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Sandrart vermerkt zu dem Medaillon mit Saturn, er habe die Darstellung »aus einem kostbaren Antichen Agat abgesehen«; vgl. TA 1680, Iconologia Deorum, Erklärung der Kupfer [II] (S. 1331), unter »6. Saturnus«.
Schreurs merkte dazu an, dass die Antike die Darstellung des Saturn, der seine Zöglinge auffrisst, nicht kannte, und sie erst im Rahmen der Illustrationen zum Ovide moralisé im 14. Jahrhundert populär wurde; s. Schreurs 2007(b), S. 496 f.
Möglicherweise diente Sandrart aber die Abbildung einer antiken Gemme mit der Darstellung einer anderen Person als Vorlage für seine Figur des Saturn: In Agostinis Gemme antiche ist das Porträt des Aristomachus enthalten, der in seiner Körperhaltung, der Ausbildung der Muskeln sowie der Gestaltung des Gewandes große Ähnlichkeiten zur gegenseitigen Figur des Saturn aufweist.

Kommentar von Carolin Ott17.01.2012

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