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Das Werk wird mit einer gravierten Goldplatte in Verbindung gebracht, die Dürer in einem Brief an Georg Spalatin Anfang 1520 erwähnt: »Awch schick jch hy mit zwey getrückte crewczle, sind jn gold geschtochen«. Zwar ist die Frage nach der Funktion nicht mit Sicherheit geklärt, doch liefert eine dem Abdruck im Städel beiliegende Notiz des Straßburger Baumeisters Daniel Specklin (1536–1589) einen Hinweis darauf, dass die Kreuzigung als Schmuckstück für Maximilian I. gedient haben könnte. Specklin spricht zwar von einem Schwertknopf – weshalb die »kleine Kreuzigung« auch als »Degenknopf Kaiser Maximilians« bezeichnet wird –, doch wäre auch eine Verwendung als Hutagraffe wie sie ähnlich im Holzschnitt Dürers zu sehen ist denkbar. Ein Abdruck befand sich im Gebetbuch Willibald Pirckheimers eingeklebt, was auf die hohe Wertschätzung und vielfältige Verwendung von Goldschmiedegravierungen hinweist (vgl. Rainer Schoch in Schoch/Mende/Scherbaum 2001, S. 224–225).

Kommentar von Christina Posselt11.03.2009

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