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Die Statue wurde bald nach ihrer Auffindung als sterbender Seneca interpretiert. Erst im 18. Jh. wurden andere Deutungsvorschläge geäußert: Richardson (Italienreise 1721) sah in dem alten Mann wegen des unangenehmen und ungepflegten Äußeren einen seit langem inhaftierten Schwerverbrecher vor dem Todesurteil. Johann Joachim Winckelmann (1717–1768) verwarf 1767 die seit um 1600 eingebürgerte Bezeichnung als Seneca und deutete die Figur als Sklaven der antiken Komödie, der mit einem Korb auf den Markt geschickt wird.
Ab 1620 befand sich die Skulptur in der Villa Borghese in Rom (De Lachenal, Lucilla in Kat. Rom 2000, Bd. 2, S. 195), wo sie Sandrart gezeichnet haben will. Für ihn war die Statue des Seneca das beste Beispiel für die Anatomie eines alten Menschen, weshalb er sie auch besonders sorgfältig studierte (vgl. TA 1679, II (Skulptur), S. 6).
(Zusammenfassung des undatierten Eintrags bei ArsRoma)

Kommentar von Brigitte Kuhn-Forte12.02.2009

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