Cimon und Pero

Wurde gemalt von

Personen-Bezüge

Zeigt Darstellung von
Symbolansicht

Kunstwerk-Bezüge

Geschaffen nach

Literatur

Die Kunstwerk-Daten stammen aus
Wird behandelt in Literatur

Basis-Daten

Datierung

1645

Material/Technik

Öl auf Holz

Format/Maße

70,5 x 55 cm

Heutiger Aufbewahrungsort

Bremen, Kunsthalle

Erwähnungen in der Teutschen Academie

»Sein Gemähl/ der Cimon, den seine Tochter seuget
TA 1675, Lebenslauf, S. 19

»… welchem auch die Jagthunde aufgesprungen und ihn für lebendig angesehen. Unter andern mahlte Er auch einen Cimon, der bey Nacht von seiner Tochter mit Milch aus ihren Brüsten ernehret und beym Leben erhalten worden. In ihrem Angesicht verspürte man zugleich zwey widrige Affecten/ nämlich ihre Freude/ daß sie also dem Vatter dienen konte/ und zugleich auch ihre Sorge und Angst/ daß sie möchte also angetroffen werden. Kurz: in allen seinen Werken/ verstehet man mehr/ als das bloße Gemähl zeiget: daher seine nur-untermahlte Arbeiten höher/ als der andren ihre ausgemachte Werke/ geachtet werden. Bis hieher der Spielende.«
TA 1675, Lebenslauf, S. 19

Kommentare

Dem langen Zitat aus dem »Kunstverständigen Discurs« von Harsdörffer, das eigentlich mit der Anekdote des Jagdhundes enden müßte, folgt hier im Text das Lob dieses Gemäldes mit der in der Frühen Neuzeit sehr beliebten, auf Valerius Maximus zurückgehenden Geschichte der Pero, die ihren Vater im Gefängnis vor dem Hungertod rettet, indem sie ihn nährt wie einen Säugling. Das Zitat wird nur scheinbar korrekt geschlossen mit den Worten: »Bis hieher der Spielende«. Keine Ausgabe des »Discurses« weist dieses verlängerte Zitat auf: So kann davon ausgegangen werden, daß die Erweiterung des Zitats in zeittypischer Ungezwungenheit im Umgang mit den Texten Anderer erfolgte. Doch ist die Hinzufügung punktgenau gezielt: Für den »Lebenslauf« wird das Künstlerlob von Seiten Harsdörffers nicht nur ohne Bedenken verdoppelt, sondern auch in der Aussage verstärkt. Die im Originalzitat besonders betonte Qualität der Naturnachahmung in den Werken Sandrarts wird nun flankiert vom Lob der Affektdarstellung.
Anna Schreurs, 15.07.2009

Erwähnungen in Kommentaren

In der Diskussion welche Version des lediglich in Wiederholung…
Julia Kleinbeck, 09.10.2009