TA 1679, III (Malerei), S. 79
Sandrart (Fortsetzung von vorheriger Seite)Informat. zur Quellenmarkierung:Diese Viten wurden von Sandrart verfasst und dem Zweiten Hauptteil der Teutschen Academie von 1679 hinzugefügt (vgl. Sponsel 1896, S. 38).Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 1094
absonderlich von dem unvergleichlich-curiosen Gerard Dau auch von Mires und andern/ gar saubere kleine und in Oel-Farb gemachte Stück gehabt/ von denen/ wie bereit in unserm Ersten Theil am 320. Blad Meldung geschehen/ eines/ nur eine Hand groß/ zu 600. bis 800. ja wol gar 1000. fl. bezahlt worden/ welche Kunst-Stücke nebst andern herrlichen raritäten/ Herr Jacob del Böe von seinem Bruder erblich überkommen/ und in seines Hauses Cabinet zu Hamburg noch zu finden/ auf welchen unsere Kneller
Dieser Verweis besitzt mehrere Ziele:
Kneller, Godfrey
Kneller, Johann Zacharias
ziemlich hoch gestiegen und sehr berühmt worden. Endlich sind beede Brüder von dar in Engelland übergeschifft/ woselbsten beede Königl. Majestäten/ so wol sich selbsten/ als dero gantze Konigl. Familie, von ihnen abcontrafäen lassen/ daruber sie in grosser Würde gehalten/ und von vielen hohen Potentaten/ mit ihrem Lob und Nutz gebraucht werden. Der eine Bruder Zacharias hat in der Architectur und seinen studien mercklich zugenommen/ wie er dann in Landschafften/ Gefolgen/ und dergleichen Artligkeit/ in Ruinen/ anticaglien stillstehenden Sachen auf Tafeln/ allerhand Kriegs-Rüstung Bücher und Blumen/ auch andern dergleichen Dingen mit natürlicher Vorstellung nach dem Leben sehr hoch kommen/ und noch täglich sich verbessern thut/ auch in Contrafäten sich geübt machet.
In der lateinischen Ausgabe der Teutschen Academie erfährt die Vita einen Zusatz und Godfrey Kneller wird dort auf Tafel 8 mit einem Vitenporträt gewürdigt: »Inter quas nuper ad me delata fuit Effigies Serenissimi Principis et Marchionis Brandenburgici Onolzbacensis Londini viventis magnitudine picta, quae egregie et cum omni boni Artificis qualitate expolita erat. Unde et his locum inter artifices laudatissimos in tabula nostra 8 tribuere volui« (Sandrart, Academia 1683, S. 392); vgl. Teutsche Academie 1675/Viten (Ed. Peltzer 1925), S. 424, Anm. 1573.SandrartInformat. zur Quellenmarkierung
Diese Viten wurden von Sandrart verfasst und dem Zweiten Hauptteil der Teutschen Academie von 1679 hinzugefügt (vgl. Sponsel 1896, S. 38).Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 1094
SandrartInformat. zur Quellenmarkierung:
Diese Vita wurde von Sandrart verfasst (Sponsel 1896, S. 38). In der lateinischen Ausgabe der Teutschen Academie ist diese Biographie ausgelassen (vgl. Sponsel 1896, S. 44).W. Vailliant W. Vailliant dessen in unserm vorigen Buch fol. 374. gedacht worden/ war in der Mahler-Kunst/ absonderlich in guten Contrafäten Lebens-Grösse/ wolerfahren/ hatte es auch in der so genanten Schwartz-Kunst so weit gebracht/ daß er darinnen ie länger ie höher gestiegen. Bis endlich der zeitliche Tod/ ihn zu Amsterdam aus diesem in ein besseres Leben versetzt.SandrartInformat. zur Quellenmarkierung
Diese Vita wurde von Sandrart verfasst (Sponsel 1896, S. 38). In der lateinischen Ausgabe der Teutschen Academie ist diese Biographie ausgelassen (vgl. Sponsel 1896, S. 44).
SandrartInformat. zur Quellenmarkierung:
Diese Vita wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 38). In Ergänzung zur Vita im Ersten Hauptteil der Teutschen Academie (vgl. TA 1675, II, Buch 3 (niederl. u. dt. Künstler), S. 374) werden hier konkrete Werkbeispiele genannt.A. Blootolin IN dessen aber vermehret solche schöne Wissenschafft allda A. Blootolin, der durch seine vortreffliche Hand im Kupferstechen und Etzen/ alles was in der schwartzen Kunst zu thun müglich hervorzeiget/ absonderlich in der nach Raphäel d’ Urbin gemahlten Judith/ so ein stehendes holdseliges Weiblein/ welche des entleibten Hollopherni Haupt anschauet/ so dermassen wol und natürlich ausgemacht/ daß alle Liechter und Schatten nach gebührenden Regeln beobachtet worden. Wie dann auch des Pensionarii de Witt, und dessen Bruders Contrafät/ nebenst andern in grosser Gestalt/ seine vernünfftige Erfahrenheit/ in unaussetzlicher täglicher Ubung/ sein Lob noch ferner vermehren.
In der lateinischen Ausgabe der Teutschen Academie an dieser Stelle der Zusatz: »Sic Icones quoque Principis Austriaci et Serenissimae conjugis, nec non Wittii Pensionarii etc.« (Sandrart, Academia 1683, S. 385).SandrartInformat. zur Quellenmarkierung
Diese Vita wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 38). In Ergänzung zur Vita im Ersten Hauptteil der Teutschen Academie (vgl. TA 1675, II, Buch 3 (niederl. u. dt. Künstler), S. 374) werden hier konkrete Werkbeispiele genannt.
SandrartInformat. zur Quellenmarkierung:
Diese Vita wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 38). Sie wird in der lateinischen Edition der Teutschen Academie nicht übersetzt, sondern als eine praktisch neu verfasste Vita hinzugefügt (Sandrart, Academie 1683, S. 388); vgl. Sponsel 1896, S. 45.Gerhard Laires GErhard Laires ein berühmter Mahler/ begabe sich aus Franckreich in Holland/ und erwehlte zu seinen Wohn-Sitz die vortreffliche Stadt Amsterdam darinnen Er/ vermittelst seiner guten Gaben/ in der Mahlerey sich sehr bekannt machet. Dessen Geist leitet Ihn auf gantze und reiche Historien, Poesien, Bacchanalien und anders/ iedoch in kleinen Figuren/ die er alle wol/ nach iedes Art und Eigenschafft aus zu sinnen/ und mit seltzamen/ gleichwol gerechten beyfügungen zu bezieren weis. Ist sonsten in seinen Sachen Universal,
und scheinet ein Nachfolger des/ berühmten Pordons von Pariß zu seyn. Massen sein schöner Geist aus denen von ihme erst neulich in Kupfer gebrachten/ und zu Amsterdam ans Liecht gegebenen Abdrucken mercklich erhellet/ worunter ein Stück von Bacchanalien mit dieser Beyschrifft:
Enervant vires corporis atque animi,
In gedachten Stück zeiget er die weltliche Wollüste der unbedachtsamen Jugend/ welche sich dem Baccho und Veneri ihre fleischliche affecten, in einer seltzamen iedoch wolverstandenen Landschafft aufopfren/ diese ist nun mit ungemeinen iedoch natürlichen Laubwerck und allerley Bäumen überwachsen/ dabey einige ruinen und Gebäude/ unter denen mannigfaltige Baccanti ligen/ absonderlich ein trunckener Jüngling/ der auf einer mit Wein gefülten Bocks-Haut/ nebenst einer Nymphen schläfft/ und beede von andern umstehenden Nymphen und Satyren außgelachet werden. Andere haben den runden Tantzreihen aufgeführt/ und ergötzen sich im Garten bey dem kühlen Wasser mit baden und Conversationen. Andere Trunckene/ verkriechen sich in finstere Winckel und suchen nach dergleichen Gesindleins Leben und Art/ sich in Uppigkeit und Wollust zu erfüllen. Worinnen alles mit sonderlichen Verstand/ so wol in der Zeichnung als nackenden Ausbildungen der affecten, in der Zier/ in Liecht und Schatten/ samt dem Wieder-Schein/ wol und vernünfftig beobachtet worden/ und zwar dergestalt/ daß diese geetzte Manier keinem Kupferstich zu weichen/ sondern in vielen Dingen mit Ausbildung der natürlichen Eigenschafft/ derer Landschafften/ Bäumen/ Gründen/ Gebäuden/ Ruinen und dergleichen billich vorzuziehen.SandrartInformat. zur Quellenmarkierung
Diese Vita wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 38). Sie wird in der lateinischen Edition der Teutschen Academie nicht übersetzt, sondern als eine praktisch neu verfasste Vita hinzugefügt (Sandrart, Academie 1683, S. 388); vgl. Sponsel 1896, S. 45.
SandrartInformat. zur Quellenmarkierung:
Diese Vita wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 38).Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 1096Daniel Preißler DAniel Preißler/ Mahler und Contrafäter/ ward gebohren An. 1627. in der Königl. Böhm. Haupt-Stadt Prag/ von dannen wegen anhaltender Unruhe in Glaubens-Sachen seine Eltern sich nach der Churfürstl. Sachs. Residenz-Stadt Dresden begeben/ woselbsten Er bey dem damahligen Churfürstl. berühmten Hof-Mahler: N. Schiebling/ der Edlen Mahlerey-Kunst mehrern Grund gelegt/ nach Verfliessung etlicher Jahren aber/ wieder nacher Praag und einige andere Orth in Teutschland gereist/ bis er endlich nacher Nürnberg kommen/ woselbst er sich verheyrathet/ und häuslich niedergelassen. Und unangesehen seiner guten naturalien zu der Kunst/ er zu Anfangs seines Studii, sehr gehindert worden/ auch wegen ermanglender Mittel der Künste Mutter Italien/ oder andere Länder/ (wie sehr ers auch verlangt.) nicht besuchen können/ so hat er gleichwol in der Kunst eine ziemliche Ehren-Stuffe erreicht. Und ob er wol anfangs bey Christian-----
In der lateinischen Ausgabe der Teutschen Academie an dieser Stelle: »Norinbergae« (Sandrart, Academie 1683, S. 385); vgl. Teutsche Academie 1675/Viten (Ed. Peltzer 1925), S. 424, Anm. 1578. nur zu allerley gemeinen Sachen gebraucht worden und darbey wenig gelernt/ so ist doch/ nachdeme An. 1650. bey dem Friedenschlus-Tag allda alle hohe Potentaten durch unsern von Sandrart in
Diese Vita wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 38).Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 1096