TA 1675, II, Vorrede, S. 5
Sandrart (Fortsetzung von vorheriger Seite)Informat. zur Quellenmarkierung:Auch Vasari äußert sich zum Wettstreit der Künste, dem Paragone. Abgesehen von dem Argument der Dauerhaftigkeit der Skulptur weicht die Passage aber deutlich ab, zumal sie Vasari auch an eine andere Stelle, das Proemio di tutta l’opera, setzt (vgl. Vasari, Le Vite 1568, Proemio di tutta l’opera, überprüft anhand der Ed. Bettarini/Barocchi, vgl. Online-Ausgabe SNS, Bd. I, S. 11 f. [Accessed: 2011-11-09. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/634SHVA0A]); Klemm, Notizen zu TA 1675, II, Vorrede, S. 4. Bei Vasari folgt hingegen noch eine weitere Erörterung über den Ursprung der Kunst, in der er seine Überzeugung von einer natürlichen Begabung des Künstlers darlegt, die auf göttliche Inspiration gegründet sei (vgl. Vasari, Le Vite 1568, Proemio delle vite, überprüft anhand der Ed. Bettarini/Barocchi, vgl. Online-Ausgabe SNS, Bd. II, S. 11 – S. 13 [Accessed: 2011-11-09. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/634SLrbux]).Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 202
die materie: weil die Steine/ Marmor und Erze/ darinn die Bildhauer arbeiten/ auch mit langer Zeit/ nicht verwesen/ hingegen das geringe und leichte Papir/ Tuch/ Leinwat/ Perment/ Häute und Rinden/ des Zeichners oder Mahlers/ bey Aufwachstum der Jahre/ zu Pulver/ Staub und Aschen werden. Woraus erhellet/ daß diese hochmütige Kunst/ mehr nach dem Augenschein/ als in der Warheit/ ihr die praecedenz und Eltertum zueigne.SandrartInformat. zur Quellenmarkierung
Auch Vasari äußert sich zum Wettstreit der Künste, dem Paragone. Abgesehen von dem Argument der Dauerhaftigkeit der Skulptur weicht die Passage aber deutlich ab, zumal sie Vasari auch an eine andere Stelle, das Proemio di tutta l’opera, setzt (vgl. Vasari, Le Vite 1568, Proemio di tutta l’opera, überprüft anhand der Ed. Bettarini/Barocchi, vgl. Online-Ausgabe SNS, Bd. I, S. 11 f. [Accessed: 2011-11-09. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/634SHVA0A]); Klemm, Notizen zu TA 1675, II, Vorrede, S. 4.
Bei Vasari folgt hingegen noch eine weitere Erörterung über den Ursprung der Kunst, in der er seine Überzeugung von einer natürlichen Begabung des Künstlers darlegt, die auf göttliche Inspiration gegründet sei (vgl. Vasari, Le Vite 1568, Proemio delle vite, überprüft anhand der Ed. Bettarini/Barocchi, vgl. Online-Ausgabe SNS, Bd. II, S. 11 – S. 13 [Accessed: 2011-11-09. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/634SLrbux]).Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 202
VasariInformat. zur Quellenmarkierung:
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 10; Klemm, Notizen zu TA 1675, II, Vorrede, S. 1):
Vasari, Le Vite 1568, Proemio delle Vite, überprüft anhand der Ed. Bettarini/Barocchi, vgl. Online-Ausgabe SNS, Bd. II, S. 3 ff. [Accessed: 2011-11-09. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/634Wy514w].
Sandrart nimmt einige, auch inhaltliche Änderungen an Vasaris Text vor (vgl. die entsprechenden Markierungen).Wollen hiermit den discurs von dem Ursprung dieser Künste beschliessen/ und nun zu deren erlangter Vollkommenheit/ Untergang und Wiedergeburt schreiten/ worvon dann mit bässerm Grund wird können geredet werden. Die Mahl-Kunst und Bildhauerey ist zu Rom hervor gekommen. Erstes Bild der Ceres. Es sind aber diese Künste erstlich in Rom/ wiewol etwas spat/ herfürgebrochen/ und ware das erste Bild/ der Göttin Ceres metalline Statue, wie Plinius lib. 34.
Mit dieser Angabe irrt Vasari: zur Giebelstatue des Ceres-Tempels vgl. Plin. nat. 35, 154. schreibet: zu welcher der Kosten aus den Gütern Spurii Cassii genommen worden/ welchen sein Vatter/ weil er nach Königlicher Würde streben wollen/ selber hingerichtet.VasariInformat. zur Quellenmarkierung
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 10; Klemm, Notizen zu TA 1675, II, Vorrede, S. 1):
Vasari, Le Vite 1568, Proemio delle Vite, überprüft anhand der Ed. Bettarini/Barocchi, vgl. Online-Ausgabe SNS, Bd. II, S. 3 ff. [Accessed: 2011-11-09. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/634Wy514w].
Sandrart nimmt einige, auch inhaltliche Änderungen an Vasaris Text vor (vgl. die entsprechenden Markierungen). SandrartInformat. zur Quellenmarkierung:
Eine Ergänzung – vermutlich von Sandrart – zu Vasaris deutlich kürzerer Passage; vgl. Klemm, Notizen zu TA 1675, II, Vorrede, S. 5.Von den Göttern Die Römer lassen sich selber bilden. sind sie nachmals auf sich selber gerahten/ und haben ihre eigene/ oder ihrer Vorfahren/ Statuen/ (um/ in deren Anschauung/ zu gleicher Tugend und Tapferkeit angespöret zu werden) aufgestellet. Solche Bildnise waren nicht allein von Gold/ Silber/ Erz/ Holz/ Doon/ Gyps/ Marmor und Helfenbein/ sondern auch/ und mehrern Theils/ von Wachs/ daher sie auch Cerae genennet worden. Diese Lerneten solches von den Griechen. Gewonheit haben die Römer/ gleichwie auch ihre Gesetze und andere Künste/ von den Griechen geholet: bey denen die Athener dem Harmodio und Aristogiton, als den Erwürgern ihrer Tyrannen/ offentliche Statuen/ vor ihnen aber Gorgias Leontinus seine eigene/ von purem Gold/ in den Tempel zu Delphis/ gesetzet. Pompejus Magnus, hat des Parthischen Königes Pharnacis silbernes Bild/ im Triumf/ mit nach Rom eingebracht. Unter den Römern hat erstlich Marcus Attilius Glabrio, seinem Vatter/ ein Ritter-Bildnis oder Statuam equestrem, nachmals Marius das seine/ fast auf alle Gassen/ gestellet.SandrartInformat. zur Quellenmarkierung
Eine Ergänzung – vermutlich von Sandrart – zu Vasaris deutlich kürzerer Passage; vgl. Klemm, Notizen zu TA 1675, II, Vorrede, S. 5.
VasariInformat. zur Quellenmarkierung:
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 10; Klemm, Notizen zu TA 1675, II, Vorrede, S. 1):
Vasari, Le Vite 1568, Proemio delle Vite, überprüft anhand der Ed. Bettarini/Barocchi, vgl. Online-Ausgabe SNS, Bd. II, S. 3 ff. [Accessed: 2011-11-09. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/634Wy514w].
Sandrart nimmt einige, auch inhaltliche Änderungen an Vasaris Text vor (vgl. die entsprechenden Markierungen).Wiewol nun diese beyde Künste/ als die Bildhauerey und Mahlerey/ unter den ersten fünfzehn Käysern/ daselbst preißlich fortgesetzet worden/ so zauste doch deren Vollkommenheit und Güte nach und nach mercklich zurücke: wie dann auf den Gebäuden selbiger Zeiten abzumercken/ Diese Künste nehmen daselbst wieder ab/ unter Käyser Constantino. daß von Tag zu Tag die künstliche Zeichnungen abgenommen. Unter Käysers Constantini Magni Regierung geriethen die Architectura und Sculptura in mercklichen Abgang:massen an den Werken/ die damals in Rom hervor gekommen/ und an der Triumf-Porten der Römischen Gemeine bey il Colossaeo, zu ersehen ist. Selbige wurden zwar/ aus Mangel guter Künstlere/ von denen/ zu Trajani Zeiten/ aus Marmor gebildeten Historien/ wie auch von andern geraubten Statuen/ abgesehen.
Bei Vasari wird dies nicht nur als Kopieren älterer Kunstwerke beschrieben, sondern als Verwendung von Spolien: »non solo si servirono delle storie di marmo fatte al tempo di Traiano, ma delle spoglie ancora condotte di diversi luoghi a Roma« (Vasari, Le Vite 1568, Proemio, hier zitiert nach der Ed. Bettarini/Barocchi, vgl. Online-Ausgabe SNS, Bd. II, S. 14 [Accessed: 2011-11-04. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/62wb63r0u]); vgl. Klemm, Notizen zu TA 1675, II, Vorrede, S. 5. Aber ein verständiger
Kunst-liebender wird leichtlich voriger und dieser Zeiten Arbeit unterscheiden können: massen jene vernünftig/ kunstreich und schön/ diese ungeschickt/ unformig und plump/ sonder einige wolgeartete Zeichnung/ erscheinen. Und vergehen beym Einfall der barbarischen Völker. Hierzu kame nachmals der Einbruch der Gothen/ und andern ausländischen/ barbarischen Völckern/ welche/ zugleich mit Italien/ alle Künste in Grund verderbet.
Die Architectur blieb noch etwas im Wehrt. Es hat zwar die Architectur solches Verhängnis weniger/ dann andere Künste/ erlitten: wie an dem Bad/ welches Käyser Constantinus à Laterano Lateran aufgeführet/ zu ersehen/ allwo/ bey der Haubt-Porten/ die Seulen von purem Porfyr/ samt schonen Capitelen von Marmor/ auch köstlich-gedoppelten Grund-Seulen/ alle auf das zierlichste und künstlichste ausgehauet/ und der Bau sehr verständig geführet sind; da hingegen das marmorirte/ das Verschrot-Werk in Estrich/ und das verglaste/ alles plump/ grob und unverständig gemacht ist. Diesen Unterscheid zeiget auch der schöne Tempel zu St. Joann in Laterano, allwo Constantinus, die Bildnise Christi/ und seiner zwölf Aposteln/ aus purem Silber machen lassen/ welche ingesamt/ gleichwie auch nachmals sein eignes Contrafet und andere/ mit wenig Kunst/ und gar übler Zeichnung/ gebildet sind/ und sehr weit von der künstlichen Vollkommenheit anderer Käysere/ die annoch im Römischen Capitolio zu ersehen/ abgeschritten. Woraus dann abzunehmen/ daß diese beyde Künste/ als die Bildhauerey und Mahl-Kunst zu Rom/ noch vor der Gothen Einfall/ ihren Abtritt und Urlaub genommen.
Ursach dessen. Daß aber die Architectur sich selbiger Zeiten noch länger erhalten/ ist nicht so höchlich zu bewundern: dann es ja leicht ware/ denen alten grossen Gebäuden/ welche die Römer mit dem Raub der Welt anfülleten/ andere neue nachzumachen/ weil sie das modell oder die Idea allezeit vor Augen hatten
Wie im Falle der Statuen weicht Sandrart auch hier von Vasari ab, der ebenfalls für die Architektur die Verwendung von Spolien anführt (vgl. Vasari, Le Vite 1568, Proemio, überprüft anhand der Ed. Bettarini/Barocchi, vgl. Online-Ausgabe SNS, Bd. II, S. 15 [Accessed: 2011-11-09. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/634RvlDxN]); Klemm, Notizen zu TA 1675, II, Vorrede, S. 5./ da hingegen den BildhauernVasariInformat. zur Quellenmarkierung
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 10; Klemm, Notizen zu TA 1675, II, Vorrede, S. 1):
Vasari, Le Vite 1568, Proemio delle Vite, überprüft anhand der Ed. Bettarini/Barocchi, vgl. Online-Ausgabe SNS, Bd. II, S. 3 ff. [Accessed: 2011-11-09. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/634Wy514w].
Sandrart nimmt einige, auch inhaltliche Änderungen an Vasaris Text vor (vgl. die entsprechenden Markierungen). SandrartInformat. zur Quellenmarkierung:
Mit dieser Ergänzung macht Sandrart verständlich, warum er zuvor nicht auf die Verwendung von Spolien eingegangen ist; vgl. Klemm, Notizen zu TA 1675, II, Vorrede, S. 5.und Mahlern/ alle köstliche rare Stucke/ entweder entführet/ oder zerschleift/ zertrümmert/ und zerschlagen wurden.SandrartInformat. zur Quellenmarkierung
Mit dieser Ergänzung macht Sandrart verständlich, warum er zuvor nicht auf die Verwendung von Spolien eingegangen ist; vgl. Klemm, Notizen zu TA 1675, II, Vorrede, S. 5. VasariInformat. zur Quellenmarkierung:
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 10; Klemm, Notizen zu TA 1675, II, Vorrede, S. 1):
Vasari, Le Vite 1568, Proemio delle Vite, überprüft anhand der Ed. Bettarini/Barocchi, vgl. Online-Ausgabe SNS, Bd. II, S. 3 ff. [Accessed: 2011-11-09. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/634Wy514w].
Sandrart nimmt einige, auch inhaltliche Änderungen an Vasaris Text vor (vgl. die entsprechenden Markierungen).Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 204Der in Zu hauf gesamlete Zierden der Peters-Kirche zu Rom. der Kirche zu Rom bey St. Peter in Vaticano noch hinterbliebene Schatz/ von schönen Seulen/ köstlichen Gestellen/ zierlichen Capitelen/ künstlichen Bögen/ auch anderen hochschätzbaren Schrot- und Glas-Werk/ ist aus andern längst-verfärtigten herrlichen Gebäuden erhoben/ und diese Kirche damit gezieret worden: Dergleichen auch mit denen zum heiligen Creutz in Gierusalem, zu St. Laurentio und Agnes, geschehen ist. Und wem solte nicht bekandt seyn/ daß eben der Tauf-Brunn/ in welchem dieser grosse Monarch, neben seiner Tochter Constantia, die Seelen waschen solten/ sonderlich die köstliche Porphyrine Schale/ und der marmorsteinerne Leuchter/ samt etlichen mit Blättern ganz künstlich gezierten wolgestalten Knäblein/ so alles aufs rareste ausgearbeitet/ längst vorher seyen gemacht worden?
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 10; Klemm, Notizen zu TA 1675, II, Vorrede, S. 1): Vasari, Le Vite 1568, Proemio delle Vite, überprüft anhand der Ed. Bettarini/Barocchi, vgl. Online-Ausgabe SNS, Bd. II, S. 3 ff. [Accessed: 2011-11-09. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/634Wy514w]. Sandrart nimmt einige, auch inhaltliche Änderungen an Vasaris Text vor (vgl. die entsprechenden Markierungen).Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 204