TA 1675, II, Buch 2 (italienische Künstler), S. 99
GIOANN FRANCISCO PENNI,
ANDREA DEL SARTO und GIO-
ANNI ANTONIO LICINIO
von PORDENONE.
XLIII. GIOANN FRANCISCO PENNI, Florentinischer Mahler. Seine Werke. Er arbeitet in Gesellschaft mit Julio Romano, und Pierin del Vaga. Sein Bruder Luca Penni. XLIV. PELLEGRINO von Modena, Mahler. XLV. ANDREA DEL SARTO, Florentinischer Mahler. Lernet bey Pietro Cosimo. Seine Werke. Die Historie von S. Philippo. Die Geburt und das Kindbett der J. Maria. Die Predigt und TauffS. Johannis. Ein todter Christus. Andere seine Werke. Zieht in Frankreich. Reißet wieder zuruck. Arbeitet zu Florenz um die Nahrungsmittel/ den Weingarten Christi/ etliche Historien von S. Johannes. Mahlt ferner die Monarchia Julii Caesaris. Seine Werke zu Luca: Will nicht um den Vorzug mahlen. Stirbt an der Pest. XLVI. GIOANNI ANTONIO LICINIO von PORDENONE, lernet die Kunst von sich selbst. Seine Werke zu Udine, das Rahthauß. Seine Werke zu Mantua, Vincenza, Venedig/ in S. Rochus Kirche und sonsten/ zu Genua, stirbt zu Ferrara.
XLIII. GIOANN FRANCISCO PENNI IL FACTOR, Florentinischer Mahler.ManderInformat. zur Quellenmarkierung:
Als Quelle liegt folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 13):
Mander, Schilderboek, De levens van Ioan Francisco Penni, gheseyt den Factoor, Florentijnsch Schilder: en Pellegrino, Schilder van Modana, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 122v–123v [Accessed: 2011-11-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/631IRcp1D].ES ist zum öftern geschehen/ daß/ indeme die Menschen ihrer natürlichen inclination und Neigung/ zu einer oder der andern Kunst/ gefolget/ sie damit den Grund ihrer zeitlichen Wolfahrt geleget/ wie dessen auch ein exempel seyn kan/ GIOANNI FRANCISCO PENNI, von Florenz: Dieser kame in erster Jugend/ aus natürlicher inclination zu der Mahlkunst/ mit Julio Romano, zu Raphael d’ Urbino, von welchem sie als Kinder gehalten/ auch nach seinem Tod/ aller seiner zeitlichen Güter Erben worden sind: Gioanni wurde in Raphaëls Haus in den Kinder-Jahren Factor benamet/ und behielte auch diesen Namen nachmals biß in Tod: Erfolgte in den Zeichnungen seines Lehrmeisters manier zum fleissigsten nach/ und hatte mehr Lust zu zeichnen/ als zu mahlen/ in beyden aber war er unverdroßen/ was er angefangen/ wol zu vollenden.
Seine Werke. Seine erste Stucke sind in dem Päpstlichen Palatio zu sehen/ wo er in Gesellschaft des Pierin del Vaga, Gioanni da Udine, und anderer berühmten Mahlere gearbeitet/ und kan man in derselben Arbeit sehen eine besondere Annehmlichkeit/ als gemacht von einem Meister/ der eifrigst nach der höchsten Vollkommenheit gestrebet/ weßwegen er auch sehr zugenommen/ und ein universal-Mahler worden ist/ zu Landschaften hat er großen Lust gehabt/ verstunde auch die Mahlerey in fresco mit Oel und Eyrfarben sehr wol/ und contrafätete auch sehr verständig nach dem Leben/ dannenhero ließe Raphaël, in seinem Namen/ ihn viel Arbeit verfärtigen/ absonderlich hat er ihn in des Augustin Chisi Pallast viel gebrauchet/ wie aus unterschiedlichen darinnen befindlichen Tafeln und andern zu sehen. In die Kirche S.Maria de anima machte er die Bildnis des langen Christophori, acht
Elen hoch; nachmals auch einen Einsiedler/ als in einer Höle mit einer Laterne sich aufhaltend/ welches Stuck treflich gezeichnet/ und eben so wol gemahlt ist.
Arbeitet in Gesellschaft mit Julio Romano, und Pierin del Vaga. Nach dem Tod seines Lehrmeisters/ arbeitete er in Gesellschaft des Julio Romano, und nachdem Pierin del Vaga des Penni Schwester geheurathet/ auch mit diesem/ und vollendeten diese drey/ nach Raphaels invention, was in dem Päpstlichen Palatio, und in dem Saal Constantini noch zu mahlen übrig ware. Da nun seine Arbeit dem Papst sehr wolgefiele/ bestellte er ihm eine Copie von Raphaëls letzten Stuck à S. Pietro Montorio, in willens/ dasselbe nach Frankreich zu senden/ wohin das original destinirt war; über diese Arbeit wurden unsere drey Künstlere uneinig/ theilten ihre Güter/ und die von Raphaël hinterlassene Handriße/ und zoge Julio nach Mantua, woselbst er für den Marchese viel Arbeit verfärtiget/ ihme folgte zwar Gioanni nach/ entweder aus Liebe zu Julio, oder daß er verhofte Arbeit zu bekommen/ weil aber Julio sich seiner wenig annahme/ kehrte er wieder um nach Rom/ und reisete von dannen nach Neapoli, zu dem Marchese del Vasto, weil er aber sehr schwacher complexion war/ wurde er daselbst bald krank/ und starbe/ betrauert von dem Marchese und allen/ die mit ihme Kundschaft hatten: Seine Werke sind meistentheils um das Jahr 1528. gemachtManderInformat. zur Quellenmarkierung
Als Quelle liegt folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 13):
Mander, Schilderboek, De levens van Ioan Francisco Penni, gheseyt den Factoor, Florentijnsch Schilder: en Pellegrino, Schilder van Modana, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 122v–123v [Accessed: 2011-11-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/631IRcp1D].
Van Mander weiß noch zu berichten, dass Penni 40 Jahre alt wurde (vgl. Mander, Schilderboek, De levens van Ioan Francisco Penni, gheseyt den Factoor, Florentijnsch Schilder: en Pellegrino, Schilder van Modana, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 123r [Accessed: 2011-11-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/631IRcp1D])./ SandrartInformat. zur Quellenmarkierung:
Mit dieser Ergänzung weist Sandrart auf das Kupferstich-Porträt des Künstlers in der Teutschen Academie hin und damit explizit auf seinen eigenen Beitrag bei der graphischen Ausstattung der Künstlerviten.und steht sein Bildnis in der Kupfferblatten O.SandrartInformat. zur Quellenmarkierung
Mit dieser Ergänzung weist Sandrart auf das Kupferstich-Porträt des Künstlers in der Teutschen Academie hin und damit explizit auf seinen eigenen Beitrag bei der graphischen Ausstattung der Künstlerviten.
Sein Bruder Luca Penni.ManderInformat. zur Quellenmarkierung:
Als Quelle liegt folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 13):
Mander, Schilderboek, De levens van Ioan Francisco Penni, gheseyt den Factoor, Florentijnsch Schilder: en Pellegrino, Schilder van Modana, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 122v–123v [Accessed: 2011-11-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/631IRcp1D].Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 310Er hatte einen Bruder/ so auch ein Mahler gewesen/ Namens Luca Penni, welcher in Gesellschaft seines Schwagers Pierin, zu Genua und an vielen andern Orten in Italien gearbeitet/ auch endlich/ nachdem er in Engelland kommen/ für den König und viele Kaufleute gemahlet/ zuletzt aber sich auf das Kupferstechen geleget hat/ und sind neben
Als Quelle liegt folgender Text zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 13): Mander, Schilderboek, De levens van Ioan Francisco Penni, gheseyt den Factoor, Florentijnsch Schilder: en Pellegrino, Schilder van Modana, überprüft anhand der Ausgabe von 1604, vgl. Online-Ausgabe DBNL, fol. 122v–123v [Accessed: 2011-11-07. Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/631IRcp1D].Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 310