Weibliche Büste/»Bildnis Sibylla Tiburtina «
Personen-Bezüge
- Giustiniani, Vincenzo; Laut TA; vgl. TA 1675, I, Buch 1 (Architektur), S. 24.
- Sandrart, Joachim von; Laut TA; vgl. TA 1675, I, Buch 1 (Architektur), S. 24
Kunstwerk-Bezüge
- Vaiani: Weiblicher Kopf »Saffo Poetessa« (II, 52) Graphik
- Sandrart: Weiblicher Kopf Zeichnung
Orts-Bezüge
Basis-Daten
Material/Technik
Marmor
Heutiger Aufbewahrungsort
unbekannt
Erwähnungen in der Teutschen Academie
»… Tempel Jovis. Dessen Eintheilung. Hiervon die XXXI, XXXII und XXXIII Platte. Tempel Vestae zu Tivoli. Der Sibylla Tiburtina Bildnis / vom Autore um eine Kuh eingetauschet. Eintheilung des Gebäues/ und XXXIV Platte. Tempel Bacchi. Dessen…«
TA 1675, I, Buch 1 (Architektur), S. 19
»… Tiburtinae gewesen. Wie ich dann/ bey einem Burger alda/ in seines Hauses Gibel eingemauret gefunden/ das Bildnis der besagten Sibylla Tiburtina all’ anticha in Marmelstein/ von der allerbesten Bildhauerey: welches zu erkauffen ich mich höchlich bemühet/ und anders nicht erhalten können/ als gegen eine…«
TA 1675, I, Buch 1 (Architektur), S. 24
»Der Sibylla Tiburtina Bildnis/ vom Autore um eine Kuhe eingetauscht.«
TA 1675, I, Buch 1 (Architektur), S. 24
Kommentare
Von dem Bildnis der »Sibylla Tiburtina« berichtet Sandrart in Buch 1 über die Architektur: TA 1675, I, Buch 1 (Architektur), S. 24. Demzufolge erwarb Sandrart selbst die Plastik, die sich in Tivoli »bey einem Burger alda/ in seines Hauses Gibel eingemauret gefunden« im Tausch gegen eine Kuh. Weiterhin berichtet Sandrart, dass er das Werk an den Marchese Giustiniani gegeben habe, der es in seinem Palazzo aufstellen ließ. Ob es sich bei der Plastik aus Marmor um ein antikes Werk handelt ist nicht sicher zu klären, da Sandrart das Bildnis als »all’antica« beschreibt. Am Ende dieser Textstelle verweist Sandrart darauf, dass das Bildnis auch »in unserm Werk in Kupfer erscheinet«. In der Teutschen Academie ist lediglich auf der Porträttafel V ein Bildnis unter dem Namen »Sibylla Tiburtina« überliefert. Dieses Porträt konnte in Zusammenhang mit einem Kupferstich Anna Maria Vaianis in der Galleria Giustiniana 1637 (Bd. 2), Taf. 52 gebracht werden. Dort wird das Porträt jedoch als Sappho bezeichnet (vgl. Kat. Rom 2001(a), S. 580, Nr. II, 52). Im Inventar der Sammlung Giustiniani von 1638 ist bisher ein solches Porträt nicht identifiziert worden (s. Kat. Rom 2001(a), S. 631). Das von Vaiani gestochene Bildnis der »Sappho«, das neben dem Stich in der Teutschen Academie auch auf einer Rötelzeichnung Sandrarts in Dresden dargestellt ist, kann mit Büsten in Verbindung gebracht werden, die auch als Sappho-Porträts bekannt sind, s. bspw. http://arachne.uni-koeln.de/item/objekt/10760, http://arachne.uni-koeln.de/item/objekt/17282.