht in alle Länder gleichmäßig aus/ sondern es theilet etlichen Provinzien und Städten viel/ etlichen aber wenig zu: Eben wie man befindet/ daß die menschliche Vernunft zu einer oder andern Kunst an diesem oder jenem Ort viel geneigter und fähiger ist/ als an andern: Ja es scheinet/ daß die Lust selber in einem Land tauglicher und bequemer seye/ als in dem andern: Aus dieser Ursach verließe der Mahler MARCO sein Vatterland Calabrien/ und erwehlte sich das sehr lustige/ und mit allerhand anlockenden Zierlichkeiten angefüllete Neapel: Zwar hatte er sich vorgenommen/ die Mahlerey-studien fortzusetzen/ nach Rom zu reisen/ weil er aber ein Komt nach Neapel. guter Lautenist ware/ und zu Neapel viele Liebhabere fande/ ließe er sich durch dieselbe/ und durch die Süßigkeit der Landfrüchten in dieser Stadt gerne anhalten. Daselbst nun machte er manche schöne Werke von Oelfarben und in fresco, dergleichen bezeuget die fürtrefliche Altar-Tafel/ so er nach Aversa, 10. Meil von Neapel/ in die Kirche des Heil. Augustini gemacht/ darinn disputiret der Heil. Augustinus mit den Ketzern. Oben und an den Seiten sind unterschiedliche Historien/ von dem HErrn Christo und andern Heiligen/ samt vielen andern Verzierungen: Darinn siehet man des Mahlers Verstand im Zeichnen/ neben einer großen Behändigkeit im coloriren: Er war sonst gar lustigen humors, machte sich viel Ergetzlichkeit/ und da ein Mahler ihne zuwider aufstehen wolte/ stürzte er denselben bald in die Pfütze der Verachtung/ durch die Gunst des ihne sehr lieben Neapolitanischen Adels: Seine Werke wurden ihm wol bezahlt/ und sind zwischen dem 1508 und 1542. Jahr gefärtiget worden/ wann er aber gebohren oder gestorben/ finde ich nicht/ aber wol/ daß er im 55ten Jahr seines Alters gestorben seye.ManderInformat. zur Quellenmarkierung
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 13): Mander, Schilderboek, T’leven van Marcus, en Nicolaes, Calabresen, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 132v–133v [Accessed: 2011-11-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/631IxUe4Y].Christina Posselt, 21.07.2010
Den Verbindungssatz innerhalb der Sammelvita von van Mander spart Sandrart aus: »Marcus hadde tot zijn medegheselle een ander Calabrees, die oock lange tijdt te Room wrocht met Ioan van Vdine, doende oock daer veel wercken op hem selven, als eenige ghevels van wit en swart: oock in de Kerck van Trinita, de Capelle van d’Onfancknis in’t nat, met grooter ervarentheyt en vlijt.« (vgl. Mander, Schilderboek, T’leven van Marcus, en Nicolaes, Calabresen, hier zitiert nach der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 133r [Accessed: 2011-11-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/631IxUe4Y]).Christina Posselt, 19.07.2011

LII. NICOLAO aus Calabrien/ Mahler.ManderInformat. zur Quellenmarkierung:
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 13): Mander, Schilderboek, T’leven van Marcus, en Nicolaes, Calabresen, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 132v–133v [Accessed: 2011-11-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/631IxUe4Y].Christina Posselt, 21.07.2010
JEztgedachten Marco Mit-Gesell und Landsmann ware NICOLAO, insgemein Meister GOLA von Matriae genannt/ derselbe machte zu Ascoli in Calabrien und zu Norica unterschiedliche herrliche Werke/ und bekame daher das Lob des bästen Meisters in selbigen Landen/ zumal weil er sich auch auf die Architectur verstunde/ und alle Gebäude zu Ascoli und um dieselbe Stadt auf dem Lande/ welche damals aufgeführet wurden/ anordnete. Er wohnte allezeit zu Ascoli, lebte mit seiner an Tugend und Geschlecht edlen Haußfrauen in zuläßiger Frölichkeit/ und bemühte sich nicht Rom/ManderInformat. zur Quellenmarkierung
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 13): Mander, Schilderboek, T’leven van Marcus, en Nicolaes, Calabresen, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 132v–133v [Accessed: 2011-11-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/631IxUe4Y].Christina Posselt, 21.07.2010
SandrartInformat. zur Quellenmarkierung:
Wie in anderen nach van Mander übernommenen Viten baut Sandrart auch hier den Hinweis auf Rom als »Akademie« der Maler ein und setzt damit seine eigene Teutsche Academie in direkten Bezug zum italienischen Vorbild.Christina Posselt, 19.07.2011
als damals die Academie aller Mahler/SandrartInformat. zur Quellenmarkierung
Wie in anderen nach van Mander übernommenen Viten baut Sandrart auch hier den Hinweis auf Rom als »Akademie« der Maler ein und setzt damit seine eigene Teutsche Academie in direkten Bezug zum italienischen Vorbild.Christina Posselt, 19.07.2011
ManderInformat. zur Quellenmarkierung:
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 13): Mander, Schilderboek, T’leven van Marcus, en Nicolaes, Calabresen, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 132v–133v [Accessed: 2011-11-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/631IxUe4Y].Christina Posselt, 21.07.2010Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 319
zu sehen.

Bey seinen Lebzeiten kame Papst Paulus III. nach Ascoli, da kame dieser Künstler in Ungelegenheit mit etlichen Päpstlichen Bedienten/ daß er dernthalben die Flucht nehmen/ und sich von Ascoli wegmachen muste; Seine getreue Haußfrau wolte

Mander (Fortsetzung auf einer folgenden Seite)Informat. zur Quellenmarkierung
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 13): Mander, Schilderboek, T’leven van Marcus, en Nicolaes, Calabresen, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 132v–133v [Accessed: 2011-11-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/631IxUe4Y].Christina Posselt, 21.07.2010Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 319