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Von dem Bildnis der »Sibylla Tiburtina« berichtet Sandrart in Buch 1 über die Architektur: TA 1675, I, Buch 1 (Architektur), S. 24. Demzufolge erwarb Sandrart selbst die Plastik, die sich in Tivoli »bey einem Burger alda/ in seines Hauses Gibel eingemauret gefunden« im Tausch gegen eine Kuh. Weiterhin berichtet Sandrart, dass er das Werk an den Marchese Giustiniani gegeben habe, der es in seinem Palazzo aufstellen ließ. Ob es sich bei der Plastik aus Marmor um ein antikes Werk handelt ist nicht sicher zu klären, da Sandrart das Bildnis als »all’antica« beschreibt. Am Ende dieser Textstelle verweist Sandrart darauf, dass das Bildnis auch »in unserm Werk in Kupfer erscheinet«. In der Teutschen Academie ist lediglich auf der Porträttafel V ein Bildnis unter dem Namen »Sibylla Tiburtina« überliefert. Dieses Porträt konnte in Zusammenhang mit einem Kupferstich Anna Maria Vaianis in der Galleria Giustiniana 1637 (Bd. 2), Taf. 52 gebracht werden. Dort wird das Porträt jedoch als Sappho bezeichnet (vgl. Kat. Rom 2001(a), S. 580, Nr. II, 52). Im Inventar der Sammlung Giustiniani von 1638 ist bisher ein solches Porträt nicht identifiziert worden (s. Kat. Rom 2001(a), S. 631). Das von Vaiani gestochene Bildnis der »Sappho«, das neben dem Stich in der Teutschen Academie auch auf einer Rötelzeichnung Sandrarts in Dresden dargestellt ist, kann mit Büsten in Verbindung gebracht werden, die auch als Sappho-Porträts bekannt sind, s. bspw. http://arachne.uni-koeln.de/item/objekt/10760, http://arachne.uni-koeln.de/item/objekt/17282.

Kommentar von Saskia Schäfer-Arnold10.03.2011

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