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TA 1679, III (Malerei), S. 70

Sandrart (Fortsetzung von vorheriger Seite)Informat. zur Quellenmarkierung:
Diese Ergänzungen zur Vita Goltzius, die im ersten Hauptteil der Teutschen Academie (TA 1675, II, Buch 3 (niederl. u. dt. Künstler), S. 264) hauptsächlich auf van Mander zurückgeht (vgl. entsprechender Quellenkommentar), stammen von Sandrart (vgl. Sponsel 1896, S. 38).Julia Kleinbeck, 26.08.2011Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 1084
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Und weiter Romae & Graeciae Medaglien Bücher. aus den alten Müntz-stücken hervor gesucht: oder wie der Lateinische Tittel lautet. De Romanae & Graecie antiquitatis monumentis, è Priscis Numismatibus Erutis, per Hubertum Goltzium Hat vortreflich alle Medaglien nach der Ordnung eingericht.Herbipolitanum Venlonianum, Civem Romanum. Welches Werck weyland P. Paul Rubens selbst von seiner Hand/ mit einem schönen Tittel beehrt hat: Und zwar billich: Weil solches vortreffliche Werck allein eines Mannes und Menschen-Lebens Arbeit in sich hält/ wegen des vielfältigen Nachsuchens/ um alle iemals gesehene antique Müntzen beyzubringen/ und in ihre rechte Ordnung zurichten/ durchaus glaub- und namhafftig zubeschreiben. Welches alles mit einer solchen Vernunfft und Vollkommenheit ist ausgeführt/ daß weder der Gewißheit der Medaglien/ noch ihrer vollständigen Ordnung/ etwas gebricht/ und also solchem ausbündigem Werck/ in dieser Materi/ billig der Vorzug bleibet. Daher ich/ demselbigen rühmlichen Werck zu Lobe und Ehren/ dieses Meinige/ mit seinen contrafeiten/ zieren wollen/ wie in Platte 4. zusehen.SandrartInformat. zur Quellenmarkierung
Diese Ergänzungen zur Vita Goltzius, die im ersten Hauptteil der Teutschen Academie (TA 1675, II, Buch 3 (niederl. u. dt. Künstler), S. 264) hauptsächlich auf van Mander zurückgeht (vgl. entsprechender Quellenkommentar), stammen von Sandrart (vgl. Sponsel 1896, S. 38).Julia Kleinbeck, 26.08.2011Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 1084

SandrartInformat. zur Quellenmarkierung:
Die Ergänzungen zur Vita Domenichinos wurden von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 38).Julia Kleinbeck, 26.08.2011
Dominico Zampieri.DOminico Zampieri, von Bollognie ein Discipel des Annibal Caesars/ dessen Manier Ein grosser Meister. er wol gefolgt/ und seines grossen Verstandes/ wie auch beständigen Fleisses sehr viel Anzeigungen/ an vortreflichen Werken/ zu Rom auch zu Grotta ferrata, und zu Neapoli, hinterlassen/ deren aller in unserm vorigen Buch gedacht. Weil aber wir gern sein Contrafeit damals hiezu/ in der Platten S. wo der Platz noch offen steht) eingebracht hätten/ selbiges iedoch nit eher haben können: wollen wir anietzo den günstigen Liebhaber damit in Plat. 4. verehren Wie Sandrart hier schreibt, war ein Vitenporträt Domenichinos ursprünglich bereits für den ersten Band der Teutschen Academie vorgesehen; vgl. TA 1675, II, Buch 2 (italienische Künstler), S. 197. Auch im Bericht an den Buchbinder berichtigt Sandrart, dass er das versprochene Bildnis erst 1679 im dritten Teil einfügen konnte.Carolin Ott, 29.08.2011. Mehrers ist von ihme/ zu melden/ nichts übrig/ als daß er/ neben seinem grossen Verstande/ ein schönes Exempel gewest der Christlichen Redligkeit. Dann damals/ wie ich noch jung etwas schwach in meinem Studio zu Rom war/ iedoch Seine Aufrichtigkeit gegen seinen Freundt. ernstlichen Fleiß gebrauchte/ und ihn/ Zampieri, mir/ für einen Vatter zu seyn gebeten: hat er/ zu meinem Aufkommen alle Treue erwiesen/ in Eröffnung dessen was ich noch nicht gewust und gemeldt/ daß er iederzeit/ wann ich ihme etwas Neues von meiner Hand gemahlt zeigen werde/ alsdann wolte er in meiner Gegenwart/ wie ein Freund/ alle Mängel mir entdecken/ hinterrucks aber nicht vergessen zu melden/ was zu meiner Wolfart dienete dieser beede freundliche Redlichkeit habe ich/ zu meinem grossen Nutzen/ viel Jahr erkentlich genossen/ und das Italiänische Sprichwort stattlich erfahren.

Gli Amici buoni, sono gli. Angeli nostri. das ist: Gute Freunde seynd unsere Engel.SandrartInformat. zur Quellenmarkierung
Die Ergänzungen zur Vita Domenichinos wurden von Sandrart verfasst (vgl. Sponsel 1896, S. 38).Julia Kleinbeck, 26.08.2011

SandrartInformat. zur Quellenmarkierung:
Diese Vita wurde von Sandrart verfasst und dem Zweiten Hauptteil der Teutschen Academie hinzugefügt.Julia Kleinbeck, 24.11.2011Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 1086
Thomas Blanschet, von Paris. WAnn die Mutter-Liebe der Natur iemand mit besondern Gaben der Vernunfft begünstigen will; so befindet sich ins gemein/ bey demselbigen Menschen/ ein zeitlicher Anfang/ also augenscheinlich/ daß die mögliche Erfahrenheit gar bald verspüret wird. Dessen haben wir ein schönes Exempel an unserm Thomas Blanschet. Der von gutem Geschlecht/ zu Paris geboren/ und/ in seiner zarten Jugend zwar gantz geneigt zu der

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Wil zu Paris daz Bildhauen lernen/ ist aber zu schwach/ und muß deswegen die Mahler-Kunst annehmen. Bildhauerey gewesen/ weil er aber von Leib und Gliedern/ zu dieser Arbeitsamkeit zu schwach geurtheilt/ durch wolmeinenden Raht des kunstreichen Bildhauers allda/ Namens Sarazin, beredet worden/ die edle Mahlerkunst zuerwehlen. Gestalt er auch solcher Gutfindung also gefolgt/ und sein Studium zu dieser Kunst zuwenden/ den Anfang Er macht seinen Anfang in der Architectura, und Perspectiv. gemacht/ wie auch die Architectur und perspectiv fleissig beobachtet/ sich bey Zeiten nacher Italien begeben/ und zu Rom Blanchets Aufenthalt in Rom fällt in den Zeitraum zwischen 1635/40-1654 und ist durch die stati d’anime für die Jahre 1647–1653 belegt. Demnach hält sich Blanchet zunächst in der Pfarrgemeinde San Lorenzo in Lucina, später in San Nicolà i Aricone auf; vgl. Galactéros-de Boissier 1991, S. 50–64.Julia Kleinbeck, 02.12.2011 in Architectur- und perspectiv mahlen/ sich bald soviel berühmt gemacht/ daß er davon bequemlich zu leben gehabt: insonderheit weil er vorhero zu Paris des berühmten Macht selbe auf La Mayr Art.Architecteur-Mahlers/ La Meyr, Ruinen/ und andere Antiquitäten/ die er vortreflich verstanden und wol colorirt, gesehen/ sehr nahe bey gekommen/ wo nicht gar einige Verbesserung gegeben. Er wurde allda/ von dem berühmten Ist von guter Invention.Poussin, besucht; welcher hernach sehr rühmlich von seiner Wissenschafft/ und verfertigten Tafeln/ gesprochen. Da er ausgebildet/ wie die Stadt Rom gantz übern Hauffen geworffen darnieder lieget/ von der Kunst aber wiederum vom neuem aufgeklaubt Macht ihme ein gutes Lob. wird/ als die den Anfang wieder gemacht/ wo es die Andere gelassen/ hat ihm solches so viel Lobens verursacht/ daß deswegen der berühmte Bildhauer Alexander Agardi sich vieler seiner kleinen Tafeln bedient/ zu den Cabinetten gemahlt/ durch gantz Rom. überall bekandt gemacht/ und sein Nam Signior Thomasso durch gantz Rom also erschallet/ daß er in kleinen Tafeln zu machen sein Vermögen sich beladen befunden/ deswegen und weil sein Verstand ihn zu mehrer Erfahrenheit in grossen Wercken angereitzt/ auch von Andern/ sonderlich von dem Mahlet viel besonderlich nacher Lyon dardurch so gewirket/ daz er/ Blanschet/ von dem Magistrat dahin beruffen worden. berühmten Andreas Sackii in Rom darzu angefrischt wurde Über die Verbindung zu Sacchi ist nichts bekannt; vgl. Galactéros-de Boissier 1991, S. 64.Julia Kleinbeck, 02.12.2011: machte er unterschiedliche grosse Wercke/ die in Franckreich wurden gebracht/ und noch allda in dem Cabinet zu Lyon, bey dem Herrn Chaumelle, mit grossem Ruhm zu sehen; auch so viel gewircket/ daß dadurch ein löblicher Magistrat zu Lyon wol bedächtlich entschlossen/ ihn/ zu ihres neuerbauten berühmten Rahthauses Bezierung Verrichtet vortreffliche Wercke in den Stadt-diensten an des Rahthauses grosser Saal/ und andern Zimmern. zu gebrauchen/ deren grossen Saal auch Raths- und andere Zimmer/ durch seine rühmliche Hand/ überall zuschmücken/ durch ihren Ordinari Stats-Mahler/ Pantho ihn nach Lyon beruffen lassen/ und dieses gantze grosse Werck ihm übergeben. Woselbst die grosse Menge seiner mannichfaltigen und sinnreichen Gedancken und Wercke viel Lobes und Preises/ von Kunstverständigen erhalten. Man hat so wol den Zierat/ die Austheilung der Historien/ die rechte Ausbildung Dessen schöne Exempel. der Zeit/ Orts und dergleichen Zugehörs/ als auch der Kunst beygebrachte Anmutigkeit hoch verwundert; sonderlich aber seine treffliche Erfahrenheit in der Optic/ oder Seh-Kunst/ welche auf etliche unregulirte gewölbte Mauren. Mit so kunstreicher Geschickligkeit/ gewisse Historien gemahlt/ daß dieselbe von unten aufwerts flach und eben anzusehen: Massen die Bilder darinnen verkürtzt/ und doch keine/ ohnangesehen dieses Gewölb gebogen/ auf deren Vertical gerad zu stehen/ scheinen/ welches eine also schwere Sache/ dero sich viel Hochverständige nicht bald unterstanden. Unter

Sandrart (Fortsetzung auf einer folgenden Seite)Informat. zur Quellenmarkierung
Diese Vita wurde von Sandrart verfasst und dem Zweiten Hauptteil der Teutschen Academie hinzugefügt.Julia Kleinbeck, 24.11.2011Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 1086