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TA 1679, III (Malerei), S. 73

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SandrartInformat. zur Quellenmarkierung:
Dieser Künstler wurde im Ersten Hauptteil der Teutschen Academie von 1675 noch nicht erwähnt. Die Vita wurde dem Zweiten Hauptteil von 1679 hinzugefügt und von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 38).Julia Kleinbeck, 30.08.2011
trieben werdend/ verwunderlich anzusehen: Er mahlte auch Schnee Nebel-Winter-Stück darinn es schneyt/ frostig anzusehen: viel Landschafften/ Sonn- und Mond-Schein/ viel Nacht-Brunsten/ da Soldaten die Dörfer plünderten: gute Contrafeit/ desgleichen Amelierte er viel Stück auf Spiegel-Glas/ machte auch viel auf die Maur in frischen Bestich: zeichnete viel Fisirungen für Goldschmiede und Glasmahler/ mahlte sehr schön mit Gummi-Farben: und wuste auch den Grabstichel auf des Calloten Mannier/ mit rein und groben Schraffirungen zu führen/ wie er dann auf silberne Schalen und Geschirr sauber gestochen von Historien/ Landschafften/ mit schönen Einfassungen von Schweiffen und Blumen: Sein Bildnus ist künstlich in Silber getrieben/ hoch erhoben durch Gabriel Straub/ welcher viel schöner Werck in Zürich nach dieses berühmten Mahlers Füßleins Rissen/ auf Silber getrieben hat.

Er ward gebohren den 28. Oct. An. 1598.

Ist selig entschlaffen den 8. Sept. An. 1664. Hier irrt Sandrart. Füsslis Todesdatum wird für den 28.09.1665 bzw. 20.10.1665 angenommen; vgl. Teutsche Academie 1675/Viten (Ed. Peltzer 1925), S. 423, Anm. 1540/AKL, Bd. XLVI, S. 169.Julia Kleinbeck, 30.08.2011SandrartInformat. zur Quellenmarkierung
Dieser Künstler wurde im Ersten Hauptteil der Teutschen Academie von 1675 noch nicht erwähnt. Die Vita wurde dem Zweiten Hauptteil von 1679 hinzugefügt und von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 38).Julia Kleinbeck, 30.08.2011

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Diese Vita wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 38).Julia Kleinbeck, 30.08.2011
Johan Jacob Thurneisen von Basel. DIe Natur wolte uns/ als eine fruchtbare Mutter/ aus dem kalten Schweitzerlande/ abermal mit einem vortrefflichen Geist der schönen Kunst des Kupferstechens/ durch den Weltberühmten Joh. Jacob Thurneysen/ begünstigen. Welcher des Rahtsherrn Andreas Thurneysen zu Basel/ und Anna Schlümbergerin/ die eine Tochter war des Rahtsherrn oder Burgermeisters Johann Ulrich Schlümbergers zu Mühlhausen/ Sohn ist. Nachdem derselbige/ in seinen kindlichen Lehr-Jahren/ mercklich in seinen Studien zugenommen/ macht sich bald berühmt hat er sich durch den Grabstichel also wol berühmt gemacht/ daß seine grosse Wissenschafft und die Zierde seiner nimmer genug gespriesenen lieblichen Arbeit/ die bey allen Liebhabern hochgehalten/ ihn sehr bald in hohen Werth gebracht/ und in den vermehrt seine Wissenschafft Ruhm einer ungemeinen Meisterhafftigkeit; weil er in seinen Grabstichen Kunst und Anmuth meisterlich gemischt/ dessen ich nun gar viele und lange Exempel erzehlen könte/ aber geliebter Kürtze/ dem Exempel: der Laocont. auch weil bereits in unserm Ersten Theil der Teutschen Academie fol. 364. in etwas gedacht haben/ nur allein von vortrefflichen nacketen Laoconte, der für eine vollkommene Zier dieser Kunst von Männiglich gehalten/ und ein Muster seiner geschickten Hand ist/ Meldung thun. An demselben hat er den nacketen Leib/ wo es von nöthen/ mit zweyen Schraffirungen vernünfft- und artig ausgeführt/ und dadurch bewehrt/ daß er auf solche Weise thun könne alles/ was diese Kunst vermag. Hingegen aber hat er an Antinous der herrlichen Statua/ oder stehendem Bilde des Jünglings Antinous, so in diesem Buch die Platte aa vorstellet/ alles nur/ mit einer Schraffirung/ herauszubringen/ unternommen/ den Anfang der Schraffirung auf der Nasen gemacht/ und alsofort damit herum gefahren/ bis das gantze Bild dergestalt umgeben/ daß der gantze auch halbe Schatten/ samt denen Wiederscheinen sattsam und so wol ausgebildet/ als ob dasselbe/ mit vielen unterschiedlichen Creutzstrichen übergangen wäre. Mit dergleichen berühmter Erfahrenheit einer Schraffirung verfertigte er die Statua Latona, die von den Kunst-verständigen

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Patona Latona oder Venus.über alles gepriesen und gehalten wird. In Nachfolgung der Zeichnung perfect, des Grabstichels unvergleichlichen Meisterhafftigkeit ein wahres Exemplar dieser Prosession, wie die Plat. bb mit mehrem zeiget. Welche seine Geschicklichkeit mich bewogen/ sein Conterfät/ in der 5. Plate ans Liecht zu setzen.

Er wurde ohnfehr Meister durch die Zeichenkunst/ ein vollkommener Kupferstecher. RIchard Collin von Luxenburg einer guten famili ist in den Studien und in der Natur selbsten gleichsam zur Zeichen-Kunst erzogen: Sintemal er hierin ein vortrefflicher Mann worden. Er begab sich selbsten auf das Kupfferstechen/ ohne Meister/ und ließ darinn sehr viel vortreffliche Wercke seiner edlen Hand an den Tag kommen: welche wie in unserm vorigen schon gedacht/ zu einem ein gutes Exempel wider heutiges Tag Lehrlinge. Anführungs-Meister unsern heutigen jungen Kupferstechern stattlich dienen könten. Dann ob wol dieser guten jungen Leute fast ohnzehlbar viel seyn/ finden sich doch unter so vielen ihrer gar wenig/ die zu etwas vollkommenes gelangen; Die Meiste geben nur schwache Brüder ab: darum weil sie sich in der Zeichen-Kunst/ gar nichts befleissen noch dazu zu bewegen sind/ unangesehen die gantze Substantz daran ligt/ achten sie doch solches nicht/ stechen nur aufs Kupffer unwissend dahin/ und ligen also ihr Lebelang elendiglich unten. Wie hingegegen unser Collin/ durch die gute Zeichen-Kunst ein vortrefflicher Meister des Kupfferstechens habe Exempel einer Kunst werden können/ ist ohnnötig hiehero weiter zu erzehlen/ weiln der Exempel seiner Hand in unserm ersten Buch gar viel zu sehen. Wir wollen nur von ietzigen seinen Kupfferwercken/ melden/ als die selbst sein Lob trefflich mehren; nemlich von dem TitulTitul über diese drey edle Künste Hier drückt sich Sandrart missverständlich aus. Collin stach zwar das Frontispiz für die 1679er Ausgabe der »Teutschen Academie«, in der auch mehrere Künste allegorisch dargestellt sind. Nur drei Künste, nämlich die titelgebenden »Bau-, Bild- und Malereykünste«, zeigt hingegen das von Gustav Amling gestochene Frontispiz der »Teutschen Academie« von 1675.Carolin Ott, 01.09.2009: Worinnen zu sehen alles das jenige/ was sonsten durch den glatten Pensel zu geschehen pflegt/ Er/ Collin aber in Kupfer durch den harten Grab-Stichel zu wegen gebracht hat. Der Ruhm folgt den Wercken. Also Marc. Aurel. zu Pferd. auch ist die Statua zu Pferd von ihm gemacht von Marc. Aurelio, imgleichen Seneca und andere. Seneca, Dieser Verweis besitzt mehrere Ziele:
Gallier und sein Weib / »PAETUS und ARIA« (TA 1675, Tafel h)
Gallier und sein Weib / »PAETUS et ARIA« (TA 1679, Tafel c)
Paetus und Aria
/ der Cupido, Meleager, Galathea, Belisarius, Sabina, die Poesis, Apollo, der Satyr, Gladiatores, (oder Fechter/) Pan, Natura, der Poenitent, Pastor, Leu / und Pferd/ auch alle folgende Medaglionen Hiermit sind die 22 Tafeln mit Abbildungen berühmter antiker Persönlichkeiten gemeint, die den Text der TA 1679, III (Malerei), TA 1679, III (Malerei), S. 26 bis TA 1679, III (Malerei), S. 68 illustrieren.Carolin Ott, 05.05.2010 und die andere Contrafäiten/ samt dem seinem selbsteigenem/ so dir die 5. Plat. zu sehen giebt. Welche alle seiner schönen Wissenschafft/ und wie die nöthige Zeichen-Kunst allein vollkommene Kupferstecher machen könne/ sattsam bezeugen.SandrartInformat. zur Quellenmarkierung
Diese Vita wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 38).Julia Kleinbeck, 30.08.2011

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Dieser Künstler wurde im Ersten Hauptteil der Teutschen Academie von 1675 noch nicht erwähnt. Die Vita wurde dem Zweiten Hauptteil von 1679 hinzugefügt und von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 38).Julia Kleinbeck, 30.08.2011Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 1091
MArtin Block vornehmer Kauff- und Handelsman zu Stettin in Pommern/ sonsten von Utrecht aus Holland gebürtig/ hinterließ Daniel Block Anno 1580. einen Sohn/ Namens Daniel Block/ welcher zu guten Sitten und Tugenden von Jugend auf sich hat informiren lassen. Derselbe hatte/ von Jugend auf/ grosse Beliebung zu der Edlen Mahler-Kunst (welche er auch/ (als er Anno 1593 bey Jacob Scheren in Dantzig/ damals berühmten Meister gebracht ward/) dergestalt begriffen/ daß seine Contrafaiten ihme grossen Ruhm und Ehr erworben: Nachdemmal er für den König in Dennemarck

Sandrart (Fortsetzung auf einer folgenden Seite)Informat. zur Quellenmarkierung
Dieser Künstler wurde im Ersten Hauptteil der Teutschen Academie von 1675 noch nicht erwähnt. Die Vita wurde dem Zweiten Hauptteil von 1679 hinzugefügt und von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 38).Julia Kleinbeck, 30.08.2011Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 1091