Kommentar
Aus Briefen an Kardinal Ippolito I. (1479–1520) und Isabella d’Este (1474–1539) sind wir darüber unterrichtet, dass die Skulptur am 15. Mai 1507 im Garten eines Hauses am Campo dei Fiori in Rom gefunden wurde. Kurz darauf wurde sie von Papst Julius II. erworben, der sie im Belvedere-Hof aufstellen ließ.
Schon in der frühesten Beschreibung von Ludovico Fabriano wird die Figur als Herkules bezeichnet, dann meint man die Statue als Porträt des Kaisers Commodus identifizieren zu können. Erst durch Winckelmann (1717–1768) wurde die Auffassung, dass es sich um ein Porträt handle, verworfen. Während er eine Identifizierung als Herkules mit Ajax vorschlug, meinte Visconti (1751–1818) vielmehr Herkules mit seinem Sohn Telephos dargestellt zu sehen. Dieser Deutung hat sich die Forschung bis heute angeschlossen (s. Haskell/Penny 1981, S. 188 f.).
Kommentar von Carolin Ott — 19.03.2009
Dieser Kommentar bezieht sich auf:
- Kunstwerk: Herkules und Telephos