Der tote Christus im Grabe
Personen-Bezüge
Orts-Bezüge
- Basel; Amerbach-Kabinett
Literatur
- Sander 2005; S. 132–147 und S. 437 f.
- Teutsche Academie 1675/ Viten (Ed. Peltzer 1925); S. 391, Anm. 341
- Kat. Basel 2006; S. 257–259, Kat.-Nr. 66, Autor: Bernd W. Lindemann
Basis-Daten
Datierung
1521/22
Material/Technik
Lindenholz
Format/Maße
30,5 x 200 cm
Signatur und Bezeichnung
Monogramm
Heutiger Aufbewahrungsort
Basel, Kunstmuseum, Inv.-Nr. 318
Erwähnungen in der Teutschen Academie
»… diese Stuck in Holzschnitt ausgegangen/ und sehr wol zu sehen. Mehr ist daselbst ein von ihm gemahlter abgenommener entblöst-ligender Leichnam des HErrn/ für welchen/ ob er wol seine meiste Manier nicht so gut/ als andere seine Werke gebildet/ dannoch…«
TA 1675, II, Buch 3 (niederl. u. dt. Künstler), S. 249
»… erscheinet. Unter denselben sind etliche vortreffliche Conterfäte/ auch Figuren/ sonderlich eines todt ligenden Christus Bild verkürzend/ welches von vielen fur tausend Ducaten geschätzt/ unangesehen andere seine gering-geachtete dieses…«
TA 1679, II (Skulptur), S. 82
Kommentare
Das ehemals 1521 datierte Gemälde wurde nach einigen Überarbeitungen von Holbein zu »MDXXII« korrigiert, später jedoch wieder in »MDXXI« verwandelt. Lange wurde über die Frage der Funktion gerätselt, die Vorschläge einer Nutzung als Predella oder im Zusammenhang mit einer Heiliggrab-Nische konnten jedoch inhaltlich und formal nicht überzeugen. Die Klärung brachte der Hinweis auf die Familiengrablege der Amerbach im Kleinen Kreuzgang der Klein-Baseler Kartause. Das dafür dort seit 1519 geplante Epitaph wurde 1544 ausgeführt und korrespondiert mit seinen Maßen 121 x 233 cm mit Holbeins Tafel (vgl. Sander 2005, S. 136). Nachdem in Basel die Reformation Einzug gehalten hatte, war jedoch eine Anbringung des Gemäldes obsolet geworden. So gelangte es ins Amerbach-Kabinett, wo es einen Rahmen mit der Inschrift »IUSVS: NAZARENVS: REX: IVDAEORVM:« erhielt (vgl. Sander 2005, S. 138).