Kommentar

Alle Kommentare von Christina Posselt anzeigen

Möglicherweise handelt es sich bei diesem Mitglied der Frankfurter Familie Neufville um Johann (Jean) de Neufville, geb. 1615 in Frankfurt, gest. 1663 in Amsterdam. Der Cousin von Sandrarts Gattin Johanna von Milkau leitete ab 1634 das Bankhaus der Familie, das seine Geschäfte zunehmend in Amsterdam tätigte, wo Johann 1638 Susanna Bex heiratete. Diese wurde von Sandrart porträtiert (vgl. Klemm 1986, S. 81 f., Kat.-Nr. 23). Den Grundstock der Kunstsammlung legte Abraham de Neufville (1617–1665), der sich dabei jedoch in finanzielle Schwierigkeiten brachte, aufgrund von Zahlungsunfähigkeiten mehrfach seinen Gläubigern entfliehen musste und aufgrund dieser unrühmlichen Vorkommnisse auch 1647 aus dem familiären Bankhaus ausschied (vgl. NDB, Bd. XIX, S. 119 ff.). Sollte Sandrart auf diesen Zeitgenossen rekurrieren, mag er die Sammeltätigkeit der Neufville bewusst unter dem Familiennamen benannt haben, ohne die Aufmerksamkeit auf einzelne Mitglieder zu lenken.

Kommentar von Christina Posselt29.09.2011

Dieser Kommentar bezieht sich auf: