TA 1679, I (Architektur), S. 51
Donati (Continued from previous page)Informat. on source text markers:Für Sponsel liegt Donatis Roma Vetus als Hauptreferenzquelle zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 32). Dieser Textabschnitt ließ sich bisher jedoch keiner konkreten Textpassage zuordnen. Vgl. allgemeiner den einführenden Kommentar zu diesem Kapitel.The beginning of this part of the text is on page 779
Frid. Spanhemius in Introd. ad Antiq. & Hist. Sacr. Ep. 5. sect. 5. §. 7. Kön. IV. 33. solche erzehlet) wären des Salomonis gewest; welche Ezechias eben darum verbrennen lassen/ dieweil er gesehen/ daß viel ihre Zuflucht mehr zu denjenigen Büchern/ als zu Gott selbst genommen: Dergleichen auch fast die Heiden von ihrem Aesculapio gehofft und gerühmet.
Arnob. lib. 7. advers. Gent. Lactant. 1. 2. cap. 7. August. lib. 3. de C. D. cap. 17. Allein deren abgöttischem Aberglauben hat sich Arnobius auf das heftigste widersetzt/ und ihnen solchen deutlich vor Augen gestellt/ mit dergleichen beweglichen Worten: Nachdem erliche Götter/ sprecht ihr/ von fremden Völckern über Meer/ zu uns gebracht/ denselbigen Tempel erbauet/ und auf den Altaren ihnen häuffig geopffert worden/ ist das Römische Volck/ Widerlegung solcher Abgötterey. so sich vorhin übel gehabt/ wieder gesund worden; und alle gifftige Kranckheiten sind/ nach wiederbrachter/ reiner Lufft/ plötzlich von uns gewiesen. So saget dann/ was für Götter? Aesculapius, antwortet ihr/ welcher zu Epidauro/ als ein Schutzhaber der guten Gesundheit geehret/ in die Tiber-Insel nachmals gebracht/ und daselbst bestettiget worden. Wann uns mit grosser Weitläufftigkeit/ solches genauer zu untersuchen/ gedienet wäre/ so würdet ihr uns dessen selbst geständig seyn müssen/ daß derjenige mit nichten ein Gott gewest/ welcher von einem weiblichen Leib empfangen/ und geboren worden: Welcher/ mit zunehmenden Jahren/ das Ende seines Alters so fern gebracht/ bis ihn ein Donnerkeil/ wie solches in euren eigenen Büchern enthalten/ um das Leben gebracht. Aber diese Frage wollen wir fahren lassen: Gesetzt/ er sey der Coronidis Sohn/ wie ihr dafür haltet/ aus der Zahl der Unsterblichen/ welcher mit stetswährender/ himmlischer Hoheit begabt gewest; so ist doch von Epidauro nichts anders anhero gebracht worden/ als eine sehr grosse Schlange? laut eurer eignen Geschicht- und Jahr-Bücher/ denen wir ihre Warheit nicht absprechen/ noch benehmen wollen. Was sagen wir nun weiter. Derjenige Aesculapius, welchen ihr so hoch rühmet/ ein vortrefflicher Gott/ ein heiliger Gott/ ein Geber der Gesundheit/ ein Vertreiber/ Verbieter/ und Vertilger aller Kranckheiten/ wurde/ in Gestalt einer Schlangen/umschrieben/ und also geendiget: Er kroch auf der Erden daher/ wie andere gemeine Würmlein/ so aus dem Koth und Schlamm erwachsen/ zu thun gewohnet sind: Und mußte/ mit Behuf des Mundes/ und der Brust/ den Erdboden abschleiffen; sich hin und her krümmen und winden/ und der vördere Theil des Leibes dem hintern so lang Vorschub thun/
bis er allerdings fortkommen/ und weiter gelangen kunte. Zudem so liest man/ daß er sich solcher Speisen bedienet/ vermittelst welcher das Leben im Leib aufgehalten wird; Er hatte seinen offenen Rachen/ dadurch er die Speisen/ mit aufgesperrtem Mund verschlungen: So hatte er auch seinen Bauch/ in welchem die Verdäuung alles desjenigen/ was er gefressen/ beschahe; dadurch dessen Leib Blutreich/ starck und kräfftig wurde: So hatte auch dessen Leib seinen natürlichen Ausgang/ vermittelst dessen er sich reinigen und erleichtern kunte. Indem er den Ort verändert/ und von einem Land immer in das andere sich zu erheben/ bemühet; warum ist er nicht vielmehr/ als ein Gott/ durch die Sterne des Himmels dahin geflogen/ und in einem Augenblick/ nachdem es die Angelegenheit erfordert/ allda zugegen gewest? Sondern hat sich/ gleich einem andern unvernünfftigem Thier/ eines Schiffs bedient/ dadurch er erhalten worden: Er hat das Meer geschiehen; und damit er in Sicherheit gebracht/ und ohne Schaden geliefert werden könte/ sich mit den Leuten zu Schiff begeben: Derjenige Gott/ welchem die allgemeine Wolfahrt und Gesundheit zuerkannt wird/ vertrauete sich einem gebrechlichem Holtz. Wir Christen halten nicht dafür/ daß ihr erweisen und darthun könnet/ der Aesculapius sey die jenige Schlange gewesen; es wäre dann Sache/ daß ihr demselben dis Färblein anstriechet/ und sagtet/ dieser Gott hätte sich deswegen in eine Schlange verwandelt/ damit er sich dadurch verstellen könte/ wer er eigentlich wäre.
Endlich wirfft Arnobius den Heidnischen Römern noch dieses/ zu guter Letze/ vor: Wann Aesculapius eben darum nach Rom beruffen/ und zu solchem Ende erschienen/ damit er die Stadt von aller Pest/ und andern Seuchen/ erledigen/ und dafür bewahren möchte; warum hat denn solche Stadt/ in folgenden Jahren/ so viel Ungemach deswegen erlidten und ausgestanden? Warum sind zur andern Zeit so viel tausend Burger daselbst gestorben? und so ferner.DonatiInformat. on source text markers
Für Sponsel liegt Donatis Roma Vetus als Hauptreferenzquelle zugrunde (vgl. Sponsel 1896, S. 32). Dieser Textabschnitt ließ sich bisher jedoch keiner konkreten Textpassage zuordnen. Vgl. allgemeiner den einführenden Kommentar zu diesem Kapitel.The beginning of this part of the text is on page 779
Diese in Versform gestalteten, poetischen Übersetzungen/Schlussverse, die teilweise den Quellenschriften entnommen sind, wurden vermutlich von Sigmund von Birken oder einem der anderen Redaktoren der Teutschen Academie besorgt; vgl. Laufhütte 2011, S. 22.Dem Heiland sey nun Danck/ der jener¶ Höllen-Schlangen/
die uns/ im Paradeis/ so schändlich hin-¶ tergangen/
den Kopf zertretten hat; und viel an¶ uns gethan:
Er ist der rechte Artzt/ der alles heilen¶ kan!BirkenInformat. on source text markers
Diese in Versform gestalteten, poetischen Übersetzungen/Schlussverse, die teilweise den Quellenschriften entnommen sind, wurden vermutlich von Sigmund von Birken oder einem der anderen Redaktoren der Teutschen Academie besorgt; vgl. Laufhütte 2011, S. 22.