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TA 1675, I, Buch 2 (Skulptur), S. 35

Aldrovandi (Fortsetzung von vorheriger Seite)Informat. zur Quellenmarkierung:
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 6): Aldrovandi, Statue antiche, überprüft anhand der Ausgabe 1556, S. 115–117.Carolin Ott, 02.04.2012Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 122
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und an dessen basi allerhand Egyptische Crocodillen/ Schiffe/ und seltsame Thiere. Beyde haben Cornucopien bey sich/ und ist des Nili Statua vor Alters bey S. Stephano Caco gefunden worden. Auf diese weise pflegten die alte Poeten die Gottheit der Flüsse aus zu bilden/ und zudichten/ daß sie in solcher Gestalt an dem Ursprung jedes Flußes ligen/ und die Wasserströme von sich giessen. Sie haben auch denselben das denkwürdigste der jenigen Gegend zugeeignet/ dardurch sie fliessen: und darum ist die Tyber hier auf die Wölfin geleget/ weil dieselbe die erste Urheber der Stadt Rom/ Romulum und Remum, ernehret/ durch welche Stadt dieser Fluß lauffet. Dem Nilo aber haben sie besagte Thiere zugeeignet/ weil dieser Fluß durch Egypten sich ergiest/ worinn dergleichen Thiere zu finden. Durch der beyden Cornucopie, wird angedeutet die Fruchtbarkeit/ welche durch dieses Flusses jährlichen Auslauff/ der 16 Cubitos hoch/ so mit den 16 Kindlein bemerket/ sich ergiesset/ jetzt-gedachtem Lande zugetheilet wird. Das Bild aber ist vor sich selbsten einer grossen Person gleich/ und wol bey Leib/ auch in dergleichen Altertum/ und unvergleichlich. Zwischen diesen zween Flüssen/ ist ein kleiner Fluß/ auf einer basi, in Form eines Triangels/ zu sehen/ mit allerhand Bildhauer-Arbeit gezieret.

Der Jüngling Antinous. Hinter der Tyber/ in dem Bogen der Mauer/ sihet man die nackende Statue des Antinoi stehen: dem ein Arm fehlet/ der andere aber in einer von der Schulter herabhangenden Binde ruhet. Dieser Antinous war ein sehr schöner Jüngling/ welchen Käyser Hadrianus sonderlich solle geliebt haben. Dergleichen Köpfe/ werden an vielen Orten in Rom gefunden.AldrovandiInformat. zur Quellenmarkierung
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 6): Aldrovandi, Statue antiche, überprüft anhand der Ausgabe 1556, S. 115–117.Carolin Ott, 02.04.2012Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 122
SandrartInformat. zur Quellenmarkierung:
Sandrart passt den Zeitpunkt der Auffindung an (bei Aldrovandi heißt es: »fu ritrovata al tempo nostro«, vgl. Aldrovandi, Statue antiche 1556 (Editio princeps), S. 117). Zudem weist er auf die von ihm geleistete graphische Ausstattung des Kapitels hin.Carolin Ott, 10.04.2012
Diese Statue ist/ vor ungefähr 100 Jahren/ auf dem Berg Esquilino, gefunden worden: von dessen großer qualitet in der Kupferplatten ein mehrers zu ersehen ist.SandrartInformat. zur Quellenmarkierung
Sandrart passt den Zeitpunkt der Auffindung an (bei Aldrovandi heißt es: »fu ritrovata al tempo nostro«, vgl. Aldrovandi, Statue antiche 1556 (Editio princeps), S. 117). Zudem weist er auf die von ihm geleistete graphische Ausstattung des Kapitels hin.Carolin Ott, 10.04.2012

AldrovandiInformat. zur Quellenmarkierung:
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 6): Aldrovandi, Statue antiche, überprüft anhand der Ausgabe 1556, S. 117 f.Carolin Ott, 10.04.2012
der Fluß Arnus, Zur rechten Seiten desselben/ ist das Bild des Flußes Arni, der bis an die Hüfte bekleidet/ in einer Gestalt stehet/ als ob er aus seinem Krug Wasser giessen wolte/ das in ein unter ihm stehendes Gefäß lauffen soll. Diese Statue ist auf zween Schnecken/ so aber modern sind/ gesetzet. Sonsten fliesset dieser Fluß/ mitten durch Florenz und Pisa.

die Königin Cleopatra Zur linken Seiten des Antinoi, befindet sich die in Onmacht sinkende/ und derenthalben mit dem Haupt auf dem rechten Arm ruhende Cleopatra. Unter ihr stehet auch ein antiches Gefäße/ in welches ein unter ihr entspringendes Wasser sich ergiesset. Diese Cleopatra ware eine Königin in Egypten/ die sich mit vielen Romanischen Herren/ sonderlich mit Julio Caesare und M. Antonio, gemein gemacht. Nachdem aber dieser/ von Octavio Augusto, in offener Feldschlacht überwunden worden/ hat sie sich selbst durch an die Brust gelegte Schlangen ermordet/ damit sie nicht in ihrer Feinde Hände gerahten möchte: und also ist sie in Stein gehauen/AldrovandiInformat. zur Quellenmarkierung
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 6): Aldrovandi, Statue antiche, überprüft anhand der Ausgabe 1556, S. 117 f.Carolin Ott, 10.04.2012
SandrartInformat. zur Quellenmarkierung:
Mit diesem Einschub verweist der Autor auf seinen eigenen Beitrag zu der graphischen Ausstattung des Kapitels.Carolin Ott, 10.04.2012
wie hierbey das Kupfer zeiget.SandrartInformat. zur Quellenmarkierung
Mit diesem Einschub verweist der Autor auf seinen eigenen Beitrag zu der graphischen Ausstattung des Kapitels.Carolin Ott, 10.04.2012

AldrovandiInformat. zur Quellenmarkierung:
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 6): Aldrovandi, Statue antiche, überprüft anhand der Ausgabe 1556, S. 118 f.Carolin Ott, 10.04.2012
Hercules und Antaeus, Bey dieser findet sich eine Statua, wie Hercules den Antaeum erdrucket. Dann nachdem jener mit diesem in Streit gerahten/ und Antaeus von der Terra, als seiner Mutter/ indem er auf ihr gestanden/ Kraft empfangen/ hat Hercules

Rechte Spalte

ihm diesen Vortheil benehmen/ und ihn/ von der Erden aufhebend/ in den Armen erdrucken müßen. Hercules hat keine Beine/ und Antaeus weder Kopf noch Arme.

Käys. Commodus, In einem Bogen darbey/ ist zu sehen/ die nackende und nur mit einer Löwenhaut umgebene Statua des Käysers Commodi: Eine Abbildung der Statue findet sich erst in der lateinischen Ausgabe des Statuenbuchs Sculpturae veteris admiranda, die Sandrart 1680 herausgibt; s. Herkules und Telephos / »COMMODVS . IMP.« (Sculpturae admiranda 1680, Tf. XX).Carolin Ott, 12.04.2012 von welchem/ weil er sich fast allen Lastern zur Beute gegeben/ man ingemein halten wollen/ daß er nicht des frommen tugendhaften Käysers Aurelii, sondern eines Fechters Sohn gewesen seye/ deme des Käysers Gemahlin Faustina, die ehliche Treu brechend/ sich beygesellet.

Apollo, Nicht weit hievon stehet ein ganz nackender Apollo, ohne daß er einen Köcher/ und ein Kleid über die Schulter abhangen hat. Es scheinet/ ob hätte er seinen Bogen los geschossen/ und ruhet er mit seiner rechten Hand auf einem Stock/ um den eine Schlange gewunden/ wie hiernächst in Kupferstich zu sehen. Es haben ihn die Alten also gebildet/ darmit anzuzeigen/ daß/ weil er und die Sonne eines seye/ er mit seinen vergiften auf die Erde geschossenen Stralen die Pestilenz/ und unter den Menschen das sterben errege. AldrovandiInformat. zur Quellenmarkierung
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 6): Aldrovandi, Statue antiche, überprüft anhand der Ausgabe 1556, S. 118 f.Carolin Ott, 10.04.2012
SandrartInformat. zur Quellenmarkierung:
Dieser Satz stammt nicht von Aldrovandi, sondern wurde von Sandrart ergänzt.Carolin Ott, 02.04.2012
Sonsten wird für gewiß gesaget/ daß dieses Bild eben das jenige sey/ das im Tempel des Oraculi zu Delphos gestanden/ und der ganzen Welt geweissaget/ aber zur Zeit der Geburt Christi verstummet: und mag es Käys. Augusten/ als er/ wie bekant/ das Orakel umsonst gefraget/ nach Rom haben bringen lassen.SandrartInformat. zur Quellenmarkierung
Dieser Satz stammt nicht von Aldrovandi, sondern wurde von Sandrart ergänzt.Carolin Ott, 02.04.2012

AldrovandiInformat. zur Quellenmarkierung:
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 6): Aldrovandi, Statue antiche, überprüft anhand der Ausgabe 1556, S. 119 f.Carolin Ott, 02.04.2012
der Priester Laocoon, Hinter dem Nilo sihet man/ die/ nach Plinii Aussage/ preiswürdigste Statue, so jemals gemacht worden/ nämlich das aus einem Stuck unvergleichlich gemachte Bild des Trojaners Laocoon, und seiner beyden Söhne/ um welche sich zwey Schlangen sehr verwunderlich wickeln/ und diese dreye/ durch ihre mördliche Bisse/ tödten: derenthalben der eine Sohn/ seinen in großem Schmerzen ligenden Bruder und sterbenden Vatter/ gleichsam wehmütigst beklaget. Diese Statue soll von dreyen berühmten Rhodiser- Künstlern/ nämlich Aegisandro, Polydoro und Athenodoro, verfärtiget/ und in Käysers Titi Palast von Plinius aufbehalten worden seyn; bis es/ vor ungefähr 150 Jahren/ in einem Erdfall/ den man ingemein die 7 Säle nennet/ gefunden worden: daher vermutlich ist/ daß an selbigem Ort Käysers Titi Palast gestanden.AldrovandiInformat. zur Quellenmarkierung
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 6): Aldrovandi, Statue antiche, überprüft anhand der Ausgabe 1556, S. 119 f.Carolin Ott, 02.04.2012
SandrartInformat. zur Quellenmarkierung:
Die Begründung für den fehlenden rechten Arm des Laokoon ist ebenso eine Ergänzung Sandrarts wie der Verweis auf den Kupferstich der Teutschen Academie. Die Ankündigung, in einem späteren Teil seines Publikationsprojekts auch die beiden Söhne der Laokoongruppe abzubilden, wird der Autor nicht umsetzen.Carolin Ott, 02.04.2012
Er ist noch ganz gestaltet zu sehen/ auser daß/ zur Zeit Papst Clementis Regierung/ als man die vortreffliche Stadt Rom Anno 1527 jämmerlich verwüstet/ auch der rechte Arm dieses herrlichen Bilds abgeschlagen worden. Sie ist aber in unserm Kupferstich hierbey ergänzt zu sehen. Beede Kinder/ die jetzt/ aus Mangel des spatii, davon geblieben/ sollen künftig absonderlich/ mit noch andern Statuen/ hernach folgen.SandrartInformat. zur Quellenmarkierung
Die Begründung für den fehlenden rechten Arm des Laokoon ist ebenso eine Ergänzung Sandrarts wie der Verweis auf den Kupferstich der Teutschen Academie. Die Ankündigung, in einem späteren Teil seines Publikationsprojekts auch die beiden Söhne der Laokoongruppe abzubilden, wird der Autor nicht umsetzen.Carolin Ott, 02.04.2012

AldrovandiInformat. zur Quellenmarkierung:
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 6): Aldrovandi, Statue antiche, überprüft anhand der Ausgabe 1556, S. 120–122.Carolin Ott, 10.04.2012Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 124
Venus und Cupido, Hierauf folget/ die aus dem Bad kommende und in dünne Leinwat gekleidete Venus, welche ihren darbey stehenden Cupido ansihet. Dieser Statue mangelt nichts/ als die linke Hand: Cupido aber hat keine Arme. Auf dem Piedestal dieses Bilds/ ist nachfolgende Schrift gegraben: eine andere Venus, Veneri felici sacrum Salustia Helpidia D.D. Nicht weit hiervon/ stehet eine andere ganz nackende

Aldrovandi (Fortsetzung auf einer folgenden Seite)Informat. zur Quellenmarkierung
Als Quelle liegt hier folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 6): Aldrovandi, Statue antiche, überprüft anhand der Ausgabe 1556, S. 120–122.Carolin Ott, 10.04.2012Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 124