Kommentar
Das ehemals 1521 datierte Gemälde wurde nach einigen Überarbeitungen von Holbein zu »MDXXII« korrigiert, später jedoch wieder in »MDXXI« verwandelt. Lange wurde über die Frage der Funktion gerätselt, die Vorschläge einer Nutzung als Predella oder im Zusammenhang mit einer Heiliggrab-Nische konnten jedoch inhaltlich und formal nicht überzeugen. Die Klärung brachte der Hinweis auf die Familiengrablege der Amerbach im Kleinen Kreuzgang der Klein-Baseler Kartause. Das dafür dort seit 1519 geplante Epitaph wurde 1544 ausgeführt und korrespondiert mit seinen Maßen 121 x 233 cm mit Holbeins Tafel (vgl. Sander 2005, S. 136). Nachdem in Basel die Reformation Einzug gehalten hatte, war jedoch eine Anbringung des Gemäldes obsolet geworden. So gelangte es ins Amerbach-Kabinett, wo es einen Rahmen mit der Inschrift »IUSVS: NAZARENVS: REX: IVDAEORVM:« erhielt (vgl. Sander 2005, S. 138).
Kommentar von Christina Posselt — 02.09.2009
Dieser Kommentar bezieht sich auf:
- Kunstwerk: Der tote Christus im Grabe