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Das graphisch gut dokumentierte sogenannte Puteal Giustiniani mit dionysischem Thiasos (zur Zeit der Zughörigkeit zur Sammlung Giustiniani als Vase erweitert) ist eine freie Kopie nach dem Puteal, das zur Sammlung der Königin Christina von Schweden gehörte und sich nun im Prado befindet (vgl. Madrid, Museo Nacional del Prado, Inv.-Nr. 173E). Die Kopie wurde von Liverani in die Renaissance datiert, Rausa erwägt eine Datierung schon gegen Ende des 16. Jhs.; nach Kuhn-Forte handelt es sich um einen Auftrag des Marchese Giustiniani (s. Liverani 1995, S. 49, Rausa 2000, S. 190 sowie Kuhn-Forte 2009, S. 157 ff.). Kardinal Benedetto und Marchese Vincenzo Giustiniani hatten die Villa vor Porta del Popolo mit zahlreichen Marmorvasen schmücken lassen, von denen ein Teil neuzeitliche Kopien nach berühmten antiken Vasen und Putealen wie der Medici-Vase oder dem Puteal aus der Sammlung Christinas von Schweden waren. Als im 2. Jahrzehnt des 18. Jhs. die Villa vor Porta del Popolo aufgegeben wurde, gelangte die kolossale Vase in die Villa Giustiniani beim Lateran, wo sie Ficoroni und Winckelmann beschreiben; schließlich in den Palazzo Giustiniani; laut Inventar 1793 hatte die Vase einen Ehrenplatz in der Galleria Giustiniani. 1804 wurde sie von Lucien Bonaparte zusammen mit der berühmten Minerva Giustiniani und dem Amalthea-Relief erworben. Bonaparte ließ die Ergänzungen als Vase entfernen und reduzierte die Skulptur zu einem Puteal.
(Zusammenfassung des undatierten Kommentars bei BKF/ArsRoma).

Kommentar von Brigitte Kuhn-Forte01.02.2011

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