TA 1675, I, Buch 3 (Malerei), S. 71
Mander (Fortsetzung von vorheriger Seite)Informat. zur Quellenmarkierung:Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 8): Mander, Schilderboek, Van het Landtschap. Het achtste Capittel, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 36r [Accessed: 2011-11-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/630zTKsSE].Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 157
Muzian und Titian, die beste Italiäner im Landschaft-Mahlen. darunter Muzian und der lobwürdige Titian,
Van Mander nennt an dieser Stelle Tintoretto und Tizian (vgl. Mander, Schilderboek, Van het Landtschap. Het achtste Capittel, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 36r [Accessed: 2011-11-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/630zTKsSE]), siehe auch Klemm, Notizen, zu TA 1675, I, Buch 3 (Malerei), S. 71. sehr verwunderbar gewesen: wie theils Holzschnitte des letzern bezeugen/ denen er einen guten Horizont gegeben/ mit festen Gründen/ darauf jedesmal vornher etwas großes stehet/ und alles andere hintan weichet; dergleichen auch des berühmten Breugels Gemälde und Kupferstücke/ in Abbildung der Tyrolischen Gebirge/ vor Augen stellen.ManderInformat. zur Quellenmarkierung
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 8):
Mander, Schilderboek, Van het Landtschap. Het achtste Capittel, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 36r [Accessed: 2011-11-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/630zTKsSE].Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 157
Bäume/ sind der Landschaft Musculen/ und mus darinn wol studiret werden.ManderInformat. zur Quellenmarkierung:
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 8) – um Detailangaben wie die farbliche Diversität der Bäume gekürzt (vgl. Klemm, Notizen, zu TA 1675, I, Buch 3 (Malerei), S. 71):
Mander, Schilderboek, Van het Landtschap. Het achtste Capittel, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 37r–37v [Accessed: 2011-11-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/630zTKsSE].In den Bäumen/ welche der Landschaften Musculen sind/ bestehet alles das gut- oder böse Landschaft-Mahlen: weswegen eine besondere Sorgfalt vorzukehren/ um hierinn eine schöne natürliche Wissenschaft von allerley großen Bäumen und deren Blättern oder Baumschlägen/ so wol in die nähe/ als in die weite/ zu erlangen. Sie müßen aber nicht oben rund/ als ob sie geschoren wären/ auch nicht platt oder spitzig/ sondern sich allerseits wol schwingend und rührend/ und also gemahlt werden/ daß alles natürlich anzusehen sey. Und weil aller Arten der Bäume/ deren Blätter/ Farben und Stämme/ gleichwie anderweit auch der Menschen Haar und Kleidung-Falten/ zu erlernen schwer fällt
Mander betont die Schwierigkeit bei der Darstellung dieser nicht körperhaften Elemente, die deshalb »gheest« bedürfe (siehe Mander, Schilderboek, Van het Landtschap. Het achtste Capittel, hier zitiert nach der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 37v [Accessed: 2011-11-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/630zTKsSE]), vgl. Klemm, Notizen, zu TA 1675, I, Buch 3 (Malerei), S. 71.: als ist hierbey desto mehr Mühe und Fleiß anzuwenden/ daß man zur perfection gelangen möge/ und angewöhne eine natürliche angenehme Bilder/ in Landschaften nur ein Beysatz. Manier/ Schlag und Gebrauch.ManderInformat. zur Quellenmarkierung
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 8) – um Detailangaben wie die farbliche Diversität der Bäume gekürzt (vgl. Klemm, Notizen, zu TA 1675, I, Buch 3 (Malerei), S. 71):
Mander, Schilderboek, Van het Landtschap. Het achtste Capittel, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 37r–37v [Accessed: 2011-11-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/630zTKsSE]. SandrartInformat. zur Quellenmarkierung:
Sandrart ersetzt hier die abschließenden Verse von Manders Kapitel zur Landschaft, in denen dieser von biblischen und poetischen Historien in Landschaftsdarstellungen und von dem antiken Maler Ludius (nach Plinius) handelt (vgl. Klemm, Notizen, zu TA 1675, I, Buch 3 (Malerei), S. 71; Klemm, Kommentar Viten 1995, S. 909 f., Anm. 621,18). Sandrart bringt hingegen Beobachtungen zu Claude Lorrains Landschaftsmalerei.
Siehe auch den Abdruck bei Peltzer (Teutsche Academie 1675/Viten (Ed. Peltzer 1925), S. 405 f.).Die Bilder und das Vieh in den Landschaften/ sollen nicht sonders Liecht/ Schönheit und Farben bekommen: damit sie/ als nur ein Beysatz/ der Landschaft sich untergeben.
Die Länderey coloririt wol/ nach Regen und bey Donnerwetter/ Eine Landschaft im Leben/ ist allemal angenehmer und vollkommener anzusehen/ wann ein Regen vorüber ist/ auch wann ein Donnerwetter die Luft zertheilet: dann da erscheinen die Wolken in unersinnlich-seltsamen Formen und Coloriten. auch in der Herbst-Zeit. Diß befindet sich auch in der Herbst-Zeit: da die Bäume und ihre Blätter theils rötlich/ theils gelb/
coloriren/ und Form und Farben sich veränderlich zeigen: welches dann den Gemälden große Anmutigkeit gibet.
Mahlen ist besser/ als Zeichnen/ nach dem Leben. Die Landschaft-Mahler/ haben hierinn/ indem sie viel nach dem Leben gezeichnet/ sich wol-erfahren gemacht: maßen sie solcher Handriße sich nachmals überall bedienen können.Ich selbst thäte solches/ etliche Jahre lang. Endlich aber/ als mein nächster Nachbar und Hausgenoß zu Rom/ der berühmte Der Autor, und Claudius Gilli übeten sich hierinn zu Rom. Claudius Gilli, sonst Loraines genant/ immer mit ins Feld wolte/ um nach dem Leben zu zeichnen/ aber hierzu von der Natur gar nicht begunstet war/ hingegen zum Nachmahlen eine sonderbare Fähigkeit hatte
L’idée est plus explicite dans l’édition latine : cum e contrario in usu colorum magna polleret dexteritate (mais qu’il avait au contraire le pouvoir d’une grande dextérité dans l’utilisation des couleurs).: als haben wir ursach genommen/ (an statt des Zeichnens oder Tuschens mit schwarzer Kreide und dem Pensel) in offnem Feld/ zu Tivoli, Frescada, Subiaca, und anderer Orten/ auch al S. Benedetto, die Berge/ Grotten/ Thäler und Einöden/ die abscheuliche Wasserfälle der Tyber/ den Tempel der Sibylla, und dergleichen/ mit Farben/ auf gegründt Papier und Tücher völlig nach dem Leben auszumahlen.
Dieses ist/ meines darfürhaltens/ die beste Manier/ dem Verstande
Le terme intellectus est utilisé dans l’édition latine. die Warheit eigentlich einzudrucken: weil gleichsam dadurch Leib und Seele zusammen gebracht wird. In den Zeichnungen wird hingegen alzuweit zuruck gegangen/ da die wahre Gestalt der Sachen nimmermehr also pur eigentlich heraus kommet. Es ist auch besagter Claudius, wiewol langsam genug/ endlich in dem Landschaft-Mahlen/ gründen und coloriren/ so perfect worden und hoch gestiegen/ daß er wunder gethan/ und billich ein Antecessor und Ubertreffer aller der andern Noch andere fürtreffliche Landschaft-Mahlere. mag genennet werden.
Auf Lorrains Landschaftsmalerei kommt Sandrart noch mehrfach zu sprechen. Im VII. Kapitel des 2. Hauptteils (TA 1679, III (Malerei), S. 22) zur Landschaftsmalerei wiederholt Sandrart seine Ausführungen aus der Vita des Künstlers (vgl. TA 1675, II, Buch 2 (italienische Künstler), S. 121f.). Über das gemeinsame Malen in der Landschaft berichtet Sandrart auch in seinem Lebenslauf (vgl. TA 1675, Lebenslauf, S. 12); siehe auch Teutsche Academie 1675/Viten (Ed. Peltzer 1925), S. 405 f., Anm. 936. Von ihme/ wie auch von Adam Elzheimer/ Paulo Bril/ Fochier, Bothe, und andern Teutschen und Niederländischen fürtreflichen Landschaft-Mahlern/ wird im Andern Theil ein mehrers zu lesen seyn.SandrartInformat. zur Quellenmarkierung
Sandrart ersetzt hier die abschließenden Verse von Manders Kapitel zur Landschaft, in denen dieser von biblischen und poetischen Historien in Landschaftsdarstellungen und von dem antiken Maler Ludius (nach Plinius) handelt (vgl. Klemm, Notizen, zu TA 1675, I, Buch 3 (Malerei), S. 71; Klemm, Kommentar Viten 1995, S. 909 f., Anm. 621,18). Sandrart bringt hingegen Beobachtungen zu Claude Lorrains Landschaftsmalerei.
Siehe auch den Abdruck bei Peltzer (Teutsche Academie 1675/Viten (Ed. Peltzer 1925), S. 405 f.).