TA 1680, Iconologia Deorum, Ehren-Preiß [XIII]
Limburger (Fortsetzung von vorheriger Seite)Informat. zur Quellenmarkierung:Diese Prosa-Ekloge, die die Verherrlichung der Fruchtbringenden Gesellschaft als einem »teutschen Parnass« unter dem Schutz Minervas, Apolls und der Musen zum Thema hat und die einzelnen Mitglieder der Sprachgesellschaft mit ihren Werken und ihrem Wirken vorstellt, dürfte von Martin Limburger verfasst worden sein. Der unter dem Dichternamen Myrtillus schreibende Lyriker war Nachfolger Sigmund von Birkens im Pegnesischen Blumenorden. Vgl. Laufhütte 2011, S. 18; Stauffer 2007, Bd. II, S. 1073–1075.Der Beginn des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 1314
durchdringende Friedens-Rede zugefertiget.
Dem Geheimen hat das Kunst-Reich die dreyständige Sinn-bilder-Art zu danken.
Der Fördernde hat die Bündnisse Gottes mit den Menschen/ des Theophrast Seelen-Unsterblichkeit/ und viel Andacht- Gedanken von der Römischen in seine Sprache gefördert/ und die Kunst-opfer damit gemehret.
Der Gleichfärbige sucht uns mit seinen Erqvick-Stunden zu erqvicken.
Der Erwachsende hat seinen Evangelischen Weinberg und dessen Lese/ zum lesen/ auf unseren Parnass versetzet.
Der Leidende hat einen Band seiner gebundenen Reden geliefert. Hier dürfte der Traktat Vertheidigung der Kunstliebenden und Gelehrten anständigere Sitten Georg Adam Graf von Kufsteins gemeint sein, der eine Zuschrift Starhembergs enthält und im Folgenden auch explizit genannt wird; vgl. Bircher/Conermann 1997, Reihe II, Abt. C, Bd. 2, S. 331.
Der Unglückseelige hat uns mit Beyführung seines Samsons / Kolloandro / Eromena und Clelia / neben vielen andern herrlichgeteutschten Schrifften/ beglückseeliget.
Der Kunstliebende hat sich erwiesen/ wie er heist/ und sich und uns mit seiner Vertheidigung beschützet/ und dieselbe/ neben vielen andern/ hier beygeleget.
Der Sinnreiche hat die Proserpina nicht nur an das Liecht: sondern gar hiehero/ zu den Musen-Himmel geführet.
Der Hülfreiche hat dem Kunst-Reich reiche Hülfe erwiesen: in dem er den Fürsten-Staat vest einzurichten/
und Uranien von ihren Vermessenen/ unbekanten Profeten befreyen/ und uns damit begaben wollen.
Weil inzwischen der Altar von neuen Schrifftopfern an-und aufgehäufet worden/ traten die Musen dem Mercurius zu Hülfe; dieselbe den vorigen auf der Tafel beyzufügen. Indem sich Diese/ mit Herbeyschaffung und Ordnung derselben verweileten/ sammlete sich ein Palmen-Kranz der Edlen Ordensgenossen: welcher den ankommenden Gemeinnützigen/ durch ihren Umstand/ gleichsam krönete und mit schönen Freuden-grüssen zierete.
So viel mir mein Gehör und Gedächtnüs damals Treu leisten konte/ behielte ich die Namen des Zerstöbernden/ Fähigen und Befliessenen: als welche in den Vorjahren die Zwist-Spreuer der Teutschen und Nordischen Helden völlig zu zerstöbern/ und Germanien/ nach dreissig-jähriger Blut-stürzung/ in die verlangte Ruh zu setzen/ wegen ihrer Klugheit und Bemühung so fähig als befliessen waren. Es konte der Gemeinnützige das süsse Andenken ihrer Wolgunst/ womit sie Ihn/ in der vorigen Friedens-Geburt-Stadt [Fußnote] Münster./ verpflichtet/ bey dieser Erneuerung/ nicht sattsam rühmen: gleichwie Sie hingegen Ihm ihre ewige Huld-Schuld eigneten/ und sich über seinen unvergleichlichen Kunst Eifer/ bey so Ehr-greisen Jahren/ höchst verwunderten. Sie widerholten zugleich die Ehren-gedächtnüsse ihrer damaligen grossen Gönnere und Freunde/ welche/ bey gedachten/ wichtigen/ Friedens-Werck/ ihr kluges Sinn-Vermögen nützlich angewendet/ und ihnen mit Hoch-neigung und Freund-Diensten beygethan gewesen: unter welchen mir öffters der Hohe Schlippenbach/ mit seinem Namen-laut/ vor die Ohren rauschete.
Die Opfer-Schrifften stunden
Diese Prosa-Ekloge, die die Verherrlichung der Fruchtbringenden Gesellschaft als einem »teutschen Parnass« unter dem Schutz Minervas, Apolls und der Musen zum Thema hat und die einzelnen Mitglieder der Sprachgesellschaft mit ihren Werken und ihrem Wirken vorstellt, dürfte von Martin Limburger verfasst worden sein. Der unter dem Dichternamen Myrtillus schreibende Lyriker war Nachfolger Sigmund von Birkens im Pegnesischen Blumenorden. Vgl. Laufhütte 2011, S. 18; Stauffer 2007, Bd. II, S. 1073–1075.Das Ende des hier hervorgehobenen Textabschnittes befindet sich auf Seite 1328