Puteal Giustiniani
Personen-Bezüge
- Giustiniani <Familie, Genua> Personengruppe; 1637–1804
Kunstwerk-Bezüge
- Mitarbeiter der »Teutschen Academie«: Tafel mit antikem Gefäß, Horn und Relief (TA 1679, Tafel 15) Graphik
- Sandrart: Dionysisches Puteal Giustiniani Zeichnung
Orts-Bezüge
- Rom, Giardino Giustiniani (Porta del Popolo); 1600–1715
Literatur
- Arachne; http://arachne.uni-koeln.de/item/objekt/20028 [01.02.2011]
- Kuhn-Forte 2009; S. 158–160, Anm. 109, 110
- BKF/ArsRoma; Kunstwerk-ID 7186 [01.02.2011]
Basis-Daten
Datierung
1550–70 (Kuhn-Forte 2009)
Material/Technik
Marmor, Relief
Format/Maße
70 cm (Höhe)
Heutiger Aufbewahrungsort
Rom, Musei Vaticani, Inv.-Nr. 2589
Externe Ressourcen und Referenzdatenbanken
Arachne:
http://arachne.uni-koeln.de/item/objekt/20028
Erwähnungen in der Teutschen Academie
»… antiquische Altar-Fuß ward bey den Alten zu Opffern gebraucht: deswegen er auch/ hieher gestellet worden. Das grosse Gefäß/ aus weissem Marmorstein gebildet/ hat seine schöne Form auch Fuß und Deckel noch gantz/ ist mehrer/ als eines grossen Mannes Höhe/ und dienet dem Printzen Justinian/ in seinem schönen Garten bey la Porta del Populo, zur angenehmen Zier/ zwischen den Bäumgängen/ welche wir/ neben andern fast gleicher Grösse/ dieser Bilderey Erfahrnen zu Gefallen/ mit beybringen wollen. Dieser Abbildung Innhalt ist eine lustige Bachanal-Vorstellung der Faunen/Satyren/ und Nymphen in einer…«
TA 1679, III (Malerei), S. 91
Kommentare
Das graphisch gut dokumentierte sogenannte Puteal Giustiniani mit dionysischem Thiasos (zur Zeit der Zughörigkeit zur Sammlung Giustiniani als Vase erweitert) ist eine freie Kopie nach dem Puteal, das zur Sammlung der Königin Christina von Schweden gehörte und sich nun im Prado befindet (vgl. Madrid, Museo Nacional del Prado, Inv.-Nr. 173E). Die Kopie wurde von Liverani in die Renaissance datiert, Rausa erwägt eine Datierung schon gegen Ende des 16. Jhs.; nach Kuhn-Forte handelt es sich um einen Auftrag des Marchese Giustiniani (s. Liverani 1995, S. 49, Rausa 2000, S. 190 sowie Kuhn-Forte 2009, S. 157 ff.). Kardinal Benedetto und Marchese Vincenzo Giustiniani hatten die Villa vor Porta del Popolo mit zahlreichen Marmorvasen schmücken lassen, von denen ein Teil neuzeitliche Kopien nach berühmten antiken Vasen und Putealen wie der Medici-Vase oder dem Puteal aus der Sammlung Christinas von Schweden waren. Als im 2. Jahrzehnt des 18. Jhs. die Villa vor Porta del Popolo aufgegeben wurde, gelangte die kolossale Vase in die Villa Giustiniani beim Lateran, wo sie Ficoroni und Winckelmann beschreiben; schließlich in den Palazzo Giustiniani; laut Inventar 1793 hatte die Vase einen Ehrenplatz in der Galleria Giustiniani. 1804 wurde sie von Lucien Bonaparte zusammen mit der berühmten Minerva Giustiniani und dem Amalthea-Relief erworben. Bonaparte ließ die Ergänzungen als Vase entfernen und reduzierte die Skulptur zu einem Puteal.
(Zusammenfassung des undatierten Kommentars bei BKF/ArsRoma).