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1626 erwähnt Cassiano dal Pozzo in seinem Reisetagebuch eine Statue im Jardìn de la Isla in Aranjuez, die aufgrund der wiedergegebenen Inschrift mit dem Jüngling vom Magdalensberg identifiziert werden kann. Demzufolge bildete der Jüngling als Brunnenfigur ein Paar mit einer nahezu gleich großen bronzenen Statue einer Venus. Diese kann mit großer Wahrscheinlichkeit mit der Venus von Bartolomeo Ammanati identifiziert werden, die sich heute in Madrid befindet (Madrid, Museo del Prado, Inv.-Nr. 171 E), und unter Cosimo I. zwischen 1560 und 1570 als diplomatisches Geschenk an den Hof Phillips II. gelangt war (s. Gschwantler 1994, S. 312–314).
Anton Raphael Mengs (1728–1779), der von Karl III. (1716–1788) als Hofmaler nach Spanien berufen worden war, beschrieb 1761 in einem leider nicht erhaltenen Brief an seinen Freund Johann Joachim Winckelmann (1717–1768) die Statue des Jünglings. Dieser nimmt in zwei Briefen und in der »Geschichte der Kunst des Alterthums« auf die Statue Bezug, und erkennt als erster, dass sie jener Plastik gleicht, die er von einem Kupferstich im Inschriftenwerk des Jan Gruter kennt und von der er annimmt, dass sie sich in Salzburg befinde. Letzteres bestätigt ihm der Kardinal Alessandro Albani (1692–1779), der den Jüngling offensichtlich in Salzburg gesehen hatte. In mehreren Briefen erhofft Winckelmann sich nähere Auskunft über die Inschrift der Salzburger Statue, »aus welcher, wenn sie richtig und umständlich gewesen wäre, man vielleicht hätte sehen können, ob eine nach der anderen gearbeitet worden«, erhält die gewünschten Informationen jedoch nie (vgl. Gschwantler 1994, S. 319).
Die These, dass es sich bei dem spanischen Jüngling um das Original handelt, wird vom dem Bericht des dänischen Gelehrten Gerhard Tychsens gestützt (s. Tychsens 1787): Hierin heißt es, die Statue habe eine verstümmelte linke Hand gehabt. Gerade diese Partie ist beim Wiener Jüngling in einer helleren Legierung angegossen. Möglicherweise war das Original mit dieser Beschädigung 1502 aus der Erde gekommen, der Wiener Abguss zunächst original angefertigt und erst später durch den Anguss der fehlenden Finger restauriert worden (s. Gschwantler 1994, S. 333 f.).
Vermutlich wurden die Statuen des Jünglings und der Venus 1808 aus Furcht vor den anrückenden Franzosen versteckt. Während die Venus Jahre später in einem Brunnen gefunden und für das Museo del Prado gerettet werden konnte, fehlt von dem Jüngling seit einer Erwähnung im Jahre 1804 jede Spur (s. Gschwantler 1994, S. 330).

Kommentar von Carolin Ott24.11.2009

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