Heller-Altar, Standflügel: Heiliger Cyriakus (Rückseite: Säulenschaft mit Kapitell)
Personen-Bezüge
- Cyriacus <Heiliger> ; Dies ist die inschriftlich gesicherte Identifizierung.
- Stephanus <Heiliger> ; So Sandrarts fälschliche Bezeichnung
Orts-Bezüge
Literatur
- Kat. Stuttgart 2008; Kat.-Nr. 8, S. 107–113, Autorin: Antje-Fee Köllermann
- Slg. Kat. Frankfurt 2005; S. 353–373
- Kat. Karlsruhe 2007–2008; S. 138, Kat.-Nr. 7, Autorin: Astrid Reuter
Basis-Daten
Datierung
um 1509–1511
Material/Technik
Tannenholz
Format/Maße
99,1 x 42,8 cm
Signatur und Bezeichnung
Bez. auf der Sockelkante: ».S.CIRIACVS.«
Im Buch der Text: »AVC[TORITA]TE D[OMI]NI N[OST]RI ICH[ES]V XPI[STI] EXORCEO TE P[ER] ISTA TRIA NO[M]I[N]A EDXAI EBON TI GRAM[M]ATON IN NO[M]I[N]E P[AT]RIS ET FILII ET SP[IRIT]VS S[AN]CTI AMEN«
Heutiger Aufbewahrungsort
Frankfurt am Main, Städel-Museum, Inv.-Nr. HM 37, Dauerleihgabe des Historischen Museums
Erwähnungen in der Teutschen Academie
»… gemahlt/ auf einem ist S. Lorenz mit dem Rost/ auf den andern eine S. Elisabeth/ auf dem dritten ein S. Stephan/ und auf dem vierdten ein ander Bild/ so mir entfallen/ sehr zierlich gestellet/ wie es noch allda zu…«
TA 1675, II, Buch 3 (niederl. u. dt. Künstler), S. 236
»… Franckfurt/ bey den Prediger-München/ gemahlt: als/ zum Exempel/ auf ein Altar-blat die seelige Elisabeth/ S. Stephan/ S. Lorentz/ und N. oberhalb dessen auch die Verklärung unsers seligmachers Jesu Christi/ auf dem Berge…«
TA 1679, III (Malerei), S. 68
Kommentare
Das auf der Laurentius-Tafel befindliche Monogramm »MGN« für Mathis Gothart Nithart hat sich nach neusten Untersuchungen als ursprünglich erwiesen (vgl. Kat. Stuttgart 2008, S. 114, Anm. 3). Unklar bleibt hingegen, ob die Namensinschriften auf den Sockelkanten der Tafeln der männlichen Heiligen authentisch sind. Den als Cyriakus beschrifteten Heiligen, spricht Sandrart irrtümlich als Stephanus an.
Die von Grünewald wohl um 1509–11 geschaffenen Standflügel sind auch auf den Rückseiten mit Grisaillen versehen. Sie zeigen glatte, schlanke Säulen auf runden Porstamenten. Die Kapitelle sind mit belaubten Ästen, Jungfernrebe und Efeu umwunden. In ihrer Form scheinen die Säulen den Rundpfeilern der Frankfurter Dominikanerkirche nachempfunden worden zu sein. Neben dem ersten südwestlichen Rundpfeiler war der Heller-Altar ehemals aufgestellt, so dass die gemalten Rundsäulen diesen flankierten (vgl. Decker 1996, Abb. 3, 17/Kat. Karlsruhe 2007–2008, S. 134).