Kommentar
Von den ursprünglich insgesamt mindestens zehn Täfelchen, die in einen sogenannten Kunstschrank eingefügt waren, erwähnt Sandrart nur die Darstellung des Heiligen Laurentius. Die übrigen acht erhaltenen Gemälde befinden sich heute alle im Besitz des National Trust Petworth. 1635 in der Sammlung des Duke of Buckingham in York House sowie 1671 bei der Schätzung der Bilder des Duke of Northumberland in Alnwick werden »Acht kleine Stücke« von Elsheimer aufgeführt. Eine vollständige Serie von Kopien nach Elsheimer, die Cornelis van Poelenburg wohl in Rom zwischen 1617 und 1625 kopierte, ist in Florenz (Palazzo Pitti) erhalten. Auch anhand eines holländischen Kunstschrankes mit Kopien nach Elsheimer lässt sich das urspüngliche Aussehen des Schrankes nachvollziehen (Penshurst, Sammlung Viscount De L’Isle and Dudley). Der originale Kunstschrank, in den die Tafeln von Elsheimer eingefügt waren, ist nicht erhalten und man geht davon aus, dass die Bilder bereits um 1630 aus ihrem Zusammenhang gelöst und nach England gebracht wurden. Der thematische Zusammenhang der Tafeln sowie die genaue Rekonstruktion im Zusammenhang mit dem Kunstschrank und dessen Zweckbestimmung konnte bis dato nicht geklärt werden (vgl. Andrews 1985, S. 182 f., Kat.-Nr. 17 und Kat. Frankfurt u. a. 2006, S. 116–120, Kat.-Nr. 21).
Kommentar von Christina Posselt — 20.10.2008
Dieser Kommentar bezieht sich auf:
- Kunstwerk: Heilige und Gestalten aus dem Alten und Neuen Testament (Kupfertafeln für einen Kunstschrank)