Kommentar

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Im Unterschied zu Collins Stich in der Teutschen Academie kommt die Skulptur hier frontal zur Abbildung. Da die Zeichnung beschnitten und in einem schlechten Zustand ist, lässt sich ihre Autorschaft nur schwer beurteilen. Die Schattenangabe durch Kreuzschraffierungen und die ondulierende Wiedergabe des Oberkörpers mit der betonten Muskulatur weisen jedoch auf die Eigenhändigkeit Joachim von Sandrarts hin. Möglicherweise handelt es sich um ein Studienblatt aus Jugendzeiten, auf das in späteren Jahren zurückgegriffen wurde; vgl. Mazzetti di Pietralata 2011, S. 205, Kat.-Nr. A1.
Mazzetti di Pietralata äußert Zweifel daran, dass es sich bei dem Vorbild für die Zeichnung um die Skulptur Faun mit Panther handelt, die heute im Palazzo Pitti in Florenz aufbewahrt wird. Die weniger satyrhaften und mehr apollinischen Züge des Faunes erinnern die Autorin an den »Satyr mit Fruchtschurz und Panther« in der römischen Villa Albani (s. R. M. Schneider in Kat. Berlin 1989–1998, Bd. 1, S. 316–324 Nr. 237, Taf. 213–215), der im Vergleich mit der Statue aus der Villa Medici grundlegende Unterschiede in Mimik und Haltung aufweist. Es liegt jedoch näher, anzunehmen, dass Sandrart das Exemplar zeichnete, das sich zu seiner Zeit in der Villa Medici befand und das er mehrfach in der Teutschen Academie erwähnt sowie in Tafel e der TA 1675 zur Abbildung bringt (s. Brigitte Kuhn-Forte im undatierten Kunstwerk-Eintrag 202469 der Datenbank ArsRoma).

Kommentar von Carolin Ott20.09.2011

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