Puteal Giustiniani

Wurde geschaffen von

Personen-Bezüge

Wurde in Auftrag gegeben von
War zu Sandrarts Zeit im Besitz von
Symbolansicht

Kunstwerk-Bezüge

Ist dargestellt in
Ist rezipiert in

Orts-Bezüge

Befand sich zu Sandrarts Zeit in

Literatur

Die Kunstwerk-Daten stammen aus
Identifiziert in
Wird behandelt in Literatur

Basis-Daten

Datierung

1550–70 (Kuhn-Forte 2009)

Material/Technik

Marmor, Relief

Format/Maße

70 cm (Höhe)

Heutiger Aufbewahrungsort

Rom, Musei Vaticani, Inv.-Nr. 2589

Externe Ressourcen und Referenzdatenbanken

Arachne: http://arachne.uni-koeln.de/item/objekt/20028

Erwähnungen in der Teutschen Academie

»… antiquische Altar-Fuß ward bey den Alten zu Opffern gebraucht: deswegen er auch/ hieher gestellet worden. Das grosse Gefäß/ aus weissem Marmorstein gebildet/ hat seine schöne Form auch Fuß und Deckel noch gantz/ ist mehrer/ als eines grossen Mannes Höhe/ und dienet dem Printzen Justinian/ in seinem schönen Garten bey la Porta del Populo, zur angenehmen Zier/ zwischen den Bäumgängen/ welche wir/ neben andern fast gleicher Grösse/ dieser Bilderey Erfahrnen zu Gefallen/ mit beybringen wollen. Dieser Abbildung Innhalt ist eine lustige Bachanal-Vorstellung der Faunen/Satyren/ und Nymphen in einer…«
TA 1679, III (Malerei), S. 91

Kommentare

Das graphisch gut dokumentierte sogenannte Puteal Giustiniani mit dionysischem Thiasos (zur Zeit der Zughörigkeit zur Sammlung Giustiniani als Vase erweitert) ist eine freie Kopie nach dem Puteal, das zur Sammlung der Königin Christina von Schweden gehörte und sich nun im Prado befindet (vgl. Madrid, Museo Nacional del Prado, Inv.-Nr. 173E). Die Kopie wurde von Liverani in die Renaissance datiert, Rausa erwägt eine Datierung schon gegen Ende des 16. Jhs.; nach Kuhn-Forte handelt es sich um einen Auftrag des Marchese Giustiniani (s. Liverani 1995, S. 49, Rausa 2000, S. 190 sowie Kuhn-Forte 2009, S. 157 ff.). Kardinal Benedetto und Marchese Vincenzo Giustiniani hatten die Villa vor Porta del Popolo mit zahlreichen Marmorvasen schmücken lassen, von denen ein Teil neuzeitliche Kopien nach berühmten antiken Vasen und Putealen wie der Medici-Vase oder dem Puteal aus der Sammlung Christinas von Schweden waren. Als im 2. Jahrzehnt des 18. Jhs. die Villa vor Porta del Popolo aufgegeben wurde, gelangte die kolossale Vase in die Villa Giustiniani beim Lateran, wo sie Ficoroni und Winckelmann beschreiben; schließlich in den Palazzo Giustiniani; laut Inventar 1793 hatte die Vase einen Ehrenplatz in der Galleria Giustiniani. 1804 wurde sie von Lucien Bonaparte zusammen mit der berühmten Minerva Giustiniani und dem Amalthea-Relief erworben. Bonaparte ließ die Ergänzungen als Vase entfernen und reduzierte die Skulptur zu einem Puteal.
(Zusammenfassung des undatierten Kommentars bei BKF/ArsRoma).
Brigitte Kuhn-Forte, 01.02.2011