Kommentar
Der Titel ist nicht ganz korrekt, da mit Johannes, Petrus und Paulus nur drei Apostel sowie der Evangelist Markus gezeigt sind. Neben der Deutung der vier Evangelisten als Darstellung der vier Temperamente wie sie bereits Sandrart in der Nachfolge van Manders vornimmt, wird vor allem ein theologischer Sinngehalt geltend gemacht. Die Unterschriften Johann Neudörffers (1497–1563) lassen sich im Kontext der schwelenden Religionsstreitigkeiten als Bekenntnis zur Reformation lesen und als Mahnung zum rechten Glauben an den Nürnberger Rat, dem Dürer die Tafeln vermachte. Bis 1627 verblieben die Tafeln in der oberen Regimentsstube des Nürnberger Rathauses bis sie an Maximilian I. übergeben wurden – nicht ohne Gegenwehr der Nürnberger, die vergeblich versucht hatten, den Kurfürsten durch Kopien zufriedenzustellen. (Vgl. Anzelewsky 1971, S. 274–279.)
Kommentar von Christina Posselt — 07.01.2009
Dieser Kommentar bezieht sich auf:
- Kunstwerk: Vier Apostel