Der Heilige Laurentius vor seinem Martyrium
Personen-Bezüge
Orts-Bezüge
- Idstein, Residenzschloss, Kabinett; 1661 dort erstmals dokumentiert, vgl. Priever 2001, S. 176
Literatur
- Kat. Frankfurt u. a. 2006; S. 94 f., Kat.-Nr. 18
- Andrews 1985; S. 22 f.; S. 176 f., Kat.-Nr. 9
- Bachner 1997
- Priever 2001; S. 176
Basis-Daten
Datierung
um 1600/01
Material/Technik
Öl auf Kupfer
Format/Maße
26,7 x 20,6 cm
Heutiger Aufbewahrungsort
London, The National Gallery, Inv.-Nr. 1014
Externe Ressourcen und Referenzdatenbanken
National Gallery London:
NG1014
Erwähnungen in der Teutschen Academie
»… und Junge/ die ein Feuer vor dem Wald aufmachen/ gebildet. Nicht weniger künstlich ist sein Gemähl/ wie S. Lorenz vor dem Richter entkleidet wird/ ihne folgends auf dem Rost zu braten/ bey dem allda gestellten Abgott/ der sich aber andächtig zum Himmel wendet/ mit unbeschreiblichen affecten welches original jezo bey dem hochgebornen Reichs-Grafen und Herrn/ Herrn Johann von Nassau/ zu Saarbrucken…«
TA 1675, II, Buch 3 (niederl. u. dt. Künstler), S. 294
Kommentare
Sandrart weist in seiner Beschreibung zu Recht darauf hin, dass Elsheimer nicht das Martyrium selbst, sondern deren Vorbereitung darstellt. Von einer traditionellen Schilderung wie Tizians Altarbild in der Gesuiti-Kirche in Venedig, die Elsheimer möglicherweise gesehen hat, unterscheidet sich das Gemälde auch durch die ungewöhnliche Herkules-Statue, die vielleicht durch spätantike Merkur-Skulpturen angeregt wurde. Inhaltlich setzt Elsheimer den mythologischen Held in Beziehung zum christlichen Heiligen, um die Tugendhaftigkeit des Märtyrertods zu betonen (vgl. Andrews 1985, S. 22 f.).
Vermutlich durch Vermittlung Matthäus Merians d.J. kaufte Graf Johann das Bild, dessen Echtheit ihm Merian 1661 in einem Brief bescheinigte: »das Elsheymerische Stücklein ein perfektes Original seye« (vgl. Priever 2001, S. 176).