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TA 1675, II, Buch 1 (antike Künstler), S. 20

Mander (Fortsetzung von vorheriger Seite)Informat. zur Quellenmarkierung:
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 10): Mander, Schilderboek, Van Zeuxis van Heraclea, Schilder, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 66v–68v [Accessed: 2011-12-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/63knKK8WF].Christina Posselt, 07.11.2011Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 218
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welcher 8. Iliad. Bei van Mander das dritte Buch der Ilias (Mander, Schilderboek, Van Zeuxis van Heraclea, Schilder, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 67v [Accessed: 2011-12-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/63knKK8WF]).Christina Posselt, 07.11.2011 also schreibet: Da saßen die Trojaner auf den Stadt-Mauren/ bey dem Thor Chea genannt/ sonderlich viele der Aeltsten/ und sahen etwan in das Lager der Griechen und Trojaner/ zu welchen hintratte die schöne Helena.ManderInformat. zur Quellenmarkierung
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 10): Mander, Schilderboek, Van Zeuxis van Heraclea, Schilder, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 66v–68v [Accessed: 2011-12-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/63knKK8WF].Christina Posselt, 07.11.2011Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 218
SandrartInformat. zur Quellenmarkierung:
Mit dem Hinweis auf die Lobverse und ihre Übersetzung dürfte der Anteil Sigmund von Birkens angesprochen sein, der als hauptverantwortlicher editorischer Korrektor maßgeblich die sprachliche Gestaltung der Teutschen Academie beeinflusste (vgl. Laufhütte 2011, S. 22; siehe allgemeiner zu Birkens Anteil auch Klemm 1995; Laufhütte 1998, S. 25–29; Möseneder 2000, S. 163).Christina Posselt, 13.02.2012
Die Reimen/ womit er sie daselbst ausbildet/ möchten zu Teutsch ungefähr also lauten:SandrartInformat. zur Quellenmarkierung
Mit dem Hinweis auf die Lobverse und ihre Übersetzung dürfte der Anteil Sigmund von Birkens angesprochen sein, der als hauptverantwortlicher editorischer Korrektor maßgeblich die sprachliche Gestaltung der Teutschen Academie beeinflusste (vgl. Laufhütte 2011, S. 22; siehe allgemeiner zu Birkens Anteil auch Klemm 1995; Laufhütte 1998, S. 25–29; Möseneder 2000, S. 163).Christina Posselt, 13.02.2012

BirkenInformat. zur Quellenmarkierung:
Für die deutsche Nachdichtung dieser Verse dürfte Sigmund von Birken verantwortlich gewesen sein, dem die redaktionelle Überarbeitung von Sandrarts Schrift oblag und der die sprachliche Abfassung der Teutschen Academie maßgeblich beeinflusste (vgl. Laufhütte 2011, S. 22; siehe allgemeiner zu Birkens Anteil auch Klemm 1995; Laufhütte 1998, S. 25–29; Möseneder 2000, S. 163). Van Mander gibt die Distichen auf Niederländisch wieder (vgl. Mander, Schilderboek, Van Zeuxis van Heraclea, Schilder, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 67v f. [Accessed: 2011-12-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/63knKK8WF]).Christina Posselt, 07.11.2011
Gleichwie im grünen Feld Heuschrecken Schaar-weiß sitzen/
Mit Zitschern und Gesang/ wann Sonn und Sommer hitzen/
So sah man in Gespräch die alte Männer hier/
Biß daß die Griechin auch/ die Schöne/ tratt herfür.
Sie sagten eines Munds: wie daß diß schwe- re Kriegen/
Da Grieche und Trojan so lang zu Felde lie- gen/
Sey gar zu tadeln nicht/ ja Lobens wehrt geacht/
Wann solche Schönheit nur ein Männlichs Aug betracht.
Ihr lieblichs Angesicht ganz auserlesen strahlet/
Uns eine Göttin mehr/ als Menschlichs Thun/ fürmahlet. etc.BirkenInformat. zur Quellenmarkierung
Für die deutsche Nachdichtung dieser Verse dürfte Sigmund von Birken verantwortlich gewesen sein, dem die redaktionelle Überarbeitung von Sandrarts Schrift oblag und der die sprachliche Abfassung der Teutschen Academie maßgeblich beeinflusste (vgl. Laufhütte 2011, S. 22; siehe allgemeiner zu Birkens Anteil auch Klemm 1995; Laufhütte 1998, S. 25–29; Möseneder 2000, S. 163). Van Mander gibt die Distichen auf Niederländisch wieder (vgl. Mander, Schilderboek, Van Zeuxis van Heraclea, Schilder, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 67v f. [Accessed: 2011-12-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/63knKK8WF]).Christina Posselt, 07.11.2011

ManderInformat. zur Quellenmarkierung:
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 10): Mander, Schilderboek, Van Zeuxis van Heraclea, Schilder, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 66v–68v [Accessed: 2011-12-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/63knKK8WF].Christina Posselt, 07.11.2011
Also machte nun Zeuxis, in Ausbildung dieser Prinzessin/ die Vollkommenheit seiner künstlichen Mahlerey/ mit den Versen dieses Poëten einstimmig/ und vermeinte/ als wäre sie ja so lebhaft von seinem Pinsel/ als ehmals von der Leda gebohren worden. Es erzehlet auch Lucianus, in seinem tractat von Antiocho, daß Zeuxis, der fürtreffliche Er mahlte nicht gemeine Sachen. Mahler/ nicht gern/ oder selten mit gemeinen materien sich bemühet/ als etwa die bekandte Thaten der Helden und Götter zu mahlen; sondern allezeit neue und seltene Erfindungen auf die Bahn gebracht/ wie es ihm sein sinnreicher Geist eingabe. Eine von seinen fürnehmsten Inventionen, ware/ Sein treffliches Stuck/ eine seugende Centaurin. eine Centaurin/ zween kleine Centauren seugend: worvon/ eine dem Original ganz ähnliche Copey in Athen zu sehen gewesen. Das Original hat/ wie man sagt/ der Römische Feldherr Scylla, mit andern raritäten/ nach Italien über See gesendet: Da aber/ zu grossem Unglück/ das Schiff an der Ecke/ Maleum genannt/ gescheitert/ und damit auch dieses Gemahl zu Grund gegangen. Lucianus, der die gute Copey bey einem Mahler zu Athen gesehen/ und wol zu Gedächtnis gefasset/ hat uns darvon diese Beschreibung hinterlassen.

Beschreibung desselben. Es war diese Centaurin ausgebildet/ in einen dicken grünen Busch/ auf dem Graß ruhend: Alles/ was an ihr Pferds-Gestalt hatte/ nämlich das Hintertheil/ lage auf der Erden/ aber das Weib und Menschliche Obertheil/ ruhete auf einem von ihren Elnbogen. Die Vörder-Beine waren nicht ausgestreckt/ als wann sie auf der einen Seiten läge; sondern das eine war wie kniehend eingezogen/ daß das Horn des Fußes gegen dem Leib sich zoge; das andere aber war aufrecht/ und schlug den Fuß in die Erde/ wie eine Stute/ die aufstehen will.

Rechte Spalte

Die beyde Füllein oder Kinder betreffend/ so hatte sie das eine auf dem Arm/ und säugte es auf Menschliche Weise an der Mutter Brust: Das andere aber/ so mehr Pferd- als Menschliche Gestalt hatte/ soge an dem Eiter/ wie die junge Füllein zu thun pflegen. In dem obern Theil dieses Gemähls/ auf der Spitze eines Felsen/ stunde ein Centaur-Hengst/ den Hals heran streckend/ als ob er Schildwacht hielte/ ware/ wie zu vermuhten/ der Mann dieser Centaurin/ die er auch lächlend ansahe; Er zeigte sich nur biß zu halben Leib/ wo er anhube ein Pferd zu seyn/ strekte den Arm empor/ spielte mit einem jungen Löwlein/ und hatte also seine Kurzweil/ die Centaurin damit zu erschrecken. Dieses Gemähl war mit sonderbaren Fleiß ausgearbeitet/ und dessen Umriße mit fäster Hand gezeichnet/ auch die Farben mit grosser Kunst unter einander gemenget/ und hatte das ganze Werk eine sonderliche Annehmlichkeit. Die Vertieffungen/ oder Verkürzungen und Falten/ waren über alle massen wol wargenommen/ und nichts überall darvon gelassen/ was zu der Kunst erfordert wird. Also zeigte sich in diesem Werke/ des Zeuxis sonderbare tieffe Wissenschaft von der Kunst: Dann den alten Centaurum hatte er ganz muhtig und grausam ausgebildet/ das Haar über sich stehend und ganz rauch/ so wol an dem Menschlichen/ als an dem Thierischen Theil/ mit breiten und erhabenen Schultern/ auch einem Satyrischen Angesicht/ welches etliche Fältlein hatte/ als wann er lachete/ doch daß er dardurch von seinem ungeheuren Wesen und Anblick nichts verlohre. Das Weib vergliche sich einer Thessalischen Stuten/ die noch ungezäumt und von niemand beritten worden. Das übrige Menschliche Theil des Weibs/ war ganz vollkommen schön/ ausgenommen die Ohren/ welche er spitzig/ wie der Satyren ihre/ gelassen hat. Die Zusammenfügung des Menschlichen und Pferd-Leibes/ sahe man allgemach sich verlieren/ oder zusammen gehen/ auch nicht plump auf einmal abgeschnitten/ als ob es zusammen geleimt wäre. An den Kindern sahe man auch schon die Grimmigkeit ihres Vatters/ und hielten sie beyde ihre Gesichter auf den Löwen gerichtet/ sogen aber doch immer fort/ die Brüste mit den Händen haltend. Biß hieher Lucianus.

Unter des Zeuxis künstlichen Gemählen ware auch ein Marsyas, welcher an einem Baum gebunden stunde. Dieses Stuck ware/ noch zur Zeit Plinii, zu Rom in dem Tempel des Friedens zu sehen. Nun sind aber/ nach Eusebii Meinung/ zwischen dem Tod des Zeuxis und der Zeit/ da Plinius geschrieben/ Wann er gelebet. 508. Jahre verlauffen: Woraus abzunehmen ist/ wie lang die Eyr-Farbe dauren könne. Eben dieser Plinius, lib. 34. cap. 8. und lib. 35. cap. 12. berichtet von ihme/ daß er ein Lehr-Schuler des Lysistratus, und dieser ein Bruder Lysippi gewesen: Lysippus aber hat noch in der 114. Olympiade, zu Alexandri, des Großen/ Zeiten gelebet. Man hält aber für gewißer/ daß er/ im vierten Jahr der 95. Olympiade, schon angefangen berühmt zu werden. Solte nun beydes wahr bleiben/ so müste Zeuxis, weil diese Olympiaden wol 76. Jahre voneinander/ sehr alt geworden seyn. Bei van Mander heißt es hier leicht abweichend: »Dit schrickt 19. Olympiaden, dat zijn dan (afghetrocken de 4. Iaren) 91. Iaren« (vgl. Mander, Schilderboek, Van Zeuxis van Heraclea, Schilder, hier zitiert nach der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 68v [Accessed: 2011-12-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/63knKK8WF]).Christina Posselt, 07.11.2011ManderInformat. zur Quellenmarkierung
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 10): Mander, Schilderboek, Van Zeuxis van Heraclea, Schilder, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 66v–68v [Accessed: 2011-12-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/63knKK8WF].Christina Posselt, 07.11.2011
SandrartInformat. zur Quellenmarkierung:
Die Informationen dieses Paragraphen finden sich in Plinius (Plin. nat. 35, 61). Ob Sandrart seine Angaben direkt aus einer Edition der Naturalis historia oder vermittelt durch einen anderen Autor bezogen hat, ist unklar.Christina Posselt, 02.12.2011
Etliche wollen ihn auch in die 89. OlympiadeSandrartInformat. zur Quellenmarkierung
Die Informationen dieses Paragraphen finden sich in Plinius (Plin. nat. 35, 61). Ob Sandrart seine Angaben direkt aus einer Edition der Naturalis historia oder vermittelt durch einen anderen Autor bezogen hat, ist unklar.Christina Posselt, 02.12.2011