Herkules und Telephos
Personen-Bezüge
- Commodus <Imperium Romanum, Imperator> ; So Sandrarts Bezeichnung in Übereinstimmung mit seinen Zeitgenossen; s. Haskell/Penny 1981, S. 188.
- Herakles ; So die heutige Forschungsmeinung; s. Haskell/Penny 1981, S. 189.
- Telephos
Kunstwerk-Bezüge
- Heckenauer: Herkules und Telephos / »COMMODVS . IMP.« (Admiranda 1680, Tafel XX) Graphik
Orts-Bezüge
Literatur
- Census; http://census.bbaw.de/easydb/censusID=151507 [19.03.2009]
- Haskell/Penny 1981; S. 188 f. zu Nr. 25
Basis-Daten
Datierung
Röm. Kopie eines griechischen Originals aus dem 4. Jh. v. Chr.
Material/Technik
Marmor
Format/Maße
2,15 m (Höhe)
Heutiger Aufbewahrungsort
Rom, Musei Vaticani, Museo Chiaramonti, Inv.-Nr. 1314
Externe Ressourcen und Referenzdatenbanken
Census:
151507
Erwähnungen in der Teutschen Academie
»Käys. Commodus,«
TA 1675, I, Buch 2 (Skulptur), S. 35
»In einem Bogen darbey/ ist zu sehen/ die nackende und nur mit einer Löwenhaut umgebene Statua des Käysers Commodi: von welchem/ weil er sich fast allen Lastern zur Beute gegeben/ man ingemein halten wollen/ daß er…«
TA 1675, I, Buch 2 (Skulptur), S. 35
Kommentare
Aus Briefen an Kardinal Ippolito I. (1479–1520) und Isabella d’Este (1474–1539) sind wir darüber unterrichtet, dass die Skulptur am 15. Mai 1507 im Garten eines Hauses am Campo dei Fiori in Rom gefunden wurde. Kurz darauf wurde sie von Papst Julius II. erworben, der sie im Belvedere-Hof aufstellen ließ.
Schon in der frühesten Beschreibung von Ludovico Fabriano wird die Figur als Herkules bezeichnet, dann meint man die Statue als Porträt des Kaisers Commodus identifizieren zu können. Erst durch Winckelmann (1717–1768) wurde die Auffassung, dass es sich um ein Porträt handle, verworfen. Während er eine Identifizierung als Herkules mit Ajax vorschlug, meinte Visconti (1751–1818) vielmehr Herkules mit seinem Sohn Telephos dargestellt zu sehen. Dieser Deutung hat sich die Forschung bis heute angeschlossen (s. Haskell/Penny 1981, S. 188 f.).
In der Teutschen Academie findet die Statue zunächst nur in einem Passus Erwähnung, der aus Ulisse Aldrovandis Publikation Le statue antiche übernommen wurde; s. TA 1675, I, Buch 2 (Skulptur), S. 35. Eine ausführliche Beschreibung wird erst auf S. 70 der lateinischen Ausgabe des Statuenbuchs eingefügt, in dem sich auch eine Kupfertafel der Skulptur findet.