Die kleine Kreuzigung

Wurde geschaffen von

Literatur

Die Kunstwerk-Daten stammen aus
Wird behandelt in Literatur

Basis-Daten

Datierung

um 1519

Material/Technik

Abdruck einer gravierten Goldplatte

Format/Maße

Durchmesser 39 mm

Nachgewiesen in

Meder 1932, Nr. 24

Erwähnungen in der Teutschen Academie

»… deren Stucken vier in Eysen geäzt/ neben drey/ so auf Zinn gerissen/ und in Kupfer gestochen/ wann das kleine Crucifix, und selbiges große/ und ein S. Jeronimo mit dabey gerechnet werden/ seyn deren in der Zahl 104. Stück…«
TA 1675, II, Buch 3 (niederl. u. dt. Künstler), S. 225

»… seyn deren in der Zahl 104. Stück in Kupfer/ Zinn und Eysen wissentlich bekandt/allein/ wie gemeltes kleine Crucifix, also ist der heilige Hieronymus in der Wüsten rund/ so ich einig und allein bey Hn. Residenten Spiring…«
TA 1675, II, Buch 3 (niederl. u. dt. Künstler), S. 225

»… geätzt und in Zinn gerissen/ nebst andern die grosse Creutzigung/ (wovon blos der Umzug zu sehen) das kleine Crucifix und ein kleiner Hieronymus, also in allen 106 Stuck gefunden werden. Was Er nun an gemahlten Tafeln…«
TA 1679, II (Skulptur), S. 79

Kommentare

Das Werk wird mit einer gravierten Goldplatte in Verbindung gebracht, die Dürer in einem Brief an Georg Spalatin Anfang 1520 erwähnt: »Awch schick jch hy mit zwey getrückte crewczle, sind jn gold geschtochen«. Zwar ist die Frage nach der Funktion nicht mit Sicherheit geklärt, doch liefert eine dem Abdruck im Städel beiliegende Notiz des Straßburger Baumeisters Daniel Specklin (1536–1589) einen Hinweis darauf, dass die Kreuzigung als Schmuckstück für Maximilian I. gedient haben könnte. Specklin spricht zwar von einem Schwertknopf – weshalb die »kleine Kreuzigung« auch als »Degenknopf Kaiser Maximilians« bezeichnet wird –, doch wäre auch eine Verwendung als Hutagraffe wie sie ähnlich im Holzschnitt Dürers zu sehen ist denkbar. Ein Abdruck befand sich im Gebetbuch Willibald Pirckheimers eingeklebt, was auf die hohe Wertschätzung und vielfältige Verwendung von Goldschmiedegravierungen hinweist (vgl. Rainer Schoch in Schoch/Mende/Scherbaum 2001, S. 224–225).
Christina Posselt, 11.03.2009