Artemis und flötespielender Satyr / »NYMPHA et FAVNVS« (TA 1679, Tafel dd)
- Mitarbeiter der »Teutschen Academie« Personengruppe
Personen-Bezüge
- Artemis ; Heutiger Kenntnisstand; vgl. Arachne, http://arachne.uni-koeln.de/item/objekt/17864)
- Nymphe (anonym) ; So Sandrarts Bezeichnung; vgl. Text und Beschriftung des Kupferstiches
- Faunus; So Sandrarts Bezeichnung, vgl. TA 1679, II (Skulptur), S. 11
Kunstwerk-Bezüge
- Unbekannter antiker Künstler: Artemis Plastik
- Unbekannter antiker Künstler: Flötespielender Satyr (»Satiro che suona il flauto«) Plastik
- Unbekannter antiker Künstler: Serapistempel (Rom) Architektur
- Ruggieri/Audran: Flötespielender Satyr (I, 131) Graphik
- Perrier: Diana ventrix (Perrier, Segmenta) Graphik
Literatur
- Sponsel 1896; S. 174 zu Nr. 87
Basis-Daten
Material/Technik
Kupferstich
Inschriften
NYMPHA et FAVNVS.
Abbildung(en) in der »Teutschen Academie«
TA 1679, II (Skulptur), Tafel dd (nach S. 2)
Erwähnungen in der Teutschen Academie
»… Käys. Adriani Liebling. 30. Latona, die Mutter von Apollo und Diana. 31. Der Schäfer Endymion. 32. Eine Nympha und Faunus. 33. Minerva und Paris. 34. Die Vestal-Jungfrau. 35. Flora, die Blum-Göttin. 36. Hygiaea, die Artzney-Göttin.…«
TA 1679, II (Skulptur), S. 4
Kommentare
Dargestellt sind zwei Figuren, die sich auf einem Weg befinden, der auf ein Haus zuführt, das von einer turmähnlichen antiken Ruine überragt wird. Es handelt sich dabei um das sogenannte »Frontespizio di Nerone« oder die »Torre Mesa«, einen Teil des Serapistempels auf dem römischen Quirinalshügel. Dieser war zu Beginn von Sandrarts Rom-Aufenthalt im Jahr 1629 gut sichtbar, wie er selbst im Buch über die Architektur schreibt, wobei er die Architektur für ein Heiligtum zu Ehren Jupiters hielt (TA 1675, I, Buch 1 (Architektur), S. 23); s. Kuhn-Forte 2009, S. 144 f. Die beiden dargestellten Figuren konnten jüngst von Brigitte Kuhn-Forte mit antiken Skulpturen identifiziert werden, vgl. Kuhn-Forte 2009, S. 145–148. Wie auch in anderen Stichen der »Teutschen Academie« zu beobachten, war der Zeichner bestrebt, die Statuen zu »verlebendigen«, indem er die Baumstützen wegließ und die Figuren in eine Landschaft integrierte. Kuhn-Forte wies darauf hin, dass Sandrarts Interpretation der Geste der Frau (»eine Nymphe/ welche ihre Kleider zusammen fasset/ und sich anstellet/ als ob sie tantzen wolte«), sowie die Zusammenstellung der beiden Skulpturen an die hellenistische Figurengruppe mit dem Thema »Einladung zum Tanz« erinnert. Eine Replik dieser Gruppe befand sich zu Sandrarts Zeit in der Villa Medici (heute Galleria degli Uffizi, Inv.-Nr. 190 und 220); s. Kuhn-Forte 2009, S. 144.