Idealbildnis Kaiser Karls des Großen
Personen-Bezüge
Orts-Bezüge
- Nürnberg, Rathaus; seit 1526
Literatur
- Anzelewsky 1971; S. 233, Kat.-Nr. 123
- Teutsche Academie 1675/ Viten (Ed. Peltzer 1925); S. 387, Anm. 175
Basis-Daten
Datierung
um 1512
Material/Technik
Öl auf Holz
Format/Maße
190 x 89 cm
Inschriften
rechts und links des Kopfes: »Karolus magnus imp(er)avit Annis 14«; umlaufende Inschrift auf dem Rahmen: »Dis ist der gstalt und biltnus gleich / Kaiser Karlus der das Remisch reich / Den Teitschen vnder tenig macht / Sein kron und klaidung hoch geacht / zaigt man zu nürenberg alle Jar / mit andern haltum offenbar«
Heutiger Aufbewahrungsort
Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum, Inv.-Nr. Gem 167, St. Nbg 78
Erwähnungen in der Teutschen Academie
»… ohne Ursach in hoher Acht gehalten werden. Allda in seinem Vatterland Nürnberg hat er das herrliche Contrafe Caroli Magni, und noch eines Erz-Herzogs von dem Hauß Oesterreich hinterlassen. Wiederum sein und seiner Mutter…«
TA 1675, II, Buch 3 (niederl. u. dt. Künstler), S. 225
Kommentare
Den Auftrag für die Bildnisse der Kaiser Karl d. Gr. und Sigismund erhielt Dürer vom Rat der Stadt Nürnberg spätestens 1510. Die Tafeln sollten zwei um 1430 entstandene Porträts in der Heiltumskammer im Schopperschen Haus am Markt ersetzen. Dort wurden die Krönungsinsignien der deutschen Kaiser sowie die Reichsreliquien aufbewahrt. Dürer sollte sich dabei vermutlich recht getreu an die vorhandenen Bildnisse als Vorlage halten. Nachdem Nürnberg lutherisch geworden war, büßten die Tafeln und mit ihnen die anderen Reichskleinodien ihre Bedeutung als Heiligtümer ein. Sie wurden gemäß eines Ratsbeschlusses von 1526 in das Nürnberger Rathaus verbracht (vgl. Anzelewsky 1971, S. 233–236 und Anzelewsky 1980, S. 153, Nr. 135–136).