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TA 1679, I (Architektur), S. 77

Donati (Fortsetzung von vorheriger Seite)Informat. zur Quellenmarkierung:
Für Sponsel liegt Donatis Roma vetus als Quelle zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 32). Sandrarts freier, kompilatorischer Umgang mit diesem Quellentext ließ dieses Kapitel bisher keiner konkreten Textstelle zuordnen.Julia Kleinbeck, 16.08.2010Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 807
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was die Siegs-zeichen/ und Flüsse über den Bogen auf; wie auch die Haubtleute an den Seulen herab/ anbetrifft/ so gehen solche die Zeiten Constantini, und dessen Verrichtungen eigenthümlich an: Allwo nemlich Keyser Constantinus dem Volck das Geschenck hält/ den Rath anredt/ die Mauren mit Gewalt angreifft/ kämpft/ und endlich obsieget.DonatiInformat. zur Quellenmarkierung
Für Sponsel liegt Donatis Roma vetus als Quelle zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 32). Sandrarts freier, kompilatorischer Umgang mit diesem Quellentext ließ dieses Kapitel bisher keiner konkreten Textstelle zuordnen.Julia Kleinbeck, 16.08.2010Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 807

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BirkenInformat. zur Quellenmarkierung:
Diese in Versform gestalteten, poetischen Übersetzungen/Schlussverse, die teilweise den Quellenschriften entnommen sind, wurden vermutlich von Sigmund von Birken oder einem der anderen Redaktoren der Teutschen Academie besorgt; vgl. Laufhütte 2011, S. 22.Julia Kleinbeck, 12.01.2012
So muste dann ein Held dem andern Hel- den leihen/
und beeder Lob/ zugleich/ die gantze Welt ausschreyen!
Was machts? die Tugend siht der Tu- gend ähnlich gleich;
durch die Gleichförmigkeit der Keyser wuchs das Reich.BirkenInformat. zur Quellenmarkierung
Diese in Versform gestalteten, poetischen Übersetzungen/Schlussverse, die teilweise den Quellenschriften entnommen sind, wurden vermutlich von Sigmund von Birken oder einem der anderen Redaktoren der Teutschen Academie besorgt; vgl. Laufhütte 2011, S. 22.Julia Kleinbeck, 12.01.2012

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Plat. 16. Das XVII. Capittel.

Rundes Schauspiel-haus Vespasiani. Einweihung von Tito beschehen. Wie solches/ mitten in der Stadt/ gelegen. Unglaubliche Höhe der Schauburg. Form und Gestalt desselben. Ursach der zerlöcherten Mauer daselbst. Altar im Schauspiel-haus. Neues Gemähl und Innschrifften von den Märtyrern. Glücks-Tempel zweyerley Geschlecht.

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DonatiInformat. zur Quellenmarkierung:
Für Sponsel liegt für diese Textpassage Donatis Roma Vetus als Hauptreferenzquelle zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 32). Die erheblichen Abweichungen von Donatis Textpassagen zum Colosseums legen nahe, dass Sandrart auf eine andere Quelle zurück griff, die bisher jedoch nicht identifiziert werden konnte.Julia Kleinbeck, 09.07.2012Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 810
Rundes Schauspiel-haus Vespasiani. DAs runde Schauspiel-haus/ sonst Colossaeum genannt/ hat Keyser Flavius Vespasianus, mitten in der Stadt/ sehr groß und herrlich/ wie die Figur zeigt/ erbauet; Sueton. in Vespas. c. 9. & Tito, cap. 7. dieweil er vernommen/ daß Keyser Augustus eben/ an demselbigen Ort/ dergleichen aufzurichten willens gewest. Wiewol nachmals erst dessen Sohn Titus Einweihung/ von Tito beschehen. denjenigen gäntzlich vollzogen/ und solchen mit grosser Festivität völlig eingeweihet: Sintemal er/ wie Dion hiervon berichtet/ in solcher Schauburg allerhand ansehnliche Schauspiele und Gefechte/ beedes zu Wasser und zu Land/ hundert Tage nacheinander halten lassen: Ingleichen auch mancherley Jachten und Hätzen von Ochsen und andern Thieren. Zu solchem Ende ließ er Elephanten/ Beeren/ wilde Schweine/ Panterthiere/ wie auch eine grosse Anzahl Kranichen/ insgesamt bey 9000. Stuck/ dahin kommen/ welche von Jünglingen geringen Standes umgebracht werden musten. Uberdis giengen die Fechter mit feindseligem und erbittertem Gemüth zusammen/ daß sie einander niederhieben/ und sich solcher Gestalt selbst ihrem Dion. lib. 62. & 66. Jovi, der allda seinen Altar hatte/ aufopferten. Sonst ließ man auch Wasser/ durch sonderbare Leitungen/ allda hinein kommen/ also daß man die Schauburg gleichsam zur See machte/ und dergleichen Wie solches mitten in der Stadt gelegen. Gefecht zu Wasser dadurch vorstellete.

Damit man aber desto besser verstehen möge/ wie solches Spielhaus zu der Zeit/ als Keyser Augustus dergleichen zu bauen willens war/ mitten in der Stadt Rom gelegen; so dienet zu wissen/ daß dazumal solcher Ort mit den 7. Bergen/ als einer Cron/ gantz eingefangen gewest/ und also mitten in gelegen: Unerachtet dessen/ ob gleich ein Berg weiter davon/ dann der andere entlegen war. Zudem/ ob gleich/ nächst dem Capitolio und der Tiber/ der Stadt-zwinger sich geendet/ so war doch die Stadt von aussenher mit so vielen grossen und kleinen Gebäuen dermassen umgeben/ daß es schien/ ob solche/ Unglaubliche Höhe der Schauburg. um derselbigen willen/ mitten in lege.

Ferner so war diejenige Schauburg von einer so unglaublichen Höhe/ von lauter grossen Werckstucken (so aus dem berühmten Steinbruch/ bey der

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Stadt Tibur, heutiges Tages Tiuoli genannt/ dahin gebracht wurden) dermassen aufgeführet/ daß Ammianus lib. 16. Hist. sich Ammianus nicht scheuet/ zu schreiben/ das menschliche Gesicht habe kaum so hoch sehen und reichen können.

Wiewol nun zwar solches Werck von grosser Stärcke/ und dem Gebäue nach für ewig zu schätzen war; so hat es dennoch vom Feuer/ Ungewitter/ und andern Unfällen so grosse Noth erlidten/ daß es an manchem Ort fast gar über einen Hauffen gefallen/ und zu unterschiedlichen malen wiederum hat ausgebessert/ oder gar von neuem erbauet werden Capitolin. in Antonino Pio. müssen. Denn/ so viel uns Capitolinus hiervon berichtet/ so hat Keyser Antoninus dis Lampridius in Heliogab. Schauspiel-haus wieder empor gebracht: Dergleichen vermeldet auch Lampridius, Keyser Heliogabalus habe solches/ nachdem es gantz abgebrannt/ Eusebius in Chron. A. 254. wieder auferbauet: Nicht weniger haben Alexander, Macrinus und Decius, nachdem selbiges zu unterschiedlichen malen abgebronnen/ ihren sonderbaren Fleiß hierinnen rühmlich verspüren/ und an grossen Unkosten nichts ermangeln lassen.

Form und Gestalt desselben. Die Form und Gestalt desselben betreffend/ so war das gantze Gebäu von obbesagten Tiburtinischen Steinen sehr kostbar und prächtig ausgeführet; so in einem geschlossenen Bogenwerck/ mit mächtigen Pfeilern untersetzt/ bestunde; und war rings umher mit einem dreyfachen Spatziergang aufs beste versehen: Die gantze Wand war voller offenen Fenster/ und mit darzwischen-gesetzten viereckichten Seulen sehr wol verwahrt. Darauf lag nun der rund-umher gehende Krantz/ dessen öberste Steine/ nach rechter Eintheilung/ durchlöchert gewest; durch welche Löcher Quer-stangen/ bis auf die Kracksteine herab/ giengen/ daran die Segel-tücher mit Seilen bevestiget wurden; damit die Zuseher unter dem Schatten sitzen möchten. Die inwendige Höle war ablang-rund/ in ahsteigende Bögen/ mit vielen Sitzen/ Staffelweis Ursach der zerlöcherten Mauren daselbst. eingetheilt; wiewol durch das Alterthum nun alles verwüstet/ und fast unkenntlich ist: So sind auch die untersten Pfeiler und Bögen/ von aussenher sehr durchlöchert; welches nicht so wol den barbarischen Völckern/ so die Stadt Rom erobert und

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Für Sponsel liegt für diese Textpassage Donatis Roma Vetus als Hauptreferenzquelle zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 32). Die erheblichen Abweichungen von Donatis Textpassagen zum Colosseums legen nahe, dass Sandrart auf eine andere Quelle zurück griff, die bisher jedoch nicht identifiziert werden konnte.Julia Kleinbeck, 09.07.2012Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 810