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TA 1679, III (Malerei), S. 75

Sandrart (Fortsetzung von vorheriger Seite)Informat. zur Quellenmarkierung:
Dieser Künstler wurde im Ersten Hauptteil der Teutschen Academie von 1675 noch nicht erwähnt. Die Vita wurde dem Zweiten Hauptteil von 1679 hinzugefügt und von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 38).Julia Kleinbeck, 30.08.2011Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 1089
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nacher Wien an Keyserl. Hof recommendirt Er conterfätet die Käyserliche Majestät. worden. Allda er nicht allein viel hohe Ministers/ sondern auch die Römisch-Käyserl. Majestät Selbsten in Keyserlichen Ornat, groß und klein gecontrafeitet Benjamin von Block wurde von Fürstbischof Marquard an den Kaiserhof empfohlen. Das ausgewählte Dreiviertelporträt stammt aus dem Ankunftsjahr.Julia Kleinbeck, 06.10.2010/ und dafür mit einer ansehnlichen Keyserlichen güldenen Gnaden-Ketten und Bildnüs regalirt ist Benjamin von Block erhielt bereits 1672 eine goldene Kette mit Gnadenpfennig (vgl. Krieger 1969/70, S. 94, Anm. 94). Diese Auszeichnung tragend ist Block im Vitenporträt 1675 zu sehen.Julia Kleinbeck, 12.08.2010. Zu geschweigen/ was er sonsten noch für andre Fürsten/ Grafen und Herren mehr/ mit seinem zu Regenspurg kunstreichen Strich abgebildet. Sonsten hält er sich mehrentheils in Regenspurg auf. Ihr Fürstl Durchl. zu Freysing in groß gecont Ihr HochFürstl. Durchl. Albrecht Sigmund/ Bischoffen zu Freysingen und Regenspurg/ Hertzogen in Bayern (welcher ein grosser Aufnehmer aller Freyen Künste ist.) hat er etzliche mahl gecontrafeitet; und zwar einmal in Lebensgrösse/ bey einem Tisch unter einem grossen ansehnlichen Baldekin, sitzend. Unten an der Erden/ neben Ihr Durchl. ligt ein grosser Englischer schwartz- und weisser Hund: welcher vor grosser Hitze so natürlich lechzet/ daß/ als der lebendige Hund sein Contrafeit angesehen/ er davor sich gescheuet und entwichen. An diesem Stück haben Ihre Hochfürstl. Durchl. sonders gnädiges Belieben getragen/ derenthalben auch den Blocken in grossem Werth gehalten/ und gute Gleichheit und Angenemheit. mit Mildigkeit angesehen. Es ist allerseits bekandt/ daß seine Contrafeiten sehr wol-gleichend/ anmutig/ und gefällig seyn: Die er überdas/ mit besonderer Geschwindigkeit/ weiß zu verfertigen/ Gestalltsam ich dessen Lob und Würde an zweyen besondern meiner eigen Contrafäiten/ klärlich bescheinigen kan.

Was sein Leben und Wandel betrifft/ ist er der Tugend und Redligkeit beflissen/ niemals hat man ein schändlichs Gemähld von ihm gesehen. Deswegen/ als ihme einsmals ein vornehmer Herr/ welcher auf solche geyle ärgerliche Bilder und andere Liederlichkeit/ viel spendirte/ unsrem Blocken zum öfftern anlag/ er solte ihm einen Türckin-Kopff von allerhand weiblichen Natur-Gliedern/ jungen und alten/ kleinen und grossen zusammen ordiniren/ gleichwie man von allerhand Früchten oder stilligenden Dingen/ offt solche Köpffe inventirt/ und für begehrten Kopf/ den er doch in wenig Tagen hätte können verfertigen/ 100 Reichsthaler zu geben versprach; weigerte sich doch dieser gewissenhaffte Mann/ und sagte/ wann sie ihm auch 10000 Rthl. geben wolten/ so begehrte er nicht einmal auch nur einen Strich anzufangen. Worüber jener/ als ein sehr weltlicher Herr/ sehr gelachet und sich verwundert hat; Er aber nochmaals gesagt/ was Gott und die Natur/ bey dem Menschen/ verborgen und guter Hofman. halten wolte/ begehrte er so liederlicher Weiß/ nicht zu offenbaren. So giebt er auch einen guten beredtsamer Hofman. Seine Abbildung ist auch in der 5ten Platen beygebracht.SandrartInformat. zur Quellenmarkierung
Dieser Künstler wurde im Ersten Hauptteil der Teutschen Academie von 1675 noch nicht erwähnt. Die Vita wurde dem Zweiten Hauptteil von 1679 hinzugefügt und von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 38).Julia Kleinbeck, 30.08.2011Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 1089

SandrartInformat. zur Quellenmarkierung:
Diese Vita wurde von Sandrart verfasst und folgt im Wesentlichen den im Ersten Hauptteil der Teutschen Academie gegebenen Informationen ( TA 1675, II, Buch 3 (niederl. u. dt. Malerei), S. 374), vgl. Sponsel 1896, S. 38.Julia Kleinbeck, 30.08.2011
Melchior Barthel. MElchior Barthel aus Sachsen bürtig von dem ist in unserm ersten Buch gedacht/ daß er zu Rom/ und Venedig/ die Bildhauerey-Kunst bestermassen erfahren/ grosses Lob erhalten. Für Barthels Aufenthalt in Venedig (1657–70) ist die Mitarbeit am Grabmal für den Dogen Giovanni Pesaro belegt und gleichsam das Hauptwerk des Künstlers. Vgl. Theuerkauff 1987, S. 80/Teutsche Academie 1675/Viten (Ed. Peltzer 1925), S. 413, Anm. 1174.Julia Kleinbeck, 04.08.2010 In Statuen seine Kunst hoch gebracht von Stein auch in Helffenbein Als Beispiel für Barthels Arbeiten in Elfenbein sei die Statuette »Ein Löwe fällt ein Pferd an« genannt.Julia Kleinbeck, 09.08.2010 zu arbeiten es hoch gebracht/ und endlich wieder in sein Vaterland ankommen. Das Glück aber hat ihme nicht günstig

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seyn/ oder Gott vielmehr für das Zeitliche/ ihm das ewige Glück frühe gönnen wollen. Denn er ward bald Bett- und Grab-lägerig/ und starb bald zu grossem Leidwesen der wahren Kunst-Verständigen/ als die hernach sein Contrafeit übersand: womit ich in der 5. Platen seine Gedächtnus ehren sollen.SandrartInformat. zur Quellenmarkierung
Diese Vita wurde von Sandrart verfasst und folgt im Wesentlichen den im Ersten Hauptteil der Teutschen Academie gegebenen Informationen ( TA 1675, II, Buch 3 (niederl. u. dt. Malerei), S. 374), vgl. Sponsel 1896, S. 38.Julia Kleinbeck, 30.08.2011

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Diese Vita wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 38).Julia Kleinbeck, 31.08.2011
JOhann Ulrich Hürdters/ Bildhauers/ nunmehr Joh. Ulrich Hürdters. zu Ulm wonhafft/ haben zwar in unserm ersten Buch 353. schon gedacht: weil aber sein Name daselbst durch des Druckers Unfleis oder Irrthum/ gefälscht/ und für Hürdter/ Fürtuer Fürtner gesetzt worven worden: als habe solchen Fehler billich erinnern sollen/ mit diesem Anhange/ daß dieses Bildhauers grosser Fleis und Kunst/ sonderlich in Helffenbein/ und in andern noch täglich um ein merckliches sich ergrössert. Sonst aber beziehe ich mich/ auff vorgemeldtes voriges Buch/ welches von ihm ein mehres zu vernehmen giebt.SandrartInformat. zur Quellenmarkierung
Diese Vita wurde von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 38).Julia Kleinbeck, 31.08.2011

SandrartInformat. zur Quellenmarkierung:
Dieser Künstler wurde im Ersten Hauptteil der Teutschen Academie von 1675 noch nicht erwähnt. Die Vita wurde dem Zweiten Hauptteil von 1679 hinzugefügt und von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 38).Julia Kleinbeck, 31.08.2011Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 1093
Hans Rudolf Wertmüller von Zürch HAns Rudolff Wertmüller, von dem uhralten berühmten Geschlecht der Wertmüller in Zürch entsprossen/ ward gebohren den 17. Maji An. 1639. Sein Herr Vater/ Johann Georg Wertmiller Herr des Raths/ auch General-Feld-Zeugmeister/ Autor und Director der Fortification gemelter Stadt/ ein besonderer Liebhaber aller Künsten/ hat ihne gezeugt/ mit der Edlen und Tugendreichen Frauen Anna Wertmüllerin einer gebohrnen dieses Geschlechts. Er war der ander Sohn/ welcher gleich dem ersten/ durch Privat-Institution, bey Zeiten zu den Studiis gezogen worden. Weil er aber von Anfang verspüren lassen/ daß er wegen etwas schwacher Gedächtnus nicht sonders grossen Lust darzu/ hingegen durch sein selbst eignen Riß/ ob wol kindische/ doch der Natur gemässe Inventionen/ und schöne Geschrifften/ eine grosse Inclination zu der Schreib-Kunst und Mahlerey bezeugt: Als hat sein Herr Vatter sich erinnert/ daß/ in der Astronomia oder Mathemathica, Poesi, und Mahlerey/ schwerlich einer zu sonderbarem Ruhm und einen grossen Namen gelangen mögen/ wann er nicht mit sonderbahrer Iufluentz darzu gleichsam erkohren worden; Deswegen in Ansehung erweisenden innerlichen Treibs und Fleisses er die gäntzliche Hoffnung gefasst/ daß er etwas sonders praestiren dörffte: zumal weil er/ der Vater/ ihm/ vermittelst göttlicher Gnade/ und selbsterlangter Wisserschafft/ in den Künsten/ mit vielen von den besten Meistern/ alten und neuen/ langer Hand zusammen gelegten Zeichnungen/ Kupferstücken/ Gemählden und Bildern/ überaus grosse Subsidia und Anleitungen geben könte; diesem wird den Künsten allein zugeordnet nach sich gäntzlich entschlossen ihn den Künsten allein zu widmen. Und weil er wol wuste/ daß die Zeichnung gleichsam der Vater/ die Colorit oder Ferbung aber/ die Mutter der Mahlerey ist/ als ließ er ihn 3. Jahr nichts anders thun als Zeichnen und touschen/ so wol nach den antiqven Kupferstücken Basso-relieven und Bilderen/ als nach durch die Zeichen-Kunst den lebendigen Gestalten. Massen dann noch eine grosse qvantität solcher Zeichnungen und Contrafeiten/ mit der Feder und Grau in Grau zu sehen/

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Dieser Künstler wurde im Ersten Hauptteil der Teutschen Academie von 1675 noch nicht erwähnt. Die Vita wurde dem Zweiten Hauptteil von 1679 hinzugefügt und von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 38).Julia Kleinbeck, 31.08.2011Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 1093